Geldanlagen

Kennen Sie alle Anlageprodukte in Ihrem Portfolio?

Wer das Vermögen von seiner Bank verwalten lässt, kümmert sich oftmals wenig darum, welche Finanzprodukte in seinem Wertpapierdepot eingesetzt werden. Ein zu großes Vertrauen kann teuer werden.

Carina Freibott
Anlageexpertin
Publiziert am
06. November 2024

Viele, die über die Jahre ein kleineres oder größeres Vermögen ansparen konnten, schätzen es, wenn dieses bequem von ihrer Bank angelegt wird. So muss man sich um nichts kümmern, gleichzeitig liegt das Geld in den Händen von Finanzprofis.

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Doch allzu sorglos sollten Anlegerinnen und Anleger nicht sein. Die meisten Anleger wissen gar nicht, welche Finanzprodukte ihr Anlageberater in ihrem Depot einsetzt und wie hoch die Gebühren für diese sind. Vorsicht ist auch geboten, wenn man plötzlich Kunde einer anderen Bank wird, beispielsweise weil die Hausbank mit einem anderen Institut fusioniert. In einem solchen Fall sollte man nicht einfach davon ausgehen, dass die Portfolio-Zusammensetzung beibehalten wird.

Womöglich verfolgt die neue Bank eine andere Anlagephilosophie und stellt deshalb die Vermögensverwaltungsmandate anders zusammen. Das kann zum Beispiel nachteilige Auswirkungen auf die Gebühren oder die Risiken haben.

Banken setzen gern teure hauseigene Produkte ein

Wie eine aktuelle Studie des VZ VermögensZentrums zeigt, setzen Banken gern eigene Produkte ein. Davon spricht man, wenn die Hausbank mit ihrem Investment-Spezialisten Fonds oder strukturierte Produkte selbst herausgibt oder zumindest unter ihrem Namen vertreibt. Solche Produkte sind aber oft nur mittelmäßig und überdurchschnittlich teuer, weil sie aktiv verwaltet werden. Zudem verdient die Bank an solchen Produkten viel Geld. Das führt zu Interessenkonflikten.

Vor allem bei komplexeren Finanzprodukten wie Hedgefonds, strukturierten Produkten oder Zertifikaten ist Vorsicht geboten. Viele Anleger verstehen deren Funktionsweise nicht genau und können oft die Risiken, die sie beinhalten, nicht richtig einschätzen. Zudem sind diese Produkte meist teuer. Das kommt in vielen Fällen der Bank zugute, nicht aber dem Kunden.

Lieber auf ETFs setzen

So erstaunt es nicht, dass ein durchschnittliches Portfolio in Deutschland mehrheitlich aus Finanzprodukten besteht, die verhältnismäßig teuer sind. Dazu gehören vor allem aktive Fonds, aber auch Positionen wie Hedgefonds, strukturierte Produkte oder Zertifikate.

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Und: Je geringer der Depotwert ist, desto höher fällt der Anteil teurer Produkte aus. Dabei zeigen zahlreiche Untersuchungen, dass kostengünstige ETFs langfristig fast immer eine bessere Rendite erzielen als teure aktiv verwaltete Anlagefonds. ETFs sind börsengehandelte Indexfonds bei denen keine Ausgabeaufschläge anfallen und die jährlichen Gebühren sehr niedrig sind. Das Problem: Banken bieten sie meist nicht aktiv an, weil sie kaum daran verdienen. Bei unabhängigen Vermögensverwaltern ist das anders. Sie erhalten keine Provisionen von den Produktanbietern und können ihren Kunden daher die Produkte ins Depot legen, die am meisten Nutzen bringen. Häufig sind das ETFs.

Die VZ-Auswertungen zeigen außerdem, dass Banken ihre Kundengelder vermehrt in Themenfonds investieren. Diese Fonds haben aber oftmals nur eine kurze Lebensdauer, hohe Gebühren, schlechte Renditen, aber umso höhere Risiken. Es kann sich deshalb lohnen, in regelmäßigen Abständen eine unabhängige Zweitmeinung zum eigenen Depot einzuholen.

Weitere Informationen

Sie wollen mehr über die Gebühren und Risiken in Ihrem Portfolio wissen? Dann bestellen Sie das kostenlose Merkblatt "Depot-Check". Oder vereinbaren Sie einen Termin im VZ in Ihrer Nähe.

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