Nicht vom starken DAX blenden lassen
Der DAX hat im Januar deutlich besser abgeschnitten als der US-Aktienindex S&P 500. Anleger sollten daraus allerdings keine übereilten Schlüsse ziehen, sondern an ihrer langfristigen Anlagestrategie festhalten.

Der Deutsche Aktienindex (DAX) ist geradezu fulminant in das Jahr 2025 gestartet: Im Januar legte er um 9,2 Prozent zu und schnitt damit deutlich besser ab als zum Beispiel der amerikanische S&P 500. Dieser brachte es im Januar nur auf ein vergleichsweise mageres Plus von 2,4 Prozent.
Das mag für einige Anleger insofern überraschend gewesen sein als der S&P 500 sowohl im vergangenen Jahr als auch über die letzten zehn Jahre deutlich besser abgeschnitten hat als der DAX. Manche stellen sich nun die Frage, ob aus dem starken Abschneiden des DAX seit Jahresanfang ein dauerhafter Trend wird und man deshalb verstärkt in den deutschen Leitindex investieren sollte.
Doch davon ist eher abzuraten: Die Erfahrung lehrt, dass es nicht sinnvoll ist, einen zu großen Vermögensanteil in einem einzigen Land zu investieren. Dadurch geht man unnötig hohe Risiken ein. Trotzdem neigen viele Anleger dazu, überwiegend oder sogar ausschließlich in ihrem Heimatmarkt zu investieren – deutsche Anleger also vorrangig in den DAX. Dieses Phänomen wird Home Bias genannt und gilt als ein typischer, weit verbreiteter Anlegerfehler.
Eine weitere Frage, die sich viele Anleger stellen ist, ob der starke Januar beim DAX zu einem sehr erfolgreichen Gesamtjahr 2025 am deutschen Aktienmarkt führen wird. Die Wahrscheinlichkeit ist zwar mehrheitlich gegeben, dass es so kommt, aber verlassen kann man sich darauf nicht.
1996 zum Beispiel hat das funktioniert. Damals legte der DAX im Januar um gut neun Prozent zu. Am Jahresende stand ein Plus von fast 28 Prozent. 2015 lief es dagegen weniger gut: Auch da startete der DAX im Januar mit einem Plus von mehr als neun Prozent ins Jahr. Doch danach kam nicht mehr viel. Am Jahresende stand er gerade mal bei einem Plus von 9,6 Prozent und damit praktisch unverändert zum Stand Ende Januar.
Welche Schlüsse sollten Anleger aus diesen Erkenntnissen ziehen? Ein starker Jahresanfang sagt kaum etwas über den weiteren Jahresverlauf aus. Es kann ein starkes, ein durchschnittliches, aber auch ein schwaches Börsenjahr folgen. Es empfiehlt sich also nicht, vom Kursverlauf im Januar seine Strategie für das restliche Jahr abzuleiten. Stattdessen hat es sich als aussichtsreich herausgestellt, eine langfristige Anlagestrategie zu entwickeln und daran festzuhalten.
Eine bewährte Strategie für den langfristigen Erfolg ist es, das Vermögen breit gestreut in verschiedene Branchen und Regionen zu investieren. Dies minimiert Risiken, ohne auf Chancen zu verzichten. Angesichts der großen Bedeutung des US-Aktienmarktes ist es sinnvoll, diesen auch trotz seiner vergleichsweise bescheidenen Januarperformance auf jeden Fall in seine Anlagestrategie mit einzubeziehen. Nicht ohne Grund machen US-Konzerne 70 Prozent im Weltaktienmarktindex MSCI World aus.
Tipp: Mit kostengünstigen ETFs lässt sich ein weltweit diversifiziertes Aktiendepot deutlich leichter aufbauen als mit Einzelaktien. Informieren Sie sich im VZ VermögensZentrum, wie der systematische Aufbau eines ETF-Depots gelingt.
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