Depotauszug: Was Anleger wissen müssen
Jeder Anleger erhält regelmäßig Depotauszüge. Heften Sie Ihren Depotauszug nicht einfach ab: Prüfen Sie die Wertpapiermischung und die Performance, um Gewinne mitzunehmen und das Depot besser aufzustellen.
Banken verschicken Depotauszüge quartalsweise, halbjährlich oder am Jahresende. Ein Depotauszug zeigt, welche Wertpapiere in welcher Stückzahl im Depot liegen, wie das Depot strukturiert ist, wie sich die Wertpapiere entwickelt haben und wie viel Liquidität vorhanden ist.
Wenn sie einen Depotauszug erhalten, nehmen Sie dies zum Anlass, Ihre Geldanlagen zu prüfen:
- Sind Sie zufrieden mit der Rendite?
- Passt Ihre Anlagestrategie noch?
- Bezahlen Sie zu viel an Gebühren? Wo können Sie nachbessern, um mehr herauszuholen?
Nutzen Sie dafür unsere Checkliste (siehe Grafik).
Wichtig: Bei der Bewertung der Depotentwicklung kommt es nicht auf die Bruttorendite an, sondern die Nettorendite nach Abzug aller Kosten. Der Unterschied ist enorm. Ein Beispiel: Am Anfang des Jahres kauft ein Anleger für 50.000 Euro Wertpapiere. Durch Kursgewinne steigt der Wert bis zum Jahresende auf 52.500 Euro. Die Bruttorendite beträgt 5 Prozent. Kaufkosten und Depotführungsgebühren schmälern den Wert auf 51.800 Euro. Die Nettorendite beträgt 3,6 Prozent.
Tipp: Verlangen Sie von Ihrer Bank die Nettorenditen Ihres Gesamtdepots, für jede Anlageklasse und jeden Einzeltitel – und zwar ab Kaufdatum und seit Beginn des laufenden Jahres.
Welche Angaben der Depotauszug enthalten sollte
Der Umfang eines Depotauszugs ist von Bank zu Bank unterschiedlich. Folgende Angaben sollten enthalten sein:
- die Namen und Kennnummern (ISIN) der Wertpapiere und ihre Anzahl;
- der aktuelle Kurs, der Gesamtwert jedes Titels im Depot (in Euro) sowie sein Depotanteil;
- die Währung, in der ein Titel geführt wird;
- das Kaufdatum und der Kurs am Ordertag;
- die Rendite im Vorjahr und seit dem Kauf, und zwar die Gesamtrendite sowie die Rendite aus Kursgewinnen und aus Ausschüttungen.
Kosten hinterfragen und Einsparpotenzial nutzen
Der Depotauszug sollte alle Gebühren verständlich darstellen und transparent ausweisen, denn nur so können Sie vergleichen.
Vergleiche zeigen, dass eine Ersparnis von bis zu 50 Prozent möglich ist. Großes Einsparpotenzial bieten Ausgabeaufschläge von bis zu 5 Prozent der Anlagesumme, denn manche Banken verzichten darauf. Achten Sie auf eine kostenfreie Kontoführung und günstige Depotführungsgebühren. Bei häufigen Wertpapierkäufen und -verkäufen kommt es auch auf niedrige Transaktionskosten an.
Tipp: Vergleichen Sie und wechseln Sie zu einem günstigeren Anbieter. Der Wechsel ist einfach, denn die Banken kümmern sich um den Depotumzug. Erkundigen Sie sich nach den Lieferfristen, je nach Titel können diese mehrere Wochen dauern.
Online das Depot im Blick behalten
Warten Sie nicht, bis der nächste Depotauszug im Briefkasten liegt. Über den Online-Zugang haben Sie jederzeit einen Überblick über Ihr Depot, können wichtige Kennzahlen abrufen und die Wertentwicklung verfolgen.
Auch sollten Sie Zugriff haben auf relevante Informationen wie Steuerunterlagen, die Strategie und wertvolle Zusatzinformationen wie Marktdaten und Börsenkurse. Oder kontaktieren Sie Ihren persönlichen Ansprechpartner bei der Bank, der telefonisch oder per E-Mail für Sie da ist.
Diese Fehler sollten Anleger vermeiden
Am Jahresbeginn erhalten die meisten Anlegerinnen und Anleger die Depotauszüge ihrer Bank. Viele werden enttäuscht feststellen, dass ihr Depot weniger gut abschneidet als erhofft. Das ernüchternde Resultat lässt sich meistens auf Fehler zurückführen, die sich einfach vermeiden lassen.
Verlustbringer raus
Oft hält man zu lange an Aktien fest, deren Kurs nur fällt – in der Hoffnung, dass sich das Blatt irgendwann wendet. Aus Verlustbringern werden aber selten Kursraketen. Besser, man trennt sich davon. Positiver Nebeneffekt: Die realisierten Kursverluste senken die Steuerlast, denn sie werden mit den realisierten Gewinnen im gleichen Jahr verrechnet.
Gewinner behalten
Umgekehrt neigen Anleger dazu, sich zu schnell von Wertpapieren zu trennen, deren Kurs steigt. Dabei lautet eine wichtige Börsenregel: "The trend ist your friend." Frei übersetzt: Die Gewinner von gestern sind häufig auch die Gewinner von morgen.
Gebühren senken
Viele Anlagen sind überteuert. Solche Wertpapiere schmälern die Rendite auf Dauer massiv. Sehen Sie sich deshalb nach kostengünstigen Alternativen um.
Weltweit streuen
Anleger kaufen gerne Aktien aus ihrem Heimatland oder beschränken sich auf einige wenige Titel. Die Grafik oben erinnert daran, wie riskant das ist. Besser ist es, breit zu diversifizieren, also weltweit anzulegen.
Weniger ist mehr
In vielen Depots liegen Dutzende oder sogar Hunderte von Wertpapieren. Da verliert man schnell den Überblick. Sinnvoller ist es, sich auf wenige Papiere zu beschränken, mit denen man einen breiten Markt abdecken kann.
Auf ETFs setzen
Mit börsengehandelten Indexfonds (ETFs) erreicht man eine breite Streuung, ohne dass die Kosten die Erträge auffressen. Wer in Einzelaktien investieren will, braucht sehr viel mehr Kapital, um eine vergleichbare Streuung zu erzielen. Aktiv gemanagte Fonds verursachen hohe Kosten und eignen sich nur für spezielle Märkte und Situationen.
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Kostenfreier Depot-Check beim VZ
Unsere Erfahrung zeigt, dass die meisten Depots schlechter performen als der Markt. Sind Sie unsicher, ob Ihr Depot gut diversifiziert ist und ob das Verhältnis von Risiko und Rendite stimmt? Lassen Sie Ihre Geldanlagen unabhängig überprüfen: Machen Sie den kostenfreien Depot-Check beim VZ. Es geht ganz einfach: Senden Sie Ihren Depotauszug an das VZ, und die Expertinnen und Experten zeigen Ihnen, welches Optimierungspotenzial Sie haben und wie viel Geld Sie sparen können.
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