Aktienrente: Wie wird das Generationenkapital aufgebaut?
Die Aktienrente kommt: Mit dem neuen Rentenpaket soll das gesetzliche Rentensystem in Deutschland stabilisiert und das Rentenniveau der Bundesbürger gesichert werden. Erstmals kommen dabei Aktien ins Spiel: 2024 wird mit dem Aufbau des sogenannten Generationenkapitals begonnen.
Am 29. Mai hat das Bundeskabinett das sogenannte "Rentenpaket II" verabschiedet.
Aktienrente soll Renten stabilisieren
Mit dem "Rentenniveaustabilisierungs- und Generationenkapitalgesetz" hat die Ampelkoalition zwei Vorhaben aus dem Koalitionsvertrag umgesetzt: Das stetig fallende deutsche Rentenniveau bei 48 Prozent des Erwerbseinkommens zu sichern (die Haltelinie wird effektiv bis 2040 gesetzlich verankert) und den Einstieg in eine teilweise Kapitaldeckung der gesetzlichen Rentenversicherung. Diese ist notwendig, um die stetig steigenden Zuschüsse des Bundeshaushalts zu den Renten einzudämmen.
Um das Rentenniveau zu stabilisieren, sollen einerseits die Lohnabgaben der Arbeitgeber und Arbeitnehmer ansteigen und andererseits soll ein Aktienrentenfonds aufgebaut werden. Das sogenannte "Generationenkapital" soll bis 2045 auf geschätzte 386 Milliarden Euro wachsen (siehe Grafik unten).
Aktienrente: So wird das Generationenkapital investiert
Das Kapital stammt nicht aus den Rentenbeiträgen der Versicherten, sondern wird mit Darlehen aus dem Bundeshaushalt und Vermögenswerten vom Bund aufgebaut. Ab 2024 sollen (bis zu) 12 Milliarden Euro pro Jahr in den neuen Aktienrentenfonds fließen (siehe Grafik unten, blaue Säulen). Bei einer Rendite von rund 5 Prozent pro Jahr (nach Kosten für die Darlehensaufnahme) ist der Kapitalstock bis 2035 auf 200 Milliarden gewachsen.
Das Kapital soll von einer neu zu gründenden, unabhängigen, öffentlich-rechtlichen Stiftung verwaltet werden. Diese bedient sich zum Aufbau der Stiftung der Strukturen des ersten deutschen Staatsfonds, dem "Fonds zur Finanzierung der kerntechnischen Entsorgung" (KENFO). Im Rahmen einer Anlagerichtlinie des Bundes legt die "Stiftung Generationenkapital" das Kapital renditeorientiert und global diversifiziert an. Dabei sollen auch Nachhaltigkeitskriterien eine Rolle spielen.
Die Erträge am Finanzmarkt sollen Ausschüttungen ermöglichen und zur Finanzierung der Renten beitragen. Ab 2036 sollen so jährlich 10 Milliarden Euro fließen (Grafik, rote Säulen). Die Ausschüttungen sind zweckgebunden und können nur für Zahlungen an die gesetzliche Rentenversicherung verwendet werden.
Die Bundesregierung möchte damit einen ersten Schritt weg vom Umlagesystem machen, bei dem Renten rein aus Lohnbeiträgen finanziert werden. In einer alternden Gesellschaft wird dies zunehmend schwierig, da es immer weniger Arbeitnehmer pro Rentenbezieher gibt. Kritiker sind allerdings der Ansicht, dass der Einstieg in die Aktienrente viel zu zögerlich erfolgt. Die geplanten Beträge seien viel zu niedrig, um das Rentenniveau in Deutschland dauerhaft stabilisieren zu können.
Aktienrenten in anderen Ländern
Länder wie die USA, die Schweiz, Großbritannien, Schweden und Norwegen haben bewiesen, dass ein zusätzliches Kapitaldeckungssystem Vorteile hat, bei dem Beiträge von Erwerbstätigen am Kapitalmarkt angelegt, vermehrt und später für die eigene Rente verwendet werden.
Erfolgreiche Aktienrente: So legen die Norweger an
Viel Lob bekommt der norwegische Staatsfonds. Seit 1995 legt er die Erlöse aus dem Öl- und Gasgeschäft erfolgreich an. Die Norweger halten sich an fünf einfache Prinzipien:
- Sie investieren überwiegend in Aktien und versuchen nicht, durch häufiges Ein- und Aussteigen den Markt zu schlagen. In Krisenzeiten halten sie an ihren Investments fest.
- Das Kapital wird weltweit über viele unterschiedliche Branchen und Regionen gestreut. Anleihen und Immobilien runden das Portfolio ab.
- Die Kosten sind extrem niedrig. Das wirkt sich auf Dauer sehr positiv auf die Performance aus.
- Es wird auf Produkte wie Hedgefonds, Private Equity und Rohstoffe verzichtet. Denn diese Anlageklassen bringen kaum Vorteile, verursachen aber hohe Kosten.
- Und schließlich haben die Norweger einen langen Anlagehorizont. Mit den Erträgen wollen sie auch künftigen Generationen Wohlstand ermöglichen.
Tipp: Sie möchten eine "echte" Aktienrente? Dann orientieren Sie sich an diesen fünf Prinzipien. Das geht am besten, wenn Sie ETFs einsetzen: So investieren Sie kostengünstig und breit diversifiziert – wie der norwegische Staatsfonds.
Die eigene Aktienrente bauen: Wie geht das?
Mit Wertpapieren effizient Vermögen für die Rente aufzubauen, das machen sich auch Vorsorgesparer zunutze. Bei der privaten Altersvorsorge setzen immer mehr auf Aktien und ETFs. Besonders einfach und günstig geht der Vermögensaufbau mit einem ETF-Sparplan. Bei der Altersvorsorge können Sie zudem sehr viel Steuern sparen, indem Sie mit ETFs im Rahmen einer Basisrente (oder Rüruprente) sparen. Mehr dazu erfahren Sie in den Fachartikeln zu ETF-Sparplänen und zur Basisrente mit ETFs.
Weitere Informationen
Nehmen Sie Ihre private Altersvorsorge selbst in die Hand. Mit dem kostenfreien Altersvorsorge-Check beim VZ erfahren Sie, wie groß Ihre Rentenlücke sein wird. Der individuelle Check zeigt Ihnen, wie viel Vermögen Sie benötigen, um die Lücke zu schließen, und wie hoch die Sparquote sein muss, um fehlendes Vermögen aufzubauen. Beim VZ können Sie dies mit dem ETF-Sparplan und mit der Basisrente mit ETFs tun.
Haben Sie Fragen? Schreiben Sie an kontakt [at] vzde.com (kontakt[at]vzde[dot]com) oder sprechen Sie mit den Expertinnen und Experten des VZ VermögensZentrums: Vereinbaren Sie ein unverbindliches und kostenfreies Erstgespräch in einem VZ in Ihrer Nähe.
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