Private Altersvorsorge

Einkommen und Altersvorsorge: Wie Paare Gerechtigkeit beim Geld erzielen

Viele Frauen verdienen deutlich weniger als ihre Partner. Daher können sie im Lauf der Jahre weniger für ihr Alter zurücklegen. Es gibt aber viele Möglichkeiten, um das Ungleichgewicht zu verkleinern.

Julian Mayer
Finanzexperte
Publiziert am
14. Januar 2025

Vor allem Paare, die Kinder haben, kennen das Problem: Zwischen beiden Partnern herrscht ein großes finanzielles Ungleichgewicht. Denn viele Frauen verzichten der Familie zuliebe auf eine eigene Karriere. Sie unterbrechen ihre Berufstätigkeit manchmal für mehrere Jahre. Und wenn sie in den Job zurückkehren, arbeiten einige von ihnen eine ganze Weile lang nur noch in Teilzeit. Manche kehren gar nicht ins Berufsleben zurück. Die Folge: Frauen verdienen im Laufe ihres Berufslebens im Durchschnitt deutlich weniger als Männer und zahlen entsprechend weniger in die Rentenkasse ein. Deshalb sind ihre Rentenansprüche im Ruhestand in vielen Fällen geringer. Das Gebot der Fairness lautet also: Paare sollten versuchen, einen Ausgleich zu finden, um den finanziellen Nachteil der Frau so gut wie möglich zu kompensieren. Die folgenden Lösungen bieten sich dafür an:

Gemeinsame Ausgaben

Um die Einkommensunterschiede im Alltag auszugleichen, können gemeinsame Ausgaben anteilsmäßig entsprechend den Einkünften aufgeteilt werden. Das betrifft zum Beispiel Wohnkosten, gemeinsame Reisen, Restaurant- und Theaterbesuche oder Lebensmitteleinkäufe. Ein Gemeinschaftskonto, auf das beide Partner zugreifen können, kann eine elegante Lösung sein, um kleinere gemeinsame Ausgaben zu bestreiten. Das hat aber auch Tücken.

Steuern

Wenn Verheiratete unterschiedlich viel verdienen, profitieren sie automatisch vom Ehegattensplitting: Je größer der Einkommensunterschied, desto größer ist die Steuerersparnis. 

Vergleich

Splittingtabelle 2024

Der Vergleich zeigt, mit wie viel Einkommensteuer Ehepaare für das Steuerjahr 2024 rechnen müssen.

Wählt das Paar die Steuerklassen-Kombination 3/5 – was noch bis 2029 möglich ist –, macht sich das schon auf den Gehaltszetteln durch insgesamt geringere Steuerabzüge bemerkbar. Bei dieser Steuerklassen-Kombination sind die Abzüge allerdings nur für das Paar insgesamt geringer. 

Der Frau bringt diese Regelung einen Nachteil: Während der Mann in der Steuerklasse 3 stark entlastet wird, wird sie in der Steuerklasse 5 stärker belastet als eine alleinstehende Person. Dieses Ungleichgewicht sollten Verheiratete untereinander ausgleichen: zum Beispiel indem der Mann der Frau so viel zahlt, dass am Ende beide gleichermaßen vom Steuervorteil profitieren.

Tipp: Wenn Sie nicht verheiratet sind, können Sie unter Umständen Unterhaltszahlungen an die Partnerin oder den Partner von der Steuer absetzen, auch wenn Sie im selben Haushalt leben. Klären Sie das sorgfältig ab und fragen Sie im Zweifel Ihren Steuerberater.

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Altersvorsorge

Die Rentenansprüche leiten sich größtenteils vom Erwerbseinkommen ab. Das führt dazu, dass sogar Frauen, die – solange sie noch Vollzeit arbeiten – ein höheres Gehalt beziehen als ihre Partner, später weniger Rente bekommen als diese: wenn sie zum Beispiel eine Auszeit für die Erziehung ihrer Kinder nehmen. Deshalb müssen diese Frauen umso mehr zusätzlich privat vorsorgen, um ihren
Lebensstandard im Alter halten zu können.

In der Realität ist aber oft das Gegenteil der Fall: Viele Frauen können aufgrund von beruflichen Auszeiten weniger für die Altersvorsorge zurücklegen als ihre Partner. Diese Ungleichheit möchten viele Paare korrigieren. Das Beispiel in der Tabelle unten veranschaulicht, wie man einen finanziellen Ausgleich schaffen kann: Der Mann legt weniger für sich selbst zurück und zahlt dafür in eine private Altersvorsorge für seine Frau ein. So sorgt er dafür, dass sie im Rentenalter im Monat 300 Euro mehr Rente bekommt. In diesem Beispiel reduziert sich mit dieser Maßnahme die Differenz zwischen den Einkünften der beiden Partner im Ruhestand von 1.150 Euro auf 550 Euro im Monat.

Umsetzung

Als Nächstes geht es darum, den Plan umzusetzen. Welcher Sparbetrag ist notwendig, um wie in diesem Beispiel eine zusätzliche monatliche Altersrente von 300 Euro für die Partnerin sicherzustellen? Die Tabelle zeigt konkrete Möglichkeiten, in welche Anlageformen die monatlichen Sparbeiträge fließen können.

Grundsätzlich gilt: Je höher die zu erwartenden Erträge, desto weniger Geld muss monatlich in die zusätzliche private Altersvorsorge der Frau eingezahlt werden, um dasselbe Ziel zu erreichen. Die Tabelle kann natürlich nur ein Anhaltspunkt sein. Die Renditen für die einzelnen Anlageformen sind lediglich Erfahrungswerte, aber nicht garantiert. Sie können höher oder niedriger ausfallen als erwartet.

Vergleich

Grundtabelle 2024

Die Grundtabelle zeigt, mit wie viel Einkommensteuer Alleinstehende im Steuerjahr 2024 rechnen müssen.

Tipp: In einer vertrauensvollen Partnerschaft sollte man mit dem Thema Finanzen offen umgehen können. Sprechen Sie regelmäßig darüber. Wenn sich das Einkommen eines Partners verändert, kann es sinnvoll sein, die Ausgleichszahlungen und Sparbeiträge für die Altersvorsorge des einkommensschwächeren Partners an die neue Situation anzupassen.

Zusätzliches Einkommen kann aber auch anders genutzt werden. Wenn der Mann zum Beispiel eine Gehaltserhöhung bekommt, die ihm netto 200 Euro mehr im Monat einbringt, kann er dieses Geld beispielsweise in gemeinsame Anschaffungen investieren oder in die Finanzierung der gemeinsamen Immobilie stecken.

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