Geldanlagen

Was die Börse bewegt

Die Aktienmärkte haben ihren Rücksetzer im Oktober zwischenzeitlich überwunden. Unter den Investoren herrscht wieder Zuversicht, dass der US-Wirtschaft eine sanfte Landung gelingen wird. Gleichzeitig stellen die Notenbanken weitere Leitzinssenkungen in Aussicht. Eine Analyse von VZ-Anlagechef Christoph Sax.

Dr. Christoph Sax
Chefökonom
Publiziert am
06. November 2024

Die Hausse an den Aktienmärkten setzte sich im Oktober fort. Einige Indizes erreichten sogar neue Höchststände. Getragen wurde die gute Stimmung unter anderem von sinkenden Inflationsraten, die weitere Leitzinssenkungen ermöglichen.

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Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihren Leitzins dieses Jahr bereits drei Mal gesenkt. Weitere Leitzinssenkungen sind absehbar, denn EZB-Chefin Lagarde zeigte sich zuletzt zufrieden mit der Abschwächung der Inflation. In den USA wird die Notenbank ihre Geldpolitik ebenfalls weiter lockern, allerdings wohl nicht so stark, wie zunächst gedacht. Denn die US-Wirtschaft ist weiterhin in einer robusten Verfassung.

Der Arbeitsmarkt und der private Konsum entwickelten sich im Oktober solide. Ende des Monats sorgte die bevorstehende US-Präsidentschaftswahl jedoch für Gewinnmitnahmen an den Aktienmärkten, sodass einige Indizes eine negative Monatsperformance aufweisen. 

In China haben die Aktienindizes nach der kräftigen Erholung im September wieder etwas an Terrain eingebüßt. Chinas Behörden verkündeten seit September eine Reihe von Maßnahmen zur Stützung des Immobilienmarkts und der Konjunktur. Konkrete Angaben zu deren Ausmaß blieben sie jedoch schuldig. Für die Finanzmärkte war es trotzdem ein wichtiges Signal, dass Chinas Regierung der Wachstumsschwäche entschlossener entgegentritt.

Berichtssaison mit wenig Überraschungen

Die Berichtssaison der Unternehmen zum dritten Quartal ist in vollem Gang. Die bereits verbreiteten Ergebnisse fielen weitgehend wie erwartet aus. Vor allem in Europa spiegeln sie die heterogene Entwicklung der Branchen wider. Viele Industriezweige werden noch immer durch die hohen Zinsen gebremst. Die großen Energiekonzerne spüren zudem den Rückgang des Ölpreises. 

Beim Ausblick zeigen sich die Investoren aber wieder zuversichtlicher. Dies gilt ganz besonders für die USA, wo acht von elf Branchen für das dritte Quartal voraussichtlich steigende Gewinne ankündigen werden. Für die kommenden Quartale wird vor allem in den USA ein anhaltend hohes Gewinnwachstum erwartet. Aber auch in Europa dürfte sich die Ertragssituation verbessern.

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In den USA tendierten die langfristigen Zinsen zuletzt wieder aufwärts. Einige Mitglieder der US-Notenbank sprachen sich dafür aus, die Geldpolitik nur behutsam zu lockern. Der Dollar war deshalb wieder gefragter. Zum Euro resultierte im Oktober ein Plus von 2,5 Prozent. 

Bergab ging es dagegen beim Yen: Die japanische Währung musste nach den kräftigen Kursgewinnen im September zum Dollar gut vier Prozent abgeben. Die Rendite deutscher Bundesanleihen stieg im Einklang mit dem US-Markt auch an.

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