Mit zwei Millionen Euro in Rente gehen: In welchem Alter geht das?
Zwei Millionen Euro Vermögen ermöglichen einen komfortablen Lebensstandard im Ruhestand. Wie viel monatlich zur Verfügung steht, hängt davon ab, mit welcher Rendite das Vermögen angelegt wird und wie lange es reichen soll. Beispiele zeigen: Wer gut plant, kann schon mit 50 oder 55 in Frührente gehen – oder sich ab 60 bzw. 65 auch ohne zusätzliche Renteneinkünfte einen gehobenen Lebensstil leisten.

Mit 50 oder 55 aufhören und von zwei Millionen Euro leben
Ein Ehepaar ist Ende 40 und besitzt ein Vermögen von zwei Millionen Euro. Beide haben 25 Jahre lang gut verdient, einen großen Teil davon auf die Seite gelegt und gezielt am Aktienmarkt investiert. Auch hat ihre Immobilie in einer deutschen Großstadt während dieser Zeit enorm an Wert zugelegt. Als noch eine Erbschaft ins Haus kommt, fragen sich die beiden: Könnten wir damit nicht schon jetzt in Rente gehen?
Frührente mit 50
Sie machen sich die Rechnung: Wenn das Geld 40 Jahre lang reichen soll, hätte das Ehepaar jeden Monat zwischen 4.167 Euro und 10.450 Euro zur Verfügung – je nach dem, mit welcher Rendite die zwei Millionen Euro angelegt werden (siehe Tabelle, dritte Spalte von links). Bei einer Rendite von zwei Prozent (jeweils nach Kosten und Steuern) können 5.973 Euro pro Monat entnommen werden. Bei einer Rendite von fünf Prozent sind es bereits 9.251 Euro pro Monat.
Frührente mit 55
Wird der Rentenbeginn um fünf Jahre aufgeschoben, erhöht das die monatlichen Entnahmen, da das Geld statt 40 dann 35 Jahren reichen soll (siehe Tabelle, dritte Spalte von rechts). Wird das Vermögen mit einer Rendite von zwei Prozent angelegt, beträgt die selbst organisierte Rente 6.536 Euro pro Monat. Erzielt das Vermögen eine Rendite von fünf Prozent, ist die monatliche Entnahme mit rund 9.694 Euro mehr als 3.100 Euro höher.
Mit 60 oder 65 aufhören und von zwei Millionen Euro leben
Zweites Beispiel: Ein Unternehmer-Ehepaar ist Ende 50. Als Selbstständige haben beide kaum Rentenansprüche, sondern müssen ihren Ruhestand aus ihrem Vermögen finanzieren. Die Eheleute besitzen zwei Millionen Euro. Angesichts ihres gehobenen Lebensstils fragen sie sich, ob das Geld reicht, wenn sie mit 60 in Rente gehen, oder ob sie besser bis 65 weiterarbeiten sollten. Sie lassen sich ausrechnen, wie viel Geld pro Monat sie bei einer Geschäftsaufgabe mit 60 oder mit 65 pro Monat zur Verfügung hätten. Da sie keine Nachkommen haben, können sie das Vermögen vollständig für die Finanzierung Ihres Ruhestands einplanen.
Rente mit 60
Zwei Millionen Euro reichen je nach Bedarf aus, um die benötigten Einkünfte bis ins hohe Alter sicherzustellen. Die Tabelle zeigt, wie viel Geld das Ehepaar jeden Monat entnehmen kann, wenn das Vermögen 30 Jahre reichen soll (zweite Spalte von rechts). Werden die zwei Millionen Euro zu zwei Prozent Rendite angelegt, ergibt dies eine monatliche Entnahme von 7.296 Euro. Bei einer Rendite von vier Prozent sind es 9.268 Euro und bei fünf Prozent 10.325 Euro.
Rente mit 65
Ist der Vermögensverzehr statt auf 30 auf 25 Jahre ausgelegt, sind die monatlichen Entnahmen höher. Werden die zwei Millionen Euro geplant in 25 Jahren verzehrt, erhält man bei einer Rendite von zwei Prozent 8.369 Euro pro Monat, bei einer Rendite von fünf Prozent hingegen 11.262 Euro.
Übrigens: Als einfache Faustregel für den Zeitraum von 25 Jahren gilt die Vier-Prozent-Regel. Diese besagt, dass man jedes Jahr vier Prozent seines Vermögens entnehmen kann. Bei zwei Millionen Euro sind dies – ohne Zinsen gerechnet – 80.000 Euro pro Jahr oder 6.667 Euro pro Monat.
Haben Sie ausreichend fürs Alter vorgesorgt?
Ewige Rente: Rente entnehmen und zwei Millionen Euro vererben
Anders sieht die Rechnung aus, wenn man bis zum Lebensende eine Zusatzrente bekommen möchte, allerdings– im Gegensatz zu den vorigen Beispielen – ohne das Vermögen zu verbrauchen? Viele möchten ihr Vermögen erhalten, um es an ihre Kinder zu vererben. In dem Fall entnimmt man nur die Kapitalerträge und das Vermögen bleibt unangetastet.
Die linke Spalte in der Tabelle zeigt, wie viel man beim Ziel des Kapitalerhalts im Monat entnehmen darf. Bei einer Rendite von zwei Prozent ergibt dies 3.333 Euro, bei drei Prozent 5.000 Euro, bei vier Prozent 6.667 Euro und bei fünf Prozent 8.333 Euro.
Lese-Tipp: Der Artikel über die "Ewige Rente" zeigt, wie man von Kapitalerträgen leben kann und sein Vermögen erhält.
Bei der Berechnung Inflation berücksichtigen
Die Inflation ein wichtiger Faktor, insbesondere bei Berechnungen über sehr lange Zeiträume. Bei einer durchschnittlichen Inflation von zwei Prozent pro Jahr sind zwei Millionen Euro nach 25 Jahren rund 40 Prozent weniger wert. Nach 30 Jahren hat das Vermögen 45 Prozent an Wert verloren, nach 35 Jahren fast die Hälfte und nach 40 Jahren 55 Prozent. Um den Kaufkraftverlust auszugleichen, braucht man immer höhere Beträge, um die Rentenlücke zu schließen.
Lese-Tipp: Wie hoch die Inflation ist und wie sie sich auf die Kaufkraft auswirkt, zeigt der Artikel „Lassen Sie nicht zu, dass die Inflation Ihr Vermögen gefährdet“. Alles Wichtige zur Inflation ist im kostenfreien Merkblatt zur Inflation zusammengefasst.
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