Geldanlagen

Ein seriöser Berater nimmt sich Zeit

Der Düsseldorfer Finanzprofessor Alexander Zureck erklärt, wie es bei der Anlageberatung zu Interessenkonflikten kommt und was gute Berater von schlechten unterscheidet.

Alexander Zureck, Professor für Banking & Finance in Düsseldorf

Herr Professor Zureck, kann man sich auf die Empfehlungen von Bankberatern verlassen?

Leider nicht unbedingt. Ich unterstelle niemandem, absichtlich falsch zu beraten. Das Problem ist jedoch, dass die meisten Banken eigene Finanzprodukte herausgeben, an denen sie mehr verdienen als an anderen Anlagen. Viele Bankberater haben Verkaufsziele, die sie erreichen müssen, weil ein Teil ihres Lohns davon abhängt. Mit bankeigenen Produkten sind diese Ziele leichter zu erreichen. Deshalb ist der Anreiz groß, Produkte der Bank zu empfehlen, auch wenn sie schlechter abschneiden als andere. Das ist ein klassischer Interessenkonflikt.

Ist eine unabhängige Beratung unter diesen Umständen möglich?

Kaum – oder höchstens lückenhaft. Die Situation der Kunden und ihre Bedürfnisse stehen bei dieser Art von Beratung nicht im Mittelpunkt. Mit dem Ergebnis, dass die Kunden in Produkte investieren, die nicht auf sie zugeschnitten sind, und zu viel dafür bezahlen.

Gibt es Berater, die anders vorgehen?

Ja. Seriöse Berater wollen ihren Kunden nicht gleich im ersten Gespräch etwas verkaufen. Sie erfragen zuerst die Bedürfnisse und Wünsche, um daraus Empfehlungen abzuleiten. Hinzu kommt noch: Wer ein Haus oder ein neues Auto kaufen möchte, entscheidet sich in der Regel nicht sofort, sondern schläft mindestens eine Nacht drüber. Genau so sollte es bei der Geldanlage auch laufen.

Auszeichnungen

Bester Vermögensverwalter

Das VZ wurde dreimal in Folge zum besten Vermögensverwalter Deutschlands ausgezeichnet

Vertrauenssiegel F.A.Z-Institut

Zum vierten Mal in Folge erhält das VZ VermögensZentrum die Auszeichnung – 2024 als Branchensieger

Geprüfte Nachhaltigkeit

Das Fondsmandat des VZ VermögensZentrums wurde für seinen hohen ESG-Score ausgezeichnet

Wie lassen sich Interessenkonflikte verhindern?

Wenn weder die Berater noch ihre Arbeitgeber an den Produkten verdienen. Stattdessen wird ein Beratungshonorar vereinbart oder eine Vergütung, die sich am Anlagevolumen orientiert. In einer solchen Konstellation können Berater ganz im Sinne ihrer Kunden handeln. Um herauszufinden, mit welcher Art von Beratern sie es zu tun haben, sollten Anleger deshalb kritische Fragen stellen. Zum Beispiel: "Wie viel verdienen Sie daran, wenn ich in das Produkt investiere, das Sie mir empfehlen?" An passiven Anlageprodukten wie ETFs verdienen Banken zum Beispiel sehr wenig. Deshalb werden ETFs von Bankberatern kaum empfohlen, obwohl diese Anlagen für die meisten Anleger geeignet sind. Denn mit ETFs können sie mühelos die Marktrendite erzielen.

Sind die Anleger mitverantwortlich dafür, dass ihr Geld oft schlecht investiert ist?

Auf jeden Fall. Einige deponieren viel zu hohe Summen in schlecht verzinstes Tages- oder Festgeld. Andere investieren ihr ganzes Vermögen in Bitcoin, in einige wenige Einzelaktien, in fragwürdige Schiffs- und Immobilienbeteiligungen oder in Derivate, deren Funktionsweise sie nicht verstehen. Sie behalten kein Sicherheitspolster und gehen Risiken ein, die sie nicht einschätzen können. Zu viel Angst auf der einen Seite, zu viel Gier auf der anderen: Bei der Geldanlage ist Deutschland ein Land der Extreme.

Zur Person

Alexander Zureck ist Professor für allgemeine Betriebswirtschaftslehre mit SchwerpunktBanking & Finance am FOM Hochschulzentrum in Düsseldorf. Sein Fokus liegt auf der digitalen Transformation im Finanzsektor. Ein besonderes Anliegen ist ihm die finanzielle Bildung junger Menschen. Sein Ziel ist es, sie auf eine finanziell sichere Zukunft vorzubereiten und vor Risiken zu schützen.