Wertpapierdepot: Anleger-Tipps für einen systematischen Aufbau
Wer ein Wertpapier-Depot aufbauen möchte, sollte einige Handlungsempfehlungen beachten. Im Kern geht es dabei immer um die gleichen Dinge: die Streuung der Anlagen, die realistische Erwartungshaltung an die Rendite, die Informationsbeschaffung und Auswertung, das Korrigieren von getroffenen Entscheidungen und die Kostensensitivität.
Viele Privatpersonen haben große Summen auf Sparkonten. Ihnen ist zwar bewusst, dass Aktienanlagen langfristig besser rentieren als Anleihen oder Geld auf dem Sparkonto. Doch wie sollte man vorgehen, wenn man sich ein Aktiendepot aufbauen möchte?
Wertpapierdepot einrichten
Vor einem Investment muss man sich Klarheit verschaffen über seinen persönlichen Anlagehorizont und die eigene Risikofähigkeit. Denn je länger man auf das investierte Geld verzichten und je besser man mit Kursschwankungen umgehen kann, desto größer darf der Aktienanteil sein.
Dabei sind Fragen zu beantworten wie: Sind größere Anschaffungen geplant? Wenn ja, in welchem Zeitraum? Brauche ich Erträge aus meinem Vermögen, um einen Teil meiner Lebenshaltungskosten zu finanzieren? Bin ich bereit, vorübergehende Verluste in Kauf zu nehmen? Die Antworten auf diese Fragen lassen sich in eine persönliche Anlagestrategie ummünzen.
Die Anlagestrategie besagt, welcher Anteil des Vermögens in bestimmte Anlageklassen wie Aktien und Anleihen investiert werden darf. Die Strategie ist der entscheidende Faktor für Erfolg oder Misserfolg der Investitionen. Privatanleger schenken ihr aber häufig zu wenig Beachtung. Anleger sollten ihre Strategie regelmäßig überprüfen, sie aber nicht aufgrund vorübergehender Entwicklungen an den Börsen aufgeben.
Steht die Anlagestrategie einmal fest, geht es darum, gute Titel auszuwählen. Für Vermögen bis etwa 500.000 Euro empfehlen sich Fonds. Sie erlauben auch Privatanlegern, ihr Geld auf eine große Zahl von Titeln zu verteilen.
Welche Anlageklassen für welche Anleger geeignet sind
Auch wenn es viele Anbieter behaupten: Die perfekte Geldanlage gibt es nicht. Wie Anlegerinnen und Anleger ihr Geld am besten investieren, hängt stark von ihrer individuellen Situation ab. Am wichtigsten sind der Anlagehorizont – also die geplante Anlagedauer – und das persönliche Risikoprofil, also der Risikobereitschaft und der Risikotragfähigkeit.
Ein Beispiel: Wer sein Vermögen nur drei bis fünf Jahre entbehren kann, sollte nur einen kleinen Teil in Aktien anlegen. Wer mehr Zeit hat, kann je nach Risikoprofil deutlich mehr oder sogar die ganze Summe in Aktien anlegen. Denn je länger die Anlagedauer, desto weniger fallen Kursschwankungen ins Gewicht.
Tipp: Wenn Sie die entsprechende Risikobereitschaft mitbringen, können Sie schon ab drei Jahren Anlagedauer einen kleinen Teil in Aktien investieren. Denn: Selbst wenn die Kurse zwischenzeitlich stark fallen, sollten die Erträge aus anderen Anlageklassen – also Anleihen und Festgeld – die Verluste aus der Anlageklasse Aktien kompensieren. Kalkulieren Sie bei der Aufteilung Ihres Vermögens auch die Inflation mit ein. Wenn Sie in Ihrem Depot ganz auf Aktien verzichten, wird es Ihnen wahrscheinlich nicht gelingen, Ihr Vermögen real zu erhalten.
Diversifikation senkt das Anleger-Risiko deutlich
Eine Faustregel besagt, dass der Anteil einer einzelnen Aktie oder Anleihe höchstens 5 Prozent der Gesamtinvestition betragen sollte. Wichtig ist auch die Verteilung der Anlagen auf mehrere Länder und auf unterschiedliche Sektoren wie die Finanz-, Konsumgüter- und Chemiebranche. Deutsche Anleger gewichten deutsche Titel oft zu stark, was zu einem Klumpenrisiko führt. Zusätzliche Diversifizierungsmöglichkeiten bieten Anlagen in Gold, Rohstoffen oder Immobilien.
Bei Aktien steigt man am besten gestaffelt ein
Um das Risiko eines ungünstigen Einstiegzeitpunkts zu verringern, empfiehlt sich vor allem bei Aktien ein gestaffelter Einstieg. Denkbar ist ein Einstieg in mindestens drei bis vier gleich großen Aktienpaketen im Abstand von einigen Wochen. Zusätzliche Käufe kann man zum Beispiel von Kursschwankungen abhängig machen: Sinkt der Wert eines Titels innerhalb von drei Monaten um 10 Prozent, kauft man unabhängig vom Zeitpunkt ein weiteres Aktienpaket hinzu. Ein solches systematisches Vorgehen schaltet Emotionen wie Angst und Gier weitgehend aus.
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Wichtige Tipps in Kürze
Breite Diversifikation
Eine Streuung auf verschiedene Unternehmen, Branchen und Länder ist eine notwendige Voraussetzung für ein erfolgreiches Investment. Denn nur wer seine Geldanlagen auf viele verschiedene Pfeiler abstützt, schützt das Gesamtdepot vor großen Verlusten.
Die richtige Erwartungshaltung
Wenn ein Anleger Renditen von 20 Prozent pro Jahr erwartet, sind Enttäuschungen vorprogrammiert. Auch Titelempfehlungen in dieser Größenordnung sind unseriös.
Sorgfältige Analyse von Titeln
Eine Anlageentscheidung sollte auf einer sorgfältigen Analyse oder klaren Regeln basieren. Kurzfristige "heiße" Tipps oder die Kursentwicklung der Vergangenheit sind als Entscheidungsgrundlage nicht geeignet.
Fehlentscheidungen korrigieren
Ein guter Anleger trifft keine "besseren" Anlageentscheidungen, sondern korrigiert die schlechten Entscheidungen schneller.
Auf die Kosten achten
"Hin und her macht Taschen leer": Zu häufiges Umschichten verursacht hohe Kosten und frisst die Rendite auf.
Was tun bei Korrekturen
Viele Anleger machen immer wieder dieselben Fehler: Sie verkaufen bei sinkenden Kursen und kaufen erst, wenn die Kurse bereits einen großen Teil der erzielten Verluste wieder wettgemacht haben. Sie lassen sich bei sinkenden Kursen zu stark von Verlustängsten und bei steigenden Kursen zu stark von Gier leiten. Professionelle Anleger hingegen nutzen Phasen niedriger Kurse, um ihre Aktienbestände aufzustocken. Selbstverständlich können auch sie die künftige Entwicklung der Aktienkurse nicht voraussagen. Aber sie folgen bei ihren Investitionen strategischen und taktischen Überlegungen.
Weitere Informationen
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