Geldanlagen

Falsche Heimatliebe: Deutsche Aktien in den Depots in der Überzahl

Deutsche Anlegerinnen und Anleger haben in den letzten Jahren vorwiegend in den heimischen Aktienmarkt investiert. In turbulenten Marktphasen kann dies aber unerwünschte Effekte haben.

Stefan Passler
Anlageexperte
Publiziert am
13. November 2024

Die Präsidentschaftswahlen in den USA hatten einen großen Einfluss auf die globalen Aktienmärkte. Während US-Aktien unmittelbar nach der Wahl von Donald Trump stark profitierten, hat der deutsche Aktienindex aufgrund der befürchteten Einführung von umfassenden US-Importzöllen deutlich nachgegeben.

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Depot-Check: Die häufigsten Fehler bei der Geldanlage

Unabhängige Depot-Checks des VZ zeigen: Viele Anleger gehen mit ihren Wertpapieren zu hohe Risiken ein und nutzen ihre Chancen zu wenig aus.

Dies traf insbesondere deutsche Anleger. Denn viele von ihnen gewichten den heimischen Aktienmarkt überproportional hoch. Diese sogenannte Heimatmarktneigung (im Fachjargon Home Bias genannt) ist insbesondere darauf zurückzuführen, dass sie vor allem deutsche Zeitungen lesen, die hauptsächlich über deutsche Unternehmen und den deutschen Aktienmarkt berichten. Das trägt bei Anlegern zu dem Gefühl bei, den deutschen Aktienmarkt besser verstehen zu können als die Aktienmärkte anderer Länder.

Dieses Verhalten hat aber negative Folgen fürs Depot: Eine sinnvolle Diversifikation mit einer breiten Streuung von internationalen Titeln wird verhindert und es kommt zu ungewollten Wertschwankungsrisiken. Zahlreiche Studien weisen nach, dass eine starke Fokussierung auf den Heimatmarkt die Risiken bei der Aktienanlage deutlich erhöht, ohne dass dementsprechend höhere Chancen gegenüberstünden.

Die starke Verbreitung des Home Bias ist grundsätzlich kein deutsches Phänomen, sondern lässt sich in vielen Ländern beobachten. Der deutsche Aktienmarkt ist jedoch aufgrund seiner Exportabhängigkeit besonders krisenanfällig: Er schwankt deutlich stärker als die Aktienmärkte vieler anderer Länder.

Was bedeutet das nun für Anleger in Deutschland? Es ist empfehlenswert bei der Geldanlage auf ein breit diversifiziertes Portfolio zu achten. Das investierte Vermögen sollte auf möglichst verschiedene Anlagenklassen, Regionen, Länder oder Währungen aufgeteilt werden.

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So finden Sie die richtige Anlagestrategie

Die individuelle Anlagestrategie ist entscheidend für den Anlageerfolg. Das Merkblatt zeigt, wie Sie diese definieren.

So können die einzelnen Wertpapierrisiken gestreut werden. Wenn sich beispielsweise die verschiedenen Anlageregionen unterschiedlich entwickeln, können niedrige Anlagerenditen durch eine Mehrrendite in anderen Regionen ausgeglichen werden.

ETFs und Indexfonds eignen sich sehr gut für eine Diversifikation. Sie bilden einen Wertpapierindex, wie zum Beispiel den Weltaktienindex MSCI World, ab und ermöglichen es so mit nur einer einzigen Transaktion in einen breiten globalen Markt zu investieren.

Weitere Informationen

Möchten Sie Ihr Geld besser anlegen? Nutzen Sie den kostenfreien Depot-Check. Wenn Sie Ihr Vermögen von Profis verwalten lassen möchten, finden Sie beim VZ VermögensZentrum das passende Vermögensverwaltungsmandat. Haben Sie Fragen? Schreiben Sie an kontakt [at] vzde.com (kontakt[at]vzde[dot]com) oder vereinbaren Sie einen Termin für ein unverbindliches und kostenfreies Erstgespräch in einem VZ in Ihrer Nähe.