Geldanlagen

ETFs oder Zertifikate: Womit fahren Anleger besser?

Passives Investieren steht hoch im Kurs. Doch das Produktangebot wird immer größer. Darauf sollten Anleger achten.

Thomas Wolff
Niederlassungsleiter Berlin und Vermögensverwalter
Publiziert am
04. September 2024

Passive Anlageinstrumente erfreuen sich seit einigen Jahren einer immer größeren Beliebtheit. Das ist nachvollziehbar. Da sie das Ziel haben, lediglich einen Vergleichsindex abzubilden, können sie auf ein teures Management verzichten. Somit sind sie günstiger als aktive Produkte. Viele Studien zeigen zudem, dass aktive Fondsmanager nach Kosten oftmals schlechter als ihr Benchmark abschneiden.

Merkblatt

Sparen und Anlegen mit ETFs

ETFs werden als Geldanlage immer beliebter. Das Merkblatt fasst das Wichtigste über ETFs zusammen.

Beim passiven Investieren haben Anleger die Wahl zwischen börsennotierten Fonds (Exchange Traded Funds, kurz ETFs) und Zertifikaten (Partizipationszertifikate oder Indexzertifikate). Ein aus Anlegersicht zentraler Unterschied zwischen ETFs und Zertifikaten ist die Rechtsstruktur. Bei ersteren handelt es sich um Sondervermögen, wobei das investierte Vermögen vom Vermögen der Fondsanbieter getrennt ist. 

Im Insolvenzfall des Emittenten ist der Anleger also vor Forderungen von Gläubigern geschützt.

Indexzertifikate hingegen sind Schuldverschreibungen. Wird der Emittent zahlungsunfähig, droht dem Anleger im schlimmsten Fall der vollständige Verlust seiner Investition, wie das beispielsweise beim Konkurs von Lehman Brothers 2008 der Fall war. Damals wurden viele Zertifikate der Bank wertlos.

ETFs sind vielfältiger bei einer großen Anzahl von Anbietern. Zertifikate wiederum sind weniger aufwändig zu emittieren als ETFs und Indexfonds. So können Nischenindizes und Trendthemen einfacher abgedeckt werden. Dadurch ist ihre Produktvielfalt größer.

Wer eine Anlagestrategie mit passiven Produkten umsetzen möchte, sollte zunächst festlegen, wie die Zielgewichtung der für eine Investition in Frage kommenden Anlageklassen ausfallen soll. Zudem ist es empfehlenswert, den Aktivitätsgrad der Strategie zu bestimmen, ob also aus taktischen Gründen von der Zielgewichtung abgewichen werden darf, und – falls ja – in welcher Regelmäßigkeit.

In einem nächsten Schritt sollte der Anleger einen Index auswählen, der zu den Anlageklassen und zum Aktivitätsgrad passt. Hierfür ist es unerlässlich, dass er sich mit den Eigenschaften und der Entwicklung des Indexes in unterschiedlichen Marktphasen vertraut macht.

Das Marktumfeld spielt bei der Auswahl der Produktart nur eine untergeordnete Rolle, da alle passiven Anlageinstrumente das gleiche Ziel verfolgen: einen Index nachzubilden. Allerdings steht je nach Index eventuell nur eine bestimmte Produktart zur Verfügung. So können zum Beispiel bestimmte Nischenthemen nur mit Zertifikaten abgebildet werden.

Sofern passive Anlagefonds den gesuchten Index abdecken und das Emittentenrisiko umgangen werden soll, sind diese den Zertifikaten vorzuziehen. Dabei stehen Anlegern mehrere ETFs verschiedener Anbieter zur Verfügung.

Merkblatt

Rendite-Vergleich: So holen Sie mehr aus Ihren Geldanlagen

Auch bei der Geldanlage gilt die altbekannte Kaufmannsregel: "Im Einkauf liegt der Gewinn".

Ein weiterer Aspekt für die Auswahl eines Instruments ist die von der Anlagestrategie vorgegebene Haltedauer. Bei einer langen Haltedauer (z.B. Kaufen-und-Halten-Strategie) liegt der Fokus bei der Produktauswahl vor allem auf den Verwaltungskosten und der Renditedifferenz im Vergleich zum Index. Hingegen spielen die Schwankungen dieser Differenz und die Handelsgebühren für den Kauf und Verkauf bei einer kurzen Haltedauer mit vielen taktischen Transaktionen eine größere Rolle. 

In beiden Fällen können sich je nach individueller Produktqualität ETFs oder Zertifikate eignen.

Für welchen Anleger sich welches Produkt in welcher Situation am besten eignet, lässt sich nicht pauschal beantworten. Je nach Anlagestrategie, Haltedauer, Risikoaversion und individuellem Bedürfnis des Anlegers kann der Einsatz eines ETFs oder Zertifikats empfehlenswert sein, oder eine Kombination aus beiden Produkten. Aufgrund des dynamischen Marktumfeldes kann zudem eine andere Produktart vorteilhafter werden. Deshalb ist eine laufende Überwachung der eingesetzten Anlageinstrumente wichtig.

Weitere Informationen

Möchten Sie Ihr Geld besser anlegen? Nutzen Sie den kostenfreien Depot-Check und informieren Sie sich kostenfrei auf den Vorträgen und in den Webinaren. Mehr über das Anlegen mit ETFs erfahren Sie im kostenfreien Merkblatt und im VZ-Leitfaden "Erfolgreich Geld anlegen mit ETFs"

Haben Sie Fragen? Schreiben Sie an kontakt [at] vzde.com oder vereinbaren Sie einen Termin für ein unverbindliches und kostenfreies Erstgespräch in einem VZ in Ihrer Nähe.

Newsletter abonnieren

Wie können Sie effizient sparen, günstig Geld anlegen und ausreichend fürs Alter vorsorgen? Informieren Sie sich mit unserem kostenfreien Newsletter.

Anrede
* Pflichtfeld