Geldanlagen

Tagesgeld und Festgeld: Bei Angeboten genau hinsehen

Für Tagesgeld und Festgeld zahlen Banken und Finanzdienstleister 2024 wieder mehrere Prozent Zinsen. Anlegerinnen und Anleger sollten sich für Angebote entscheiden, die an keine Bedingungen geknüpft sind und bei denen sich die Konditionen nicht sofort wieder ändern können.

Michael Ausfelder
Marktstratege
Aktualisiert am
23. Juli 2024

Banken und Finanzdienstleister buhlen mit attraktiven Zinsen um Kunden. Wer genauer hinschaut, merkt allerdings, dass die meisten dieser Angebote so ihre Tücken haben.

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Auch bei der Geldanlage gilt die altbekannte Kaufmannsregel: "Im Einkauf liegt der Gewinn".

Bei Kurzzeit-Geldanlagen (auch Termingeld genannt) muss zunächst zwischen Tagesgeld und Festgeld unterschieden werden. Tagesgeld ist täglich fällig. Es bietet Anlegern also eine maximale Flexibilität. Sie können ihr Geld jederzeit wieder abziehen. Festgeld hat dagegen eine bestimmte Laufzeit, zum Beispiel einen Monat, drei Monate, sechs Monate oder zwölf Monate. Für diese Dauer ist das Geld gebunden.

Doch der vermeintliche Vorteil des Tagesgeldes kann sich für Anleger auch schnell als Nachteil entpuppen. Denn beim Tagesgeld haben die Anbieter die Möglichkeit, die Konditionen jederzeit zu verändern. Anlegern kann es also leicht passieren, dass sie einen Anbieter aufgrund attraktiver Zinsen wählen, ihr Geld dorthin transferieren und dann nach kurzer Zeit feststellen müssen, dass die Konditionen wieder deutlich verschlechtert werden.

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Neo-Broker: Angebote für Tages- und Festgeld meist an Bedingungen geknüpft

Zu den Anbietern, die mit besonders attraktiven Tagesgeldzinsen werben, zählen so genannte Neo-Broker. Das sind Finanzdienstleister, bei denen Anleger zu sehr niedrigen Kosten Wertpapiere kaufen und verkaufen können. In der Regel bieten sie nur einen geringen oder gar keinen Service.

Eine Zinsgarantie bieten die Neo-Broker für ihr Tagesgeld in aller Regel nicht. Die Konditionen können sich also schon morgen wieder ändern. Zudem sind die Angebote meist auf bestimmte Anlagesummen begrenzt, zum Beispiel 50.000 oder 100.000 Euro pro Kunde. Für jeden weiteren Euro, den Anleger investieren, erhalten sie keine Zinsen.

Depotkonto oder Fondskauf notwendig

Darüber hinaus sind die Angebote manchmal an weitere Bedingungen geknüpft. So können zum Beispiel nur diejenigen Kunden von Tagesgeld-Angeboten profitieren, die auch ein Depotkonto eröffnen und sich für ein bestimmtes Gebührenmodell entscheiden. Bei diesem Gebührenmodell fallen monatliche Kosten an. Manche Institute sind besonders kreativ: Sie bieten einen relativ hohen Zinssatz für Festgeld, aber nur wenn der Anleger noch einmal die gleiche Summe in teure Investmentfonds mit hohem Ausgabeaufschlag investiert. 

Vergleichen lohnt sich

Nicht immer ist also bei Tagesgeld oder Festgeld das vermeintlich attraktivste Angebot auch das Beste. Sinnvoller ist es, sich für ein Angebot zu entscheiden, das an keine Bedingungen geknüpft ist und bei dem sich die Konditionen nicht sofort wieder ändern können. 

Es empfiehlt sich ein Blick ins Kleingedruckte: Viele Angebote gibt es nur für Neukunden, sind zeitlich befristet, gelten nur bis zu einer bestimmten Summe – oder alles zusammen. Wichtig ist es also, die Offerten genau zu vergleichen und sich dann für ein faires Angebot zu entscheiden, das keine Haken hat. 

Tages- und Festgeld als Langfristanlage nicht die beste Wahl

Grundsätzlich haben Tagesgeld und Festgeld durchaus ihre Berechtigung. Hier kann zum Beispiel die eiserne Reserve (Notgroschen) für unvorhergesehene Ausgaben angelegt werden. Gleiches gilt für Rücklagen für Anschaffungen, die kurzfristig oder in absehbarer Zukunft getätigt werden sollen, zum Beispiel für den Kauf eines Autos oder einer Immobilie.

Für die langfristige Geldanlage, insbesondere für die Altersvorsorge, sind Tages- und Festgelder aber nicht geeignet. Denn nach Abzug der Inflation erleiden Anleger damit häufig Verluste. Hier sind Wertpapiere wie Aktien, Anleihen, Fonds und ETFs in einem breit diversifizierten Portfolio deutlich aussichtsreicher. Zwar bestehen immer auch Verlust- und Schwankungsrisiken, doch wer auf eine bewährte Anlagestrategie statt auf kurzfristige Gewinne setzt, der fährt damit auf Dauer in der Regel besser.

Weitere Informationen

Beim VZ VermögensZentrum können Sie in Festgeld investieren. Der Zinssatz gilt fest für drei Monate und die Mindestanlagesumme liegt bei 30.000 Euro. 

Sind Sie interessiert? Dann schreiben Sie an kontakt [at] vzde.com (kontakt[at]vzde[dot]com) oder vereinbaren Sie einen Termin für ein kostenfreies erstes Beratungsgespräch in einem VZ in Ihrer Nähe.

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