Trumps Hin und Her bei der Zollfrage bewegt die Märkte
Die jüngsten Entwicklungen an den Finanzmärkten haben viele Anleger überrascht. US-Präsident Trumps Zollankündigungen und deren schnelle Aussetzung, außer gegenüber China, führten zu Börsenschwankungen. Konstruktive Gespräche stärken die Zuversicht auf eine gegenseitige Annäherung.

Die Entwicklung der letzten Tage und Wochen haben viele Anlegerinnen und Anleger überrascht. Kaum jemand hatte damit gerechnet, dass US-Präsident Donald Trump derart hohe Zölle ankündigt – und diese mit Ausnahme von China kurz nach der Einführung temporär wieder aufhebt (siehe Grafik unten).
Das hat dazu geführt, dass die Börsen zunächst korrigierten und am Donnerstag wieder deutlich zulegten. Der Aussetzung gingen gemäß den USA zuvor konstruktive Gespräche mit diversen asiatischen Ländern voraus.
Viele Handelspartner haben einen Zollabbau in Aussicht gestellt, darunter auch die EU. Das scheint in Washington die Zuversicht gestärkt zu haben, dass man sich annähern kann. Von der EU will Trump aber, dass sie auch mehr Energieträger aus den USA importiert, was angesichts des Ukraine-Kriegs eine erfüllbare Forderung darstellen dürfte.
Die Verhandlungen dürften aber weiterhin von Drohungen und Nebengeräuschen begleitet werden. Das dürfte für Volatilität an den Börsen sorgen. Trump betonte gestern einmal mehr, dass auch Zölle auf pharmazeutische Erzeugnisse im Raum stehen. Das Hin und Her mit den Zöllen zeigt einmal mehr, dass Trump auf einen lauten und konfrontativen Stil setzt: Er lotet aus, wie weit er gehen kann, um das Maximum seiner Ziele zu erreichen. Der Lärm, den er dabei verursacht, wird von den Medien aufgenommen und verstärkt.
Was bedeutet das nun für die kommenden Wochen und Monate? Unabhängig davon, ob die Zölle letztlich dauerhaft ausgesetzt werden, ist festzuhalten, dass die Konjunktur bislang kaum Schaden genommen hat. Auch die US-Haushalte dürften aufatmen: Schätzungen zufolge wäre das verfügbare Jahreseinkommen der US-Haushalte um 3.000 Dollar geringer ausgefallen, falls die Zölle wie angekündigt eingeführt worden wären.
Auch wäre die Wahrscheinlichkeit, dass die USA in eine Rezession abrutschen, zunehmend größer geworden.
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