Notenbanken im Jahresendspurt
Schon bald stehen die letzten Zinsentscheidungen der großen Notenbanken in diesem Jahr an. Doch wohin geht die Reise, und was hat sich in den vergangenen Wochen geändert?
So geht es mit den Zinsen weiter
Die Europäische Zentralbank (EZB) wird am 12. Dezember tagen. Vor dem Hintergrund der weiter schwachen Konjunktur in der Eurozone und vor allem auch in Deutschland, scheint eine weitere Senkung der Leitzinsen um 0,25 Prozentpunkte fast sicher.
Auch im Hinblick auf nächstes Jahr preist der Markt bereits weitere Zinssenkungen ein (siehe Grafik). Einige Entscheider der EZB haben bereits begonnen zu diskutieren, ob man das Zinsniveau sogar wieder unter den "neutralen Zins" senken sollte. Der neutrale Zins bremst weder die Volkswirtschaft noch schiebt er sie zusätzlich wirtschaftlich an. Er ist nicht exakt zu bestimmen. Aber die EZB geht von rund 2,0 Prozent aus. Die Markterwartungen liegen für Ende 2025 schon bei 1,75 Prozent.
Besonders wichtig wird es in dieser Frage sein, wie sich die Lohnabschlüsse in der Eurozone im nächsten Jahr entwickeln werden. Sollten die Löhne weiter fallen, würde das der EZB mehr Spielraum in der Geldpolitik eröffnen. Zudem stellt sich in Hinblick des neuen US-Präsidenten Donald Trump ab 20. Januar 2025 die Frage, inwiefern er seine Drohungen, Zölle zu erhöhen, wahrmacht. Handelsbeschränkungen wirken inflationär.
Gespannt warten die Finanzmärkte auch auf die Entscheidung der US-Notenbank Fed, die sich am 18. Dezember das letzte Mal im Jahr 2024 treffen wird. Zuletzt hatten sich die Inflation sowie die Einzelhandelsumsätze hartnäckig robust gezeigt. Der Anstieg der Teuerung war jedoch erwartet worden. Vor allem die Wohnkosten, die rund ein Drittel zum Konsumentenpreisindex beitragen, sind innerhalb eines Monats um annualisiert 0,4 Prozent gestiegen. Aus diesen Gründen scheint mehr als ein kleiner Zinsschritt von 0,25 Prozentpunkten in der Dezembersitzung unrealistisch.
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