Geldanlagen

Noch keine nachhaltige Zinswende

Die EZB hat vergangene Woche eine erste Zinssenkung vorgenommen. Ob weitere Schritte folgen, bleibt aber ungewiss. Denn die Inflation ist hartnäckiger als erhofft.

Michael Ausfelder
Marktstratege
Publiziert am
12. Juni 2024

So geht es mit der Zinsentwicklung weiter: Die Europäische Zentralbank (EZB) hat vergangene Woche den Leitzins erstmals seit fünf Jahren um 0,25 Prozentpunkte gesenkt. Sie folgt damit der Bank of Canada und der Schweizerischen Nationalbank (SNB), die bereits zuvor ihr Zinsniveau gesenkt hatten.

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Europäische Zentralbank (EZB): In der Eurozone schwächelt die Wirtschaft bereits seit gut eineinhalb Jahren. Gleichzeitig hat sich auch die Inflation in diesem Zeitraum deutlich abgeschwächt. Seit dem Höchststand im Oktober 2022 bei 10,6 Prozent ist sie bis im Mai auf 2,7 Prozent gefallen. Damit liegt sie nahe dem Zielband der Notenbank.

Die Leitzinssenkung war ein wichtiges Signal für die Wirtschaft und die Finanzmärkte. In ihrer Kommunikation hat die EZB die Tür für weitere Senkungen offengelassen, auch wenn dies wohl noch nicht im Juli geschehen wird. Die Notenbank geht davon aus, dass die Inflation sich langsamer als erwartet abschwächt. Das Lohnwachstum lässt nur zögerlich nach. Die Kern- sowie auch die Gesamtteuerung dürften erst im kommenden Jahr unter die Marke von zwei Prozent fallen.

US-Notenbank (Fed): Wegen des weiterhin starken Arbeitsmarkts dürfte die US-Notenbank den Zins kaum vor der Sommerpause senken. Sie wird abwarten, bis die Inflation kontinuierlich weiter nachlässt. Im April lag sie noch bei 3,4 Prozent und damit deutlich über dem anvisierten Ziel der Notenbank von zwei Prozent. Dennoch erwarten die Finanzmärkte, dass die Fed bis Ende des Jahres die Zinsen um 40 Basispunkte senkt. Das entspricht ein bis zwei Senkungsschritten.

Schweizerische Nationalbank (SNB): Nach dem überraschenden Zinsschritt im März dürfte die Notenbank auf ihrer Zinssitzung in der kommenden Woche die Füße stillhalten. Die Inflation hat in der Schweiz zuletzt wieder etwas angezogen – auch aufgrund der Frankenschwäche im ersten Quartal. Die SNB verwies in der Folge darauf, dass sie der Abschwächung des Frankens bei Bedarf mit Devisenverkäufen entgegenwirken werde. Leitzinssenkungen dagegen schwächen den Franken tendenziell. Die SNB dürfte folglich abwarten und den Frankenkurs im Auge behalten.

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Gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahres erhöhten sich die Exporte um 7,6 Prozent – im April lagen sie lediglich 1,5 Prozent über Vorjahresniveau. Der Handelsbilanzüberschuss stieg in der Folge von 72 auf 83 Milliarden Dollar.

Konjunkturbarometer für Eurozone im Hoch: Die Börsenprofis blicken zuversichtlich auf die Konjunktur im Euroraum. Das entsprechende Sentix-Barometer ist im Juni zum achten Mal in Folge gestiegen, um 3,9 Zähler auf 0,3 Punkte. Damit steht der Index so hoch wie letztes Mal im Februar 2022. Ökonomen hatten einen niedrigeren Indexstand erwartet.

Britische Arbeitslosigkeit steigt vor den Wahlen: Wenige Tage vor der nächsten Zinssitzung der Bank of England zeigt der britische Arbeitsmarkt weitere Anzeichen einer Abkühlung. Für die Zeit von Februar bis April ist die Arbeitslosenquote von 4,3 auf 4,4 Prozent gestiegen. Damit wurde der höchste Stand seit Sommer 2021 erreicht. 

Diese Entwicklung gibt der Bank of England weitere Anhaltspunkte über den Zustand der britischen Konjunktur. Allerdings wird mit einer ersten Zinssenkung erst für September gerechnet. Die steigende Arbeitslosigkeit kommt Premierminister Rishi Sunak weniger entgegen. Am 4. Juli wählt das Vereinigte Königreich ein neues Parlament. Die oppositionelle Labour-Partei gilt als klare Favoritin.

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