Geldanlagen

Das ist die Lage an den Börsen 2025

Euphorie in den USA, verhaltene Stimmung in der Eurozone – konträrer könnte es nicht sein. Doch wie beeinflussen die Stimmungslagen die Börsen? Eine Einschätzung lesen Sie hier.

Michael Ausfelder
Marktstratege
Publiziert am
08. Januar 2025

Unterschiedlicher könnte die Stimmungslage kaum sein. In den USA hat die Wiederwahl von Donald Trump an den Börsen eine kleine Euphorie ausgelöst. 

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Unter den Anlegerinnen und Anlegern überwiegt die Erwartung, dass die zweite Amtszeit von Trump der Wirtschaft mit Deregulierung, Steuersenkungen und protektionistischen Maßnahmen zusätzliche Impulse verleihen wird. Die Märkte gehen deshalb davon aus, dass die US-Wirtschaft weiter deutlich wächst. Das wirkt sich auch auf die Entwicklung der Unternehmensgewinne aus. 

Es wird prognostiziert, dass die 500 größten notierten US-Unternehmen 2025 ihren Gewinn je Aktie um rund 15 Prozent steigern werden (siehe Grafik unten).

In der Eurozone bleibt die Stimmung hingegen verhalten. Zum einen drosseln die drohenden Einfuhr-Zölle in die USA die Investitionen, zum anderen wirkt die EU politisch gelähmt. Deutschlands Regierungskoalition ist auseinandergebrochen, und in Frankreich wurde die Minderheitsregierung durch ein Misstrauensvotum zu Fall gebracht. Für Frankreich ist keine mehrheitsfähige Koalition absehbar und Neuwahlen sind erst Mitte des Jahres möglich. In Deutschland könnten die vorgezogenen Wahlen schwierige Koalitionsverhandlungen nach sich ziehen. Dringende Reformen zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit Europas verzögern sich damit weiter.

Trotz dieser Unwägbarkeiten hielt sich Europas Wirtschaft besser als befürchtet. Nach der Stagnation 2023 hat die Wirtschaft wieder etwas zugelegt. Das Börsenumfeld dürfte 2025 freundlich bleiben. Die Risiken dürfen nicht vernachlässigt werden, jedoch haben die Gefahrenherde deutlich nachgelassen. Von Seiten der Notenbanken ist voraussichtlich mit einer weiteren Lockerung der Geldpolitik zu rechnen. In der Technologiebranche könnten sich die Erwartungen etwas relativieren, langfristig schafft die Innovationswelle jedoch gute Perspektiven.

Zudem dürfte die US-Wirtschaftspolitik noch wachstumsfreundlicher werden. Davon profitieren nicht nur US-Unternehmen, sondern auch Produzenten aus anderen Ländern. In einigen Branchen dürften Schutzzölle für Gegenwind sorgen und können handelspolitische Spannungen auslösen. Außerhalb Chinas wird das voraussichtlich nur einzelne Branchen treffen, die für die USA strategisch wichtig sind. Große börsengehandelte Unternehmen können dieser Bedrohung durch eine Anpassung der Lieferketten am ehesten entgehen.

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Im Dezember ist der Einkaufsmanagerindex deutlich von 52,1 auf 54,1 Punkte gestiegen. Damit liegt das Barometer über der Wachstumsschwelle von 50 Zählern. Experten hatten lediglich mit einem Anstieg auf 53,3 Punkte gerechnet. Vor allem bei den Neuaufträgen konnten die Unternehmen kräftiger als zuvor zulegen.

Inflation in der Eurozone gestiegen

In der Eurozone hat sich die Jahresteuerung der Verbraucher im Dezember wieder leicht erhöht. Die Inflationsrate stieg von 2,2 auf 2,4 Prozent. Die Kernrate (ohne Preise für Energie und Nahrungsmittel) verharrte bei 2,7 Prozent.

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Sieht man sich die einzelnen Mitgliedstaaten der Eurozone an, divergierte das Bild stark: Während sich die Daten zur Teuerung aus Frankreich und Italien recht schwach zeigten, stiegen die Preise in Spanien und Deutschland stärker an als von den Marktanalysten erwartet. In Deutschlang ging es bei den Verbraucherpreisen von 2,4 auf 2,8 Prozent nach oben, die Kernrate stieg auf 3,1 Prozent. 

Trotzdem ist aufgrund der allgemein schwachen Konjunktur auch bei der nächsten EZB-Sitzung Ende Januar mit einer weiteren Zinssenkung von 0,25 Prozent zu rechnen.

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