Private Altersvorsorge

Beste Altersvorsorge ab 50: Wie viel muss ich sparen?

Wer seine Altersvorsorge auf die lange Bank schiebt, bereut das häufig. Dabei lohnt es sich mit 50 oder 55, mit dem Sparen für die Rente zu beginnen oder seine Sparbemühungen zu verstärken. Wichtig ist es, auf Geldanlagen mit hohen Renditechancen zu setzen.

Julian Mayer
Ruhestandsexperte
Aktualisiert am
21. November 2024

Reisen, Kulturveranstaltungen, Restaurantbesuche: Auch im Ruhestand möchte man sich einen gewissen Lebensstandard leisten können. Doch oft fehlt das Geld, denn es wurde nicht ausreichend vorgesorgt. Ob mit 50 oder 55: Es ist nie zu spät, etwas für die eigene Altersvorsorge zu tun.

Private Altersvorsorge: Richtig sparen für die Rente

Auf dem Papier ist es ganz einfach: Man legt jeden Monat einen Teil seines Gehalts direkt zur Seite. Das Ersparte gewinnt über die Jahre an Wert, dank der Einzahlungen und des Zinseszinseffekts. Hält man durch, steht im Ruhestand das Kapital zur Verfügung, um die Rentenlücke zu decken.

Merkblatt

Tipps zum Steuersparen: Von Altersvorsorge bis Zinsen

Das Merkblatt stellt Steuersparmöglichkeiten vor. Mit einer geschickten Planung können Sie oft viele Tausend Euro Steuern im Jahr sparen.

Doch wie viel muss man jeden Monat wirklich sparen, um daraus ab Alter 65 jeden Monat 1.000 Euro entnehmen zu können? Treffen wir folgende Annahme: Die Zusatzrente soll 25 Jahre lang gesichert sein. Das Vermögen soll in der Auszahlphase sicherheitsorientiert zu einer Rendite von drei Prozent pro Jahr angelegt werden und kann im Ruhestand vollständig verbraucht werden. Unter diesen Voraussetzungen ergibt das Sparziel 210.000 Euro. Die Tabelle unten zeigt die monatlichen Sparraten.

Sinnvoll ist es, mit 50 Jahren einen Altersvorsorge-Check zu machen und dann gezielt mit dem Aufbau des Ruhestandskapitals zu beginnen. Bis 65 sind es dann noch 15 Jahre bis zur geplanten Aufgabe der Erwerbstätigkeit. 

Video: "Altersvorsorge mit Wertpapieren"

Sparraten bei Sparbeginn mit 50

Wird das Geld in der Ansparphase defensiv angelegt, zum Beispiel in Festgeld und Anleihen, ist die Sparrate bei einer Anlagenrendite von drei Prozent (je pro Jahr, nach Kosten) 926 Euro. Die Sparrate kann hingegen auf 728 Euro gesenkt werden, wenn auf offensive Geldanlagen wie Aktien gesetzt wird. Wertpapiere unterliegen allerdings Wertschwankungen und Verlustrisiken.

Sparraten bei Sparbeginn mit 55

Mit Mitte 50 sind es nur noch zehn Jahre bis zum Rentenbeginn. Selbst mit einer hohen Anlagenrendite von sechs Prozent ist eine monatliche Sparrate von 1.286 Euro notwendig, um das Sparziel von 210.000 Euro zu erreichen. Machbar ist das: In dem Alter ist das Gehalt meist am höchsten, das Eigenheim abbezahlt und die Kinder erwachsen. Eine hohe Sparquote ist für viele Menschen in dem Alter also durchaus umsetzbar.

Sparraten bei Sparbeginn mit 45

Wer bereits mit 45 anfängt zu sparen, hat 20 Jahre lang Zeit, Vermögen für die Altersvorsorge aufzubauen. Je länger die Spardauer ist, desto niedriger sind die notwendigen Sparraten. Bei einer Anlagenrendite von drei Prozent beträgt die monatliche Sparrate 641 Euro und bei sechs Prozent 461 Euro.

So gelingt der Einstieg

Machen Sie Ihren Altersvorsorge-Check (siehe unten) und finden Sie heraus, wie viel Vermögen Sie bis zum geplanten Rentenbeginn aufbauen müssen, um die Rentenlücke zu schließen. Entscheiden Sie sich anschließend für eine oder mehrere Geldanlagen in der Ansparphase. Dabei sollten Sie Ihren Anlagehorizont und Ihr persönliches Risikoprofil berücksichtigen, also Ihre Risikobereitschaft und Ihre Risikotragfähigkeit. Entsprechend der Rendite bestimmen Sie die Höhe der Sparrate. Beginnen Sie umgehend mit dem Sparprozess. Am einfachsten ist es, wenn die Sparrate automatisch auf ein separates Konto oder in ein ETF-Depot fließt.

Tipp: Richten Sie einen Dauerauftrag ein, der direkt nach dem Gehaltseingang ausgeführt wird. Damit steht das Geld nicht für andere Ausgaben zur Verfügung und man gewöhnt sich an das niedrigere verfügbare Monatsbudget.

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Für die Altersvorsorge gilt: Anlegen statt Sparen

Girokonto, Sparbuch und Lebensversicherung: Sparformen von gestern sind in Deutschland noch immer weit verbreitet (siehe Grafik). Mit Blick auf die Altersvorsorge gibt es aber bessere Lösungen. Sie lassen sich ganz einfach umsetzen.

Nur als Notgroschen geeignet

Als eiserne Reserve bzw. für ganz bestimmte Zwecke ergeben diese Sparformen auch Sinn. Wenn es aber um die Altersvorsorge geht, besteht noch viel Optimierungspotenzial. Zwar sind die Zeiten von Null- und Negativzinsen zumindest auf dem Sparbuch vorbei. Auch Bausparkassen und Lebensversicherer sind gerade dabei, die Zinsen wieder leicht anzuheben. Doch real, also unter Berücksichtigung der Inflation, war es wahrscheinlich noch nie so ungünstig, sein Geld so anzulegen. Ist die Inflation höher als der Zins, verliert das Vermögen an Wert.

Wenden Sie die 4-Topf-Strategie an

Die 4-Topf-Strategie ist ein Vorsorgekonzept, das die eigenen Finanzen heute und in Zukunft optimal absichert. Gleichzeitig strukturieren Sie Ihr Vermögen effizient und sorgen zugleich renditeträchtig für das Alter vor:

Topf 1: Liquidität aufbauen

Als Erstes bauen Sie eine Liquiditätsreserve auf, die Sie dauerhaft auf die Seite legen. Die flexible Reserve schafft Spielraum, wenn es mal eng wird. Drei bis sechs Monatsgehälter reichen in der Regel, um für Notfälle gewappnet zu sein, zum Beispiel für teure Reparaturen oder einen unverhofften Verdienstausfall. Legen Sie dieses Geld am besten auf dem Tagesgeldkonto an.

Topf 2: Einkünfte absichern

Sobald Sie Ihre Liquiditätsreserve aufgebaut haben, sollten Sie für eine Risikoabsicherung sorgen. Mit wenigen Versicherungen schützen Sie sich gezielt vor den finanziellen Folgen von Krankheit, Berufs­unfähigkeit oder selbst verursachten Schäden. Sichern Sie nur existenzielle Risiken ab, wie Berufsunfähigkeits- und Haftungsrisiken. Ein solcher Fall kann den finanziellen Ruin bedeuten. Je nach finanzieller Situation ist eine Risikolebensversicherung sinnvoll.

Topf 3: Ruhestand sichern

Im dritten Schritt kümmern Sie sich um Ihre Altersvorsorge. Meist reichen gesetzliche und betriebliche Renten nicht aus, um den Lebensstandard im Alter zu sichern. Planen Sie deshalb mindestens zehn Prozent Ihres Gehalts und die Hälfte Ihrer Sonderzahlungen für die Altersvorsorge ein. Zahlen Sie das Geld regelmäßig in einen kostengünstigen ETF-Sparplan ein. 

Die Grafik zeigt, wieviel Kapital man mit einer monatlichen Sparrate von 500 Euro nach 10 bzw. 20 Jahren aufgebaut hat. Ein Beispiel: Wer mit 150.000 Euro startet und monatlich 500 Euro einzahlt, hat bei einer Rendite von 3,5 Prozent nach zehn Jahren 283.000 Euro; nach 20 Jahren sind es 471.000 Euro – mehr als dreimal so viel wie beim Start. 

Tipp: Zwar gibt es bei Wertpapieren keine garantierten Renditen. Mit einem ETF-Sparplan können Sie sich die Kursschwankungen an der Börse aber zunutze machen. 

Topf 4: Mehr Lebensqualität

Sind die Töpfe 1 bis 3 gefüllt, können Sie zusätzliche Mittel ansparen, um sich etwas Schönes zu leisten oder Rücklagen für Anschaffungen zu bilden. So kann ein neues Auto oder eine Sauna im Keller Ihre Lebensqualität erheblich verbessern. Auch zu diesem Zweck eignet sich ein ETF-Sparplan. Meiden Sie aber Sparprodukte mit teuren Gebühren oder Provisionen. 

Tipp: Die Vorteile des Kapitalmarkts nutzen

Für die private Altersvorsorge eignet sich der Kapitalmarkt, also Anlagen in Aktien und Anleihen. Denn mit diesen Wertpapieren sind auf lange Sicht Renditen drin, die über den Inflationsraten liegen. Wertpapiere bieten also die Chance, langfristig zuverlässig ein Vermögen aufzubauen. Zwar sind Wertpapiere Kursschwankungen unterworfen und können auch mal stark fallen, doch je länger die Anlagedauer, desto weniger fallen diese Schwankungen ins Gewicht. Wichtig ist, dass Sie Ihre Wertpapieranlagen breit streuen. Das geht am besten über börsengehandelte Indexfonds (ETFs). Diese sind kostengünstig und bilden ganze Märkte und Regionen ab. ETFs bieten sich sowohl für die Einmalanlage als auch für das regelmäßige monatliche Sparen an und sind deshalb für die Altersvorsorge erste Wahl.

Wie können Sie effizient sparen, günstig Geld anlegen und ausreichend fürs Alter vorsorgen?

Altersvorsorge-Check: Kostenfrei beim VZ

Der Altersvorsorge-Check beim VZ VermögensZentrum zeigt Ihnen, wie hoch Ihre Rentenlücke voraussichtlich sein wird, wie viel Kapital Sie benötigen, um die Lücke zu schließen und wie hoch Ihre Sparquote sein muss, um das Vermögen effizient anzusparen: Check machen.

Weitere Informationen

Die Expertinnen und Experten des VZ VermögensZentrums beraten Sie unabhängig und unterstützen Sie dabei, Vermögen für Ihre Altersvorsorge aufzubauen. Mit dem ETF-Sparplan nutzen Sie kostengünstige ETFs und sparen systematisch Geld fürs Alter an. Mit der Basisrente mit ETFs profitieren Sie von doppelten Steuervorteilen; zum Renteneintritt wird das Guthaben in eine lebenslange Rente umgewandelt.

Im ausführlichen Leitfaden "Gut vorbereitet in den Ruhestand" erfahren Sie, wie Sie sich optimal auf Ihren Ruhestand vorbereiten können und rechtzeitig die Weichen stellen, um auch im Alter ein finanziell sorgenfreies Leben zu führen.

Haben Sie Fragen? Schreiben Sie an kontakt [at] vzde.com oder sprechen Sie mit den Expertinnen und Experten des VZ VermögensZentrums: Vereinbaren Sie ein kostenfreies, unverbindliches Beratungsgespräch im VZ in Ihrer Nähe.

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