Bleibt Ihrer Familie genug Geld, wenn Ihnen etwas passiert?
Viele Paare und Familien sind nicht gut abgesichert: Wenn ein Partner stirbt, können große finanzielle Lücken entstehen. Für Unverheiratete gilt das erst recht.
Geldsorgen kannte Birgit Sachs bis vor Kurzem nicht. Sie kümmerte sich um Haushalt und Kinder; ihr Lebenspartner verdiente genug für alle. Der 48-Jährigen und ihren beiden Töchtern fehlte es an nichts. Doch dann starb ihr Partner überraschend.
Der Verlust riss auch ein finanzielles Loch: Sein Einkommen fiel weg, aber die Ausgaben blieben praktisch gleich. Weil die beiden nicht verheiratet waren, bekommt sie kein Witwengeld, keine Witwenrente und keine Hinterbliebenenrente (siehe Tabelle unten). Ihre eigenen Rentenansprüche sind sehr gering, weil sie seit der Geburt der gemeinsamen Töchter nicht mehr sozialversicherungspflichtig beschäftigt war.
Das Beispiel zeigt: Besonders schlimm trifft es Unverheiratete, wenn der Partner plötzlich stirbt. Aber auch Verheiratete können dann in Bedrängnis geraten. Die finanzielle Lücke, die entsteht, kann in die Tausende Euro gehen. Doch so weit muss es nicht kommen.
Finanzplan
Mit einer vorausschauenden Planung lassen sich wenigstens die finanziellen Folgen eines Schicksalsschlags abfedern. Paare, deren finanzielle Sicherheit vor allem vom Einkommen eines Partners abhängt, sollten sich die folgenden Fragen stellen:
- Wie sieht die Altersvorsorge beider Partner aus?
- Wie verteilt sich das Vermögen zwischen ihnen?
- Gibt es eine Nachlassregelung, die den Partner absichert?
Budget für den Todesfall
Anschließend sollten Paare ein Budget erstellen mit der Annahme, dass einer von beiden stirbt. Beide Partner rechnen ihre Gehälter, Renten, Miet- und Kapitalerträge zusammen und ermitteln ihre Ausgaben. Einige Posten ändern sich kaum, etwa die Kosten für Wohnen und Mobilität – die Steuerbelastung kann sogar steigen. Die Differenz aus Einnahmen und Ausgaben ergibt die Einkommenslücke.
Vorsorge
Als Nächstes sollten Maßnahmen ergriffen werden, um die Lücken zu schließen. Ziel ist es, dass beide Partner genug Vermögen haben und das Geld so angelegt ist, dass es die Einkünfte sichert.
Tipp: Nach einem Todesfall braucht der überlebende Partner Geld für Wohnen, Lebensunterhalt und Erbschaftssteuer. Wenn Einkünfte und Liquidität nicht ausreichen, kann schnell ein Engpass entstehen. Richten Sie für beide je ein eigenes Konto ein, auf dem genug Geld für mehrere Monate liegt. Eine Vollmacht für das Konto des Partners ermöglicht es dem Hinterbliebenen, auf das Geld zuzugreifen.
Ehepaare sollten sich bei ihren Rentenversicherungsträgern und Versorgungswerken über die Witwen- und Witwerrenten beider Partner informieren, um Überraschungen vorzubeugen.
Weitere Informationen
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