Dividende bei ETF und Aktie: Was Anleger wissen sollten
Viele Anleger investieren in Aktien und ETFs, die Dividenden auszahlen und ihnen damit attraktive Zusatzeinkünfte bescheren. Aktienunternehmen zahlen auch dann Dividenden, wenn die Aktienkurse fallen. Beim Vergleich von Dividenden und Dividendenrenditen sollten Sie jedoch genau hinschauen.

Im Frühjahr schütten Unternehmen in Deutschland einen Teil ihrer Gewinne in Form von Dividenden an ihre Aktionäre aus. In den USA zahlen Unternehmen Dividenden einmal pro Quartal aus.
Dividende bei ETF und Aktie: Gute Aussichten
Viele Anleger nehmen das zum Anlass, nach dividendenstarken Aktien Ausschau zu halten. Dividenden sind der neue Zins, lautet ein geflügeltes Wort, das in der Niedrigzinsphase entstanden ist. Denn auch als die Renditen von sicheren Staatsanleihen und Festgeld-Angeboten niedrig waren, schütteten viele Unternehmen nach wie vor üppige Dividenden an ihre Aktionäre aus.
Für Anleger können Dividenden interessant sein, sofern sie in Kauf nehmen, dass die Aktienkurse zwischenzeitlich schwanken können. Auf lange Sicht können Anleger am Aktienmarkt mit beeindruckenden Erträgen rechnen. Eine wichtige Rolle spielen dabei Ausschüttungen in Form von Dividenden. Besonders spendabel zeigen sich traditionell deutsche Unternehmen.
Die Chancen stehen gut, dass die Dividenden in den nächsten Jahren weiter zunehmen. Denn erfahrungsgemäß steigen auch die Unternehmensgewinne über die Jahre. Viele deutsche Unternehmen haben ihre Dividenden in den letzten Jahren kontinuierlich erhöht. In den letzten rund 20 Jahren wurden die Ausschüttungen verfünffacht.
Wer 300.000 Euro in deutsche Aktien investierte, verdiente von 2009 bis 2018 allein mit Dividenden knapp 134.000 Euro. Zwischen 2014 und 2023 waren es mit über 141.000 Euro nochmals mehr.
Selbst wenn die Aktienkurse zeitweise fallen, müssen Anleger nicht auf Dividenden verzichten. Viele Firmen machen auch dann Gewinne, wenn es an den Börsen nicht läuft. So waren die Kurssteigerungen im DAX zwischen 2014 und 2023 nur durchschnittlich. Dank der hohen Dividenden erzielten Anleger in diesem Zeitraum dennoch sehr ansehnliche Renditen.
Auf Dividenden-Aristokraten setzen
Wer in dividendenstarke Aktien investieren möchte, dem bleibt also nichts anderes übrig, als sich die Aktien, die er sich herauspickt, genau anzuschauen. Eine mögliche Strategie ist es zum Beispiel, Aktien auszuwählen, die schon seit vielen Jahren die Dividende Jahr für Jahr steigern. Denn das spricht für Kontinuität und für ein langfristig erfolgversprechendes Geschäftsmodell. In den USA zum Beispiel gibt es zahlreiche Aktien, die seit mindestens 25 Jahren die Dividende jedes Jahr anheben. Solche Aktien werden Dividenden-Aristokraten genannt.
Auch in Deutschland gibt es traditionell viele dividendenstarke Aktien. Denn viele deutsche Unternehmen wollen damit signalisieren, dass sie ihre Aktionäre großzügig am Gewinn beteiligen. Im Schnitt schütten die wichtigsten deutschen Aktiengesellschaften seit Jahren rund 40 Prozent ihres Jahresgewinns an die Aktionäre aus (siehe Grafik).
Aktuell gibt es hierzulande allerdings keinen einzigen Dividenden-Aristokraten mehr, nachdem der Gesundheitskonzern Fresenius die Ausschüttung 2023 nicht erhöht hat. Das zeigt: Eine Erfolgsgarantie bietet auch die Strategie nicht, nur auf Dividenden-Aristokraten zu setzen. Grundsätzlich ist eine lange Dividendenkontinuität aber ein gutes erstes Indiz für die Aktienauswahl.
Ausgewogenes Depot plus dividendenstarke Aktien
Die Erfahrung lehrt: Die Mischung macht’s. Als Basisinvestment kann es sinnvoll sein, bei der Aktienauswahl nicht in erster Linie auf die Dividenden zu achten, sondern auf eine ausgewogene Mischung aus zyklischen und aus defensiven Sektoren aus aller Welt.
Einem solchen globalen Portfolio kann man dann ausgewählte dividendenstarke Aktien beimischen – zum Beispiel Dividenden-Aristokraten oder gezielt deutsche Aktien mit hohen Ausschüttungen.
Tipp: Wichtig ist es, das Portfolio regelmäßig zu überwachen und falls nötig Titel auszutauschen. Bedenken sollten Sie: Langfristig bieten dividendenstarke Aktien nicht zwingend die besten Gesamtrenditen. In den vergangenen Jahren zählten zum Beispiel Amazon, Alphabet und Berkshire Hathaway zu den besten Performern überhaupt am Aktienmarkt. Was diese Aktien gemeinsam haben? Sie haben noch nie auch nur einen Cent Dividende an ihre Aktionäre ausgeschüttet.
Wichtig: Sich über Aktienunternehmen und ETFs informieren
Anlegern, die in dividendenstarke Aktien investieren möchten, empfiehlt es sich daher, die Unternehmen vorab genau unter die Lupe nehmen und umfassend nach verschiedenen Qualitätskriterien abzuklopfen. Folgende Fragen sollten dabei im Mittelpunkt stehen:
- Wie ist die Stellung des Unternehmens in seiner Branche?
- Wie wahrscheinlich ist es, dass die Firma ihre Gewinne und damit auch ihre Dividende halten oder sogar steigern kann?
- Wie gut ist das Management?
Die gleiche Vorgehensweise empfiehlt sich übrigens, wenn man sich für einen ETF entscheidet, der in dividendenstarke Aktien investiert. Hier stellen sich folgende Fragen: Welchen Index bildet der ETF ab? Wie werden die Aktien für diesen Index ausgewählt? Wie nachhaltig sind die Dividenden?
Vermögensverwaltung mit Ausschüttungen
Eine weitere Möglichkeit, in dividendenstarke Titel zu investieren, bietet die Integration in spezielle Vermögensverwaltungsmandate. Ein professioneller Vermögensverwalter wählt Unternehmen mit hohen und zuverlässigen Ausschüttungen aus und kümmert sich um Kauf, Überwachung und rechtzeitigen Verkauf der Titel. Die Spezialisten analysieren zudem die Firmen und deren Bilanzen. Anhand dieser Prüfung beurteilen sie das Potenzial der Unternehmen, auch in Zukunft Gewinne zu erwirtschaften und Dividenden auszuschütten.
Einige Vermögensverwalter investieren für ihre Kunden nicht in Einzelaktien, sondern in ETFs – auf Wunsch auch in spezielle dividendenstarke ETFs. Das kann für Kunden durchaus sinnvoll sein, denn das Angebot an ETFs ist riesig. Eine professionelle Auswahl kann sich deshalb langfristig auszahlen.
Unabhängig davon, ob man sich für einzelne Aktien, einen speziellen Dividenden-ETF oder für ein Vermögensverwaltungsmandat entscheidet, gilt: Man sollte sich nie nur anhand der erwarteten Ausschüttungen für eine Anlage entscheiden. Wichtig sind immer auch die persönlichen finanziellen Verhältnisse und die Gewissheit, dass Aktien starken Kursschwankungen unterliegen können. Dividendentitel sollten je nach individueller Anlagestrategie lediglich einen Teil der Anlagesumme umfassen und als Ergänzung im Rahmen einer Gesamtanlagestrategie eingesetzt werden.
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