Mit 50 noch genug für die Rente sparen
Zehn bis 15 Jahre vor dem geplanten Rentenbeginn starten viele Erwerbstätige noch einmal durch mit dem Vermögensaufbau für ihren Ruhestand. Michael Huber vom VZ VermögensZentrum gibt Tipps, wie die Altersvorsorge gelingt.
"Bevor auch nur ein Cent angelegt wird, sollten sich Betroffene das, was sie im Alter an Renten oder anderen Geldquellen erwarten können, vor Augen führen", sagt Michael Huber vom VZ VermögensZentrum.
Neben der gesetzlichen Rente, Pension oder Betriebsrenten zählen dazu auch weitere Einkünfte wie zum Beispiel Miet- oder Kapitalerträge. "So makaber es klingt, auch absehbare Schenkungen und Erbschaften sollten hier eine Rolle spielen", erklärt Michael Huber.
Auf der Ausgabenseite steht der finanzielle Bedarf im Ruhestand. "Kalkulieren Sie hier nicht zu knapp, denn wer Zeit hat und noch fit ist, will in der Regel noch etwas aus seinem Leben machen und das kann einiges kosten", mahnt der Ruhestands-Experte. Auch an altersbedingte Ausgaben sollte man denken, zum Beispiel für altersgerechte Umbauten oder einen Umzug in eine kleinere Wohnung.
Bei der Kalkulation sollte man eine Inflation von im Durchschnitt zwei Prozent berücksichtigen, schließlich plant man für einen langfristigen Zeitraum von zwei Jahrzehnten oder länger. "Wer besonders vorsichtig ist, kann auch mit drei Prozent Inflation rechnen", findet Michael Huber und weist deutlich auf die Kraft der Inflation hin: "Bei einer Teuerung von zwei Prozent müssen Sie in 20 Jahren rund 7.500 Euro haben, um sich etwas leisten zu können, das heute etwa 5.000 Euro kostet." Die Rentenlücke muss aus eigener Tasche gedeckt werden.
Um sich eine Zusatzrente aus dem Vermögen zu organisieren, braucht es einen geeigneten Entnahmeplan. Das VZ VermögensZentrum hat die sogenannte Etappenstrategie entwickelt. Damit erhalten Ruheständler die gewünschte Zusatzrente und können ihr Vermögen entweder verbrauchen oder erhalten.
Für das Handelsblatt hat Michael Huber zwei Beispiele berechnet. Im ersten Fall soll ein Vermögen von 500.000 Euro dazu dienen, 20 Jahre lang 25.000 Euro pro Jahr an Zusatzrente zu erzielen. Das Vermögen wird aufgeteilt in einen Verbrauchsteil, aus dem sich der Finanzbedarf der ersten Zehn-Jahres-Etappe speist, und dem Wachstumsteil, der in Aktien-ETFs angelegt wird, um das Vermögen für die nächste Zehn-Jahres-Etappe aufzubauen. Nach 20 Jahren ist das Vermögen verzehrt. Im zweiten Fall wird auf die gleiche Weise ein Vermögen von einer Million Euro genutzt, um 30 Jahre lang 26.000 Euro pro Jahr an Zusatzrente erzielen. Anders als im ersten Fall bleibt das Vermögen erhalten. Ist die Inflation niedriger als die in der Berechnung zugrundegelegten drei Prozent, kann die Zusatzrente pro Jahr mehrere Tausend Euro höher ausfallen.
Den vollständigen Artikel können Sie im Handelsblatt vom 12. Januar und auf der Website des Handelsblatts lesen (Abonnement notwendig).
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