Hüten Sie sich vor unseriösen Geldtipps aus dem Internet
Wer sich im Internet über Geld und Vorsorge informiert, kann zweifelhaften Ratschlägen selbsternannter "Finanzexperten" auf den Leim gehen.

Es ist praktisch, sich im Internet über Geld- und Vorsorgethemen zu informieren. Das Angebot ist riesig, und viele Ratgeberseiten helfen dabei, komplexe Finanzthemen besser zu verstehen. Trotzdem sollte man vorsichtig sein, denn es gibt immer mehr schwarze Schafe im Netz:
Fragwürdige Experten
In den sozialen Medien sind zunehmend "Finfluencer" aktiv. So nennen sich viele (selbst ernannte) Expertinnen und Experten, deren Beiträge und Videos aufmerksam verfolgt werden. Oft sind sie leicht verständlich und unterhaltsam aufbereitet. Es gibt aber gute Gründe, die Angebote kritisch zu hinterfragen:
Schlechte Tipps: Studien zeigen, dass viele Ratschläge von vermeintlichen Fachleuten gefährlich sind. Bei mehr als der Hälfte der untersuchten Tipps hätten Anlegerinnen und Sparer besser das Gegenteil von dem gemacht, was ihnen empfohlen wurde. Aufhorchen lässt auch, dass die "schlechten" Ratgeber die größte Reichweite haben und am meisten Follower erreichen.
Fehlendes Fachwissen: Die wenigsten Finfluencer kennen sich mit Finanzthemen aus. Sie haben weder eine einschlägige Ausbildung noch Erfahrung in diesem Gebiet. Denn Finfluencer ist kein geschützter Titel – jeder darf sich so nennen. Niemand überprüft das Fachwissen solcher Ratgeber.
Interessenkonflikte: Heikel wird es, wenn sie konkrete Empfehlungen abgeben und für bestimmte Anlageprodukte werben. Einige arbeiten mit den Anbietern dieser Produkte zusammen und verdienen an der Vermittlung mit. Sie können beispielsweise ihre Anlagestrategie mit ihrer Community teilen und über die Anzahl Klicks ihrer Follower Provisionen generieren. Oder sie sind an Unternehmen beteiligt, für deren Finanzprodukte sie werben. Diese Finfluencer verfolgen eher eigene Interessen als die ihrer Follower.
Tipp: Lassen Sie sich nicht auf Experimente ein. Leiten Sie mit einer erfahrenen Fachperson Ihre langfristige Anlagestrategie her und investieren Sie nur in Anlagen, die Sie verstehen und die kostengünstig sind – denn hohe Gebühren sind Rendite-Killer.
Riskante Plattformen
Behörden und die Polizei warnen, dass immer mehr betrügerische Trading-Plattformen auftauchen. Diese werben mit Anlagen, die schnelles Geld und große Vermögen versprechen. Das Risiko ist groß, stattdessen sein Geld zu verlieren.
Denn Internet-Kriminelle arbeiten mit gefälschten Portalen, wo die Gewinne und Verluste von Anfang an nur simuliert sind. Das Geld der Nutzerinnen und Nutzer wird nicht für Transaktionen eingesetzt, sondern verschwindet direkt nach der Einzahlung in die Taschen der Betrüger.
Tipp: Prüfen Sie genau, wer hinter einer Plattform steckt, und konsultieren Sie Listen der Unternehmen, die von der BaFin zugelassen sind. Die BaFin warnt auch vor unerlaubt tätigen Unternehmen und veröffentlicht, gegen welche Unternehmen und Personen sie formell eingeschritten ist.
Intransparente Systeme
Zunehmend verbreitet sind auch sogenannte Network-Marketing-Strategien. Dabei geht es nicht nur um den Börsenhandel, sondern auch um das "Spezialwissen" dazu. Dieses vermeintliche Wissen wird dann in Schulungs- und Motivationskursen teuer verkauft.
Achtung: Solche Systeme sind wie eine Pyramide aufgebaut und speisen sich vor allem aus den Beiträgen, die neue Mitglieder einzahlen müssen. Die wenigsten sind finanziell erfolgreich – es profitieren nur diejenigen, die in der Hierarchie des Netzwerks ganz oben stehen.
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