US-Inflationsdaten wecken Hoffnung auf Zinssenkungen
Die jüngsten Inflationsdaten aus den USA haben die Erwartungen übertroffen. Die Kernteuerung geht zurück, was auf nachlassenden Inflationsdruck in vielen Bereichen hinweist. Details und weitere Wirtschaftsnews lesen Sie hier.
In den USA sind die Inflationsdaten vom Dezember besser ausgefallen als erwartet. Zwar stieg die Jahresteuerung von 2,7 auf 2,9 Prozent an (siehe Grafik unten). Dies war aber erwartet worden, da im November und Dezember die Ölpreise stark angezogen waren.
Der Inflationsdruck hat aber in vielen Kategorien, aus denen sich der Konsumentenpreisindex zusammensetzt, weiter nachgelassen. So ist die Kernteuerung, welche die schwankungsanfälligen Energie- und Nahrungsmittelpreise ausklammert, von 3,3 auf 3,2 Prozent gesunken. Betrachtet man die Teuerungsrate auf Monatsbasis, dann stechen die Sondereffekte noch deutlicher heraus.
Neben den Energiepreisen haben sich im Dezember vor allem Gebrauchtwagen verteuert. Die Hurricanes haben unzählige Autos zerstört. Das hatte eine erhöhte Nachfrage nach Automobilen zur Folge, auch auf dem Neuwagenmarkt. Ebenfalls stark gestiegen waren die Preise im Transportbereich. Das lag daran, dass Flugreisen über die Festtage sehr gefragt waren. Diese teuerungstreibenden Effekte dürften nur temporärer Natur sein.
Aufgrund des Nachlassens der Kernteuerung haben die Dollar-Zinsen letzte Woche nachgegeben. Der Rückgang setzte sich diese Woche fort, da US-Präsident Donald Trump bislang auf die Einführung von Zöllen verzichtet hat. Mitte Januar erzielten zehnjährige US-Treasuries eine Rendite von 4,8 Prozent, heute sind es nur noch 4,56 Prozent. Für das Gesamtjahr 2025 werden dennoch ein bis zwei Leitzinssenkungen á 0,25 Prozent erwartet. Das hat aber weniger mit den aktuellen Inflationsdaten zu tun als vielmehr mit den unsicheren Inflationsaussichten. Die Administration Trump sollte deshalb baldmöglichst Klarheit betreffend geplanter Zölle schaffen. Viele Anleger haben vorerst Käufe in US-Dollaranleihen zurückgestellt.
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Unerwartet niedrigere Inflation in Großbritannien
In Großbritannien schwächte sich die Inflation im Dezember unerwartet von 2,6 auf 2,5 Prozent ab. Die Kernteuerung verringerte sich von 3,5 auf 3,2 Prozent. Erfreulich war insbesondere der kräftige Rückgang der Dienstleistungsinflation von 5,0 auf 4,4 Prozent. Der Markt rechnet nun mit einer zügigeren Lockerung der Geldpolitik.
Uneinige EZB-Ratsmitglieder
Österreichs Notenbankchef Robert Holzmann hält eine Zinssenkung der EZB am 30. Januar für unsicher.
Er erklärte in einem Interview, dass es nicht glaubwürdig sei, die Zinsen zu senken, wenn die Inflation entgegen den Erwartungen steige. Im Gegensatz dazu ist der Markt fest von einer Zinssenkung im Januar überzeugt. Diese Erwartung sei angemessen, sagte der kroatische Zentralbankchef Boris Vujcic in einem Webinar.
US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe höher als erwartet
Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sind in den USA im Dezember stärker angestiegen, als erwartet und die Einzelhandelsumsätze sind im Dezember weniger angestiegen, als von Ökonomen prognostiziert wurde. Beide Indikatoren deuten eher auf eine stagnierende Konjunktur und somit weniger Inflationsdruck hin.
IWF erhöht Wachstumsprognosen für USA
Der internationale Währungsfonds (IWF) erwartet, dass die US-Wirtschaft unter Präsident Donald Trump deutlich stärker wächst als bisher erwartet. Für 2025 erwartet der IWF ein BIP-Wachstum von 2,7 Prozent statt wie zuvor 2,2 Prozent. Hingegen hat der IWF die Prognosen für Deutschland und Frankreich deutlich zurückgenommen, für die im Jahr 2025 nur noch ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von 0,3 bzw. 0,8 Prozent erwartet wird.
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