Wie Sie jetzt 100.000 Euro anlegen
Das Handelsblatt hat unabhängige Vermögensverwalter befragt, wie sie im aktuellen Umfeld 100.000 Euro anlegen würden. Michael Huber vom VZ VermögensZentrum zeigt, wie man das Geld kurz-, mittel- oder langfristig anlegen könnte.
"Die Risikofreude oder -ablehnung bestimmt ganz wesentlich, wie wir anlegen", sagt Michael Huber. "Da kann ich zehnmal sagen, dass es eigentlich sinnvoller wäre, in Aktien zu investieren. Wenn die Person mit Kursschwankungen nicht umgehen kann, dürfen Aktien nur einen kleinen Teil des Portfolios ausmachen." Der Finanzexperte hält es daher für gefährlich, wenn man bei Geldanlagen nur eine Lösung als die einzig richtige ansieht.
Bei kurzer Anlagedauer empfiehlt Michael Huber, auf Tages- und Festgeld zu setzen. "Der Anlagehorizont von einem bis drei Jahre ist schlicht zu kurz, um volatil, sprich in Aktien, anzulegen", erläutert Michael Huber. Festgeld sei die erste Wahl für risikoscheue Anleger. Beim Tagesgeld erhält man keine garantierten Erträge und die Zinssätze können sich jederzeit ändern. Beide Sparformen bieten Sicherheit im Rahmen der Einlagensicherung bis zu 100.000 Euro pro Person und Bank.
Anlegern mit einem ausgewogenen Risikoprofil empfiehlt Michael Huber einen Anteilanteil von 30 Prozent. Risikofreudigere Anleger können 45 Prozent in Aktien investieren.
Bei einem Anlagehorizont von einem Jahr empfiehlt er bei geringem Risiko Festgeld, bei hohem Risiko Tagesgeld und bei mittlerem Risiko eine 50:50-Mischung der beiden. Dabei sollte man die gesetzliche Einlagensicherung im Auge behalten.
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Bei einem Anlagehorizont von fünf bis zehn Jahren sollte das Kapital bei geringem Risiko zu 40 Prozent in Festgeld und zu 60 Prozent in Anleihen fließen. Bei mittlerem Risiko sollte das Kapital zur Hälfte in Anleihen, zu 30 Prozent in Aktien und zu 20 Prozent in Festgeld angelegt werden. Wer ein hohes Risiko eingehen möchte oder kann, kann das Kapital zu 55 Prozent in Anleihen und 45 Prozent in Aktien investieren.
Mit einem Anlagehorizont von zehn Jahren oder länger kann der Aktienanteil höher sein. Depots mit geringem Risiko können zu 70 Prozent aus Anleihen und zu 30 Prozent aus Aktien bestehen. Bei mittlerem Risiko besteht das Depot aus 60 Prozent Aktien und 40 Prozent Anleihen, bei hohem Risiko vollständig aus Aktien.
Weiterhin einen Schwerpunkt auf Anleihen sollten Anleger mit einer begrenzten Risikobereitschaft legen. "Mindestens 30 Prozent Aktien sollten aber schon im Depot sein, sonst gibt es langfristig keinen Inflationsausgleich", rät Michael Huber. Bei Anleihen und Aktien kann man mit ETFs breit aufgestellt sein. Huber weist darauf hin, dass man auch geringere Beträge sinnvoll in ETFs angelegt werden können.
Den vollständigen Artikel können Sie im Handelsblatt vom 29. Januar 2024 und auf der Website des Handelsblatts lesen (Abonnement notwendig).
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