Geldanlagen

DeepSeek’s Erfolg bringt mehr Gewinner als Verlierer

Der Erfolg des chinesischen Startups DeepSeek hat die Börsen in Aufruhr versetzt. Mit einem leistungsfähigen Chatbot hat DeepSeek die Spitze der App-Downloads erobert. Diese Entwicklung zwingt Investoren dazu, die Bewertungen und Geschäftsmodelle etablierter KI-Unternehmen zu überdenken.

Tobias Wenz
Finanzanalyst
Publiziert am
29. Januar 2025

Zu Beginn der Woche ging es an den Börsen turbulent zu. Auslöser für die Kursbewegungen war die Nachricht, dass es dem chinesischen Startup DeepSeek gelungen ist, mit geringen Ressourcen einen sehr leistungsfähigen und äußerst effizienten Chatbot zu entwickeln.

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DeepSeek benötigt wesentlich weniger Rechenleistung als der US-Konkurrent ChatGPT von OpenAI. Im App Store von Apple hat DeepSeek den Rivalen ChatGPT überholt und steht oben auf der Liste der am meisten heruntergeladenen Apps. Für Investoren bedeuten die Meldungen, dass sie die Bewertungen und Geschäftsmodelle der bisherigen KI-Profiteure einer Prüfung unterziehen müssen. Das betrifft einerseits Chiphersteller wie Nvidia oder ASML, andererseits auch gewisse Energieunternehmen.

So traf es in Deutschland etwa Siemens Energy, die zwischenzeitlich fast 20 Prozent verloren. Viele dieser Titel konnten sich am Dienstag allerdings teilweise wieder erholen. Deutlich weniger zur Kenntnis genommen wurde, dass es zum Wochenstart auch zahlreiche Profiteure gab. 351 der 500 Unternehmen des S&P 500 schlossen am Montag höher. Darunter befanden sich auch Technologiewerte wie Salesforce, die KI-Anwendungen künftig wohl günstiger beziehen können.

Beim Euro Stoxx 50 war das Bild am Montag ähnlich wie in den USA: Defensivere Werte profitierten. Die größten Tagesgewinne verbuchten LVMH, BMW und Bayer mit 2,6 bis 2,8 Prozent. Insgesamt schlossen 34 Titel des Euro Stoxx 50 am Montag im Plus. Die starken Tagesverluste von ASML (-7 Prozent) und Schneider Electric (-9,5 Prozent) führten jedoch dazu, dass der Euro Stoxx dennoch 0,6 Prozent nachgab. Diesen Rücksetzer hat er aber bereits wieder aufgeholt.

Das zeigt, dass defensivere Werte wieder in den Fokus der Anleger rücken. Seit Jahresanfang konnte der Euro Stoxx 50 gut sieben Prozent zulegen. Zum Vergleich: Der S&P 500 steht bei einem Plus von lediglich zwei Prozent. Die jüngsten Entwicklungen zeigen auf, wie sinnvoll es für Anleger ist, auf ein diversifiziertes Portfolio zu setzen und wie gut sich die Branchenzusammensetzung der europäischen und US-amerikanischen Indizes ergänzen.

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