Immobilien

Eigenheim im Ruhestand: 3 häufige Irrtümer

Die selbst bewohnte Immobilie gilt als attraktiver Baustein der Altersvorsorge, schließlich wohnt man im Ruhestand mietfrei und hat mehr Geld zum Leben. Doch die eigenen vier Wände bringen auch Nachteile mit sich.

Andreas Limoser
Anlageexperte
Aktualisiert am
23. Juli 2024

Viele haben ein Haus, um im Ruhestand mietfrei darin zu wohnen und es innerhalb der Familie weiterzugeben. Doch ein Eigenheim im Alter bringt auch Nachteile mit sich. Besonders oft unterliegen Hauseigentümer im Ruhestand diesen Irrtümern:

1. Ein Eigenheim kostet mich nichts

Merkblatt

Immobilien im Alter – das müssen Sie wissen

Das Merkblatt zeigt, worauf Sie im Ruhestand im Zusammenhang mit Ihrem Eigenheim achten müssen und welche Lösungen es gibt.

Haus- und Wohnungsbesitzer zahlen zwar keine Miete, wohnen aber trotzdem nicht gratis. Je größer, älter und teurer das Haus ist, desto höher sind die laufenden Kosten. Klarheit verschafft eine Übersicht, wie viel pro Jahr für Grundsteuer, Versicherungen und Nebenkosten zusammenkommen – für Heizung, Strom, Abwasser und Wasser, Müllabfuhr, Straßenreinigung und Schornsteinfeger.

Darüber hinaus sind Rücklagen für Instandhaltungen und Reparaturen empfehlenswert. Als Faustregel gelten 1 Euro pro Monat pro Quadratmeter Wohnfläche, bei älteren Häusern 2 Euro. Vielfach sind Modernisierungen, Sanierungen, Ersatzanschaffungen und altersgerechte Umbauten notwendig – und teuer.

Die Tabelle zeigt, welche Ausgaben auf Hauseigentümer zukommen können. Beispiele: Renoviert man ein Badezimmer, sind alle 20 Jahre bis zu 25.000 Euro fällig. Die Erneuerung der Heizung kann bis zu 15.000 Euro kosten.

Zweigleisig sparen

Setzen Sie nicht allein auf die "Eigenheimkarte". Sparen Sie neben der Kredittilgung eine Reserve für künftige Hauskosten und zur Alterssicherung an. Dazu eignen sich flexible Geldanlagen wie Aktien und ETFs. 

2. Meine Kinder werden später das Haus übernehmen

Viele Hauseigentümer wünschen sich, dass eines der Kinder das Elternhaus übernimmt und es so in der Familie bleibt – schon wegen der Erinnerungen. In vielen Fällen ist das jedoch nicht realistisch: Kinder wohnen berufsbedingt oft weit weg, haben bereits selbst Wohneigentum oder möchten sich kein großes Objekt mit Garten ans Bein binden.

Tipp: Generell sind Immobilien bei Erben nicht sehr beliebt, da es häufig Streit um die Verwendung gibt, sie nicht einfach aufzuteilen sind und hohe Steuern anfallen können. Klären Sie im Gespräch mit Ihren Kindern, welche Optionen für beide Seiten infrage kommen.

3. Wenn ich das Haus verkaufe, muss ich ausziehen.

Nicht unbedingt! Viele Ältere möchten bis zum Lebensende in ihrem Zuhause wohnen bleiben. Wer das Geld nutzen möchte, das im Haus gebunden ist, sollte eine Verrentung prüfen. Das Haus wird verkauft oder beliehen, Sie bekommen das alleinige Nutzungsrecht und eine monatliche Leibrente oder eine Einmalzahlung.

Merkblatt

Immobilien im Nachlass: 5 Tipps für Erblasser

Immobilien stellen die Erben oft vor Herausforderungen. Als Erblasser können Sie einiges tun, um es Ihren Erben leichter zu machen.

Damit wohnen Sie im Alter mietfrei, schließen mit dem zusätzlichen Geld Ihre Rentenlücke und haben die gewünschte Liquidität zur Verfügung. Die Tabelle zeigt Ihnen zwei Beispiele, mit wie viel Geld Sie rechnen können. Mehr erfahren Sie im Artikel "Immobilienverrentung: Was ist das?"

Tipp: Für Ruheständler gibt es viele Möglichkeiten der Immobilienverrentung. Unser Merkblatt "Immobilienverrentung: So haben Sie im Alter mehr Geld" stellen Ihnen die unterschiedlichen Modelle vor.

Wie können Sie effizient sparen, günstig Geld anlegen und ausreichend fürs Alter vorsorgen?

Alternative: Haus verkaufen und vom Erlös leben

Oft ist es sinnvoll, das Haus rechtzeitig zu verkaufen und in eine kleinere, moderne und altersgerechte Wohnung umzuziehen. Das überschüssige Geld aus dem Hausverkauf kann aufgeteilt werden in Rücklagen und Geldanlagen, die eine Zusatzrente erwirtschaften.

Ein Beispiel: Ein Ehepaar verkauft das Haus für 650.000 Euro. Die Eheleute kaufen eine Eigentumswohnung für 350.000 Euro. Weitere 50.000 Euro behalten sie als Liquiditätsreserve für größere Ausgaben. Die übrigen 250.000 Euro legen sie an. Wenn sie zum Beispiel eine Nettorendite von 3 Prozent erzielen und das Geld über 20 Jahre geplant verzehren wollen, erhalten die Eheleute daraus eine Zusatzrente von 1.400 Euro pro Monat.

Weitere Informationen

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