Geldanlagen

Starke Erholung der China-Aktien – doch für wie lange?

Chinas Aktienmarkt hat zuletzt kräftig zugelegt. Trotzdem hinkt er im Vergleich zum MSCI World noch deutlich hinterher. Einiges spricht dafür, dass sich das so schnell auch nicht ändern wird. Die Gründe und was die Börsen sonst bewegt, lesen Sie hier.

Michael Ausfelder
Marktstratege
Publiziert am
16. Oktober 2024

Nachdem der chinesische Aktienmarkt über eine längere Zeit in einem Abwärtstrend gefangen war, konnte er sich in den vergangenen Wochen nach Ankündigung diverser Konjunkturstimuli durch die chinesische Regierung deutlich erholen. Was ist der Grund für diesen Stimmungsumschwung?

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Dazu muss man einen Schritt zurückblicken. Viele Chinesen sind stark in Immobilien investiert. Doch gerade dieser Sektor leidet seit längerer Zeit unter einem Einbruch. Dies wiederum belastet den Privatkonsum. Das hat zur Folge, dass viele Haushalte vorsichtiger mit ihren Finanzen umgehen und weniger konsumieren. Gleichzeitig steht die Bauwirtschaft in der Krise. 

Nach einem längeren Abwarten hat Chinas Regierung nun die Bemühungen intensiviert, diese Probleme anzugehen – und zwar über zwei Kanäle: Zum einen sollen die Staatsausgaben über die Emission von Staatsanleihen erhöht und damit Steuererleichterungen finanziert werden. Das dürfte generell die Nachfrage ankurbeln. In diesem Zusammenhang plant Peking auch Maßnahmen, um die stark verschuldeten lokalen Regierungen zu stützen.

Zum anderen zielen die Regierung und die Notenbank darauf, den Immobilienmarkt zu stützen. So werden Darlehenszinsen – auch für bestehende Kredite – und die Anforderungen an das Eigenkapital für Neukäufe gesenkt. Offenbar will Chinas Regierung zum Teil auch Wohnungen zurückkaufen. Diese Maßnahmen waren an den Kapitalmärkten euphorisch aufgenommen worden und lösten einen starken Kursanstieg aus. Dieser hat in der Zwischenzeit aber wieder etwas nachgelassen (siehe Grafik).

Trotzdem hinkt Chinas Aktienmarkt im Vergleich zum Weltaktienindex MSCI World deutlich hinterher. Zudem ist nicht davon auszugehen, dass die Kurse chinesischer Aktien im bisherigen Tempo weiter anziehen. Vielmehr ist eine weitere Konsolidierung absehbar. Denn die Überwindung der Krise am Immobilienmarkt erfordert viel Zeit und wohl auch weitere Maßnahmen wie zum Beispiel eine Entschuldung der Banken und der Immobilienentwickler. Wichtig ist aber, dass die Stoßrichtung stimmt. Die Regierung hat gezeigt, dass sie die Probleme ernst nimmt und sie auch angehen will. Das wiederum ist für die Weltwirtschaft – und damit auch für die Börsen – ein wichtiges Signal.

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Das ZEW-Barometer für die Aussichten auf die kommenden sechs Monate stieg im Oktober um 9,5 Punkte auf 13,1 Zähler. Das ist zugleich der erste Anstieg nach drei Rückgängen in Folge. Befragte Ökonomen hatten lediglich mit einem Anstieg auf 10,0 Punkte gerechnet. Dennoch sank das Barometer für die aktuelle Lage erneut, und zwar um 2,4 Punkte auf minus 86,9 Zähler. Das ist der niedrigste Wert seit Mai 2020, als die Pandemie zu einer schweren Rezession führte. 

Positive Signale gibt es zumindest aus wichtigen deutschen Exportmärkten wie den USA und China. 

US-Inflation gibt weiter nach

Die Teuerungsrate gab in den USA im September weiter nach. Sie sank von 2,5 auf 2,4 Prozent. Trotzdem kann die US-Notenbank das Thema Inflation nach der Zinswende im September noch nicht abhaken. Es wurde erwartet, dass die Teuerung deutlicher zurückgeht. Angesichts dieser Datenlage geht die Mehrheit der Experten davon aus, dass die US-Notenbank am 7. November lediglich eine Zinssenkung von 0,25 Prozentpunkten vornehmen wird.

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