Setzt der US-Aktienmarkt seinen Höhenflug fort?
Angesichts der gewaltigen Kurssteigerungen am US-Aktienmarkt 2024 rechnen viele Anleger mit einem Rückschlag. Doch die jüngsten Zahlen sprechen eher für weiter steigende Kurse.

In den letzten Jahren konnten US-Aktien den Rest der Welt abhängen. Schub verliehen vor allem die großen Technologiewerte. Der Leitindex S&P 500 legte zum Beispiel 2024 um fast einen Viertel zu und startete auch 2025 mit weiteren Kursgewinnen.
Darin liegt aber auch eine Gefahr. Denn der amerikanische Aktienmarkt ist nun sehr hoch bewertet. Viele fragen sich: Wie lange geht das noch gut? Neue Zahlen zeigen, dass es weiterhin für viele US-Firmen sehr gut läuft. Rund zwei Drittel der Unternehmen des S&P 500 haben bereits ihre Ergebnisse für das vierte Quartal 2024 präsentiert. Im Schnitt steigerten sie ihren Umsatz um 5,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. 63 Prozent aller Unternehmen konnten die Erwartungen übertreffen.
Die Gewinne stiegen sogar um 16,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. So hoch war das Gewinnwachstum zuletzt im vierten Quartal 2021. 77 Prozent der Firmen konnten die Erwartungen an ihre Gewinne übertreffen. Die Expansion war längst nicht nur von den großen Technologie-Firmen getrieben. Auch Unternehmen in Branchen wie Finanzen, Kommunikationsdienste und Konsumgüter erhöhten ihre Gewinne deutlich.
Die Unterschiede sind jedoch beträchtlich. So sanken etwa die Gewinne in den Sektoren Basiskonsum und Grundstoffe. Energie-Firmen fuhren sogar fast einen Drittel niedrigere Gewinne ein als vor einem Jahr (vgl. Grafik unten). Auch einige große Technologiefirmen konnten die hohen Erwartungen nicht vollumfänglich erfüllen. Die Börse reagierte relativ verhalten auf die eigentlich größtenteils sehr guten Ergebnisse.
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US-Arbeitsmarkt mit weniger Tempo
Im Januar entstanden in den USA nur 143.000 neue Jobs, wie Zahlen der Regierung zeigen. Experten hatten mit 175.000 neuen Stellen gerechnet. Die Vormonatswerte wurden aber mit insgesamt 100.000 zusätzlichen Stellen deutlich nach oben korrigiert. Zudem fiel die Arbeitslosenquote im Januar mit 4,0 Prozent überraschend leicht geringer aus. Die Löhne stiegen im Vergleich zum Vormonat um 0,5 Prozent und somit stärker als erwartet. Insgesamt wurde der neue Arbeitsmarktbericht als überwiegend robust interpretiert und als Hinweis darauf gewertet, dass die US-Notenbank Fed an ihrer zurückhaltenden Zinspolitik festhalten wird. Diesen Kurs bekräftige Fed-Chef Jerome Powell dann am Dienstag in einer Anhörung vor dem US-Kongress.
Die Zentralbank habe keine Eile, die Zinsen weiter zu reduzieren. Der US-Arbeitsmarkt sei "weitgehend ausgewogen" und "keine Quelle für signifikanten Teuerungsdruck". Eine zu schnelle oder zu starke Lockerung der Geldpolitik könne den Fortschritten beim Kampf gegen die Inflation im Wege stehen, sagte Powell.
Kaum Wachstum in Deutschland
Die deutsche Wirtschaft schrumpfte in den vergangenen beiden Jahren und befindet sich auch in diesem Jahr am Rande der Rezession. Laut einer Umfrage des Münchner Ifo-Instituts erwarten internationale Experten für Deutschland in diesem Jahr ein Wirtschaftswachstum von nur 0,4 Prozent. Deutschland ist damit das Schlusslicht aller Industrieländer. Für Westeuropa wird ein Wachstum von 1,1 Prozent prognostiziert, während die rund 1.500 Befragten aus 125 Ländern für die Weltwirtschaft ein Wachstum von 2,9 Prozent erwarten.
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