Geldanlagen

Schuldenpaket schürt Hoffnung auf massiven Wachstumsschub

Nach drei Jahren Stagnation rechnen Ökonomen nun wieder mit einem deutlichen Wirtschaftswachstum in Deutschland – aber nur wenn das Geld intelligent investiert wird.

Michael Ausfelder
Marktstratege
Publiziert am
19. März 2025

Der Deutsche Bundestag hat mit einer Zweidrittelmehrheit eine Grundgesetzänderung beschlossen, die eine historische Wende in der konservativen deutschen Finanzpolitik hin zu mehr Verschuldung ermöglicht.

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Investitionen in die Verteidigungsfähigkeit Deutschlands werden von nun an nicht mehr unter die 2009 beschlossene "Schuldenbremse" fallen. Es wird initial angenommen, dass mehr als 400 Milliarden Euro in die Bundeswehr fließen müssen. Des Weiteren wird ein über zwölf Jahre laufender Infrastrukturfonds in Höhe von 500 Milliarden Euro ins Leben gerufen, um marode Schienen, Straßen, Brücken, Krankenhäuser, Schulen usw. zu sanieren oder auszubauen.

Mit diesem massiven fiskalen Anschub bestehen Chancen, dass Deutschland das sehr magere durchschnittliche Wirtschaftswachstum erhöhen kann. Die zuletzt gesunkene Produktivität der Erwerbsbevölkerung, der Reformstau und die immer größere Last der Demografie durch den Ruhestandsbeginn der größten Generation, der "Babyboomer", ließ Deutschland über drei Jahre nahezu stagnieren. Dieser neue finanzielle Manövrierraum muss aber auch sinnvoll investiert werden. Richtung 2026 gehen Volkswirte von rund einem Prozent jährlichem BIP-Wachstum aus.

Die Finanzmärkte haben sehr schnell auf die 180-Grad-Wende in der deutschen Fiskalpolitik reagiert. Mehr Schulden heißt mehr Angebot an Anleihen, die vom deutschen Staat emittiert werden müssen. In einer Welt, in der der Großteil der Staaten hohe Budgetdefizite fahren, sind mehr Anleihen nur mit höheren Zinsen zu platzieren. Standen die Zinsen für zehnjährige Bundesanleihen im Dezember 2024 noch nahe 2,0 Prozent, ging es nun nahe an die Grenze von 3,0 Prozent nach oben. Derzeit müssen noch rund 2,8 Prozent Zinsen von der Bundesrepublik gezahlt werden. Die gute Nachricht ist, dass das letzte Verlaufshoch deutscher Zinsen vom Oktober 2023 mit leicht über 3,0 Prozent trotz des neuen Schuldenpakets bislang nicht überschritten wurde (siehe Grafik).

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