Vermögensverwaltung finden: Das sollten Sie beachten
Die Vermögensverwaltung verwaltet das Vermögen ihrer Kundinnen und Kunden. Die Vermögensverwaltung, auch Wealth Management genannt, steht nicht nur sehr Wohlhabenden offen: Jede Vermögensverwaltung legt selbst fest, welchen Betrag die Kundinnen und Kunden mindestens anlegen müssen. Die Wahl der Vermögensverwaltung ist entscheidend, schließlich vertrauen Sie ihr auf längere Sicht Ihr Geld an. Doch wie findet man eine passende Vermögensverwaltung und worauf muss man heute achten? Beim VZ VermögensZentrum erhalten Sie Antworten auf die wichtigsten Fragen.
Was macht eine Vermögensverwaltung?
Vermögensverwaltungen investieren das Anlagekapital ihrer Kundinnen und Kunden in Wertpapiere und verwalten das Wertpapierdepot in ihrem Auftrag. Sie treffen aktiv Anlageentscheidungen und setzen diese auch eigenständig um.
Damit grenzen sich Vermögensverwaltungen ab von Finanzberatern, Depot- und Anlageberatern: Ihre Kundinnen und Kunden lassen sich beraten und treffen ihre Anlageentscheidungen anschließend selbst. Die Vermögensverwaltung ist eine Finanzdienstleistung. Sie wird auch Portfoliomanagement, Asset Management oder Wealth Management genannt. Der gesetzlich korrekte Begriff lautet "Finanzportfolioverwaltung". Gemeint ist aber stets dasselbe.
Aufgabe der Vermögensverwaltung ist es, mit der Geldanlage für seine Kundinnen und Kunden die optimale Rendite zu erzielen. Dabei berücksichtigt sie die Wünsche und finanziellen Vorhaben der Kundinnen und Kunden, zum Beispiel in Bezug auf Risiken oder Nachhaltigkeit. Damit helfen Vermögensverwaltungen, das gewünschte Ziel zu erreichen. Das kann zum Beispiel das Vorhaben sein, innerhalb von 10 bis 15 Jahren das benötigte Kapital für den Ruhestand aufzubauen, oder der Wunsch, sich im Ruhestand aus Ausschüttungen eine Zusatzrente zu organisieren.
Video: "Wie finden Sie die passende Vermögensverwaltung?"
Vermögensverwaltung setzt die Anlagestrategie für Kunden um
Je nach Anlagestrategie fließt das Anlagekapital in Aktien, ETFs, aktiv gemanagte Investmentfonds und andere Finanzprodukte. Der Vermögensverwalter analysiert laufend Märkte und Wertpapiere, überwacht die Entwicklung des Portfolios und macht notwendige Anpassungen. Über alle Entscheidungen informiert der Vermögensverwalter regelmäßig, idealerweise in transparenten und verständlichen Reportings. Bei einer individuellen Vermögensverwaltung wird eingangs herausgefunden, wie die Anlagestrategie für die Kundin oder den Kunden aussehen sollte, und diese wird dann maßgeschneidert umgesetzt. Bei Standardstrategien wählen die Kundinnen und Kunden diejenige aus, die am besten zu ihnen passen.
Gute Vermögensverwaltungen machen mehr als "nur" das Vermögen zu verwalten. Sie betrachten das Gesamtvermögen, wie Immobilien und Vorsorgeansprüche, und die familiäre Situation, wie Ehepartner und Kinder, über einen langen Planungszeitraum. Damit können sie bei der Planung von Ruhestand und Nachlass ebenso Mehrwert schaffen wie bei der Optimierung von Steuern und der Altersvorsorge.
Welche Vermögensverwaltungen gibt es?
Vermögensverwaltung ist nicht gleich Vermögensverwaltung. Es macht einen sehr großen Unterschied, ob die Vermögensverwaltung eine Bank, eine Fondsgesellschaft, ein unabhängiger Finanzdienstleister, ein Robo-Advisor oder ein Family Office ist.
Die wichtigsten Unterschiedskriterien bei Vermögensverwaltungen sind:
Welche Kunden Zugang zur Vermögensverwaltung bekommen
Manche Vermögensverwaltungen akzeptieren ausschließlich institutionelle Kunden, wie zum Beispiel Versicherungen, Stiftungen oder Pensionskassen. Andere spezialisieren sich auf Privatkunden, verlangen aber einen Mindestanlagebetrag meist im sechsstelligen Bereich. Auch Mischformen gibt es. Family Offices kümmern sich ausschließlich um das Vermögen eines oder weniger sehr wohlhabender Kunden. Bei digitalen Robo-Advisors können Privatpersonen auch wenige Tausend Euro anlegen.
Vermögensverwaltungen können abhängig oder unabhängig sein
Fondsgesellschaften und oft auch Banken legen ihren Kunden gerne Anlageprodukte ins Portfolio, die sie selbst herausgeben. Daran verdienen sie am meisten, und zwar an den Ausgabeaufschlägen und der jährlichen Verwaltungsgebühr.
Unabhängige Vermögensverwaltungen hingegen sind keiner Bank und somit keiner Anlagepolitik verpflichtet, die die eigenen Interessen höher gewichtet als die ihrer Kundinnen und Kunden. Unabhängige Vermögensverwaltungen setzen in den Portfolios ausschließlich Produkte ein, die in einem objektiven Auswahlverfahren herausragen.
Formen der Vermögensverwaltung
Bei größeren Vermögen wird das Vermögen individuell verwaltet, das heißt nach einer Anlagestrategie, die für den Kunden definiert wird. Bei mittleren oder kleineren Vermögen kommt eine Standardstrategie zur Anwendung. Gerade bei digitalen Vermögensverwaltungen stehen oft ein paar Standardstrategien zur Auswahl, aus denen der Kunde diejenige auswählt, die am besten zu ihm passt.
Bei der fundamentalbasierten Vermögensverwaltung entscheidet der Vermögensverwalter, welche Anlageinstrumente eingesetzt werden sollen. Er beobachtet laufend alle infrage kommenden Wertpapiere und wählt für jede Anlageklasse (wie Aktien oder Anleihen) die aus, die am besten für die Umsetzung der Anlagestrategie geeignet sind. Anlageentscheidungen können auch automatisch gefällt werden. Weicht die Zusammensetzung des Kundendepots zum Beispiel nach Kursschwankungen von der Anlagestrategie ab, wird es regelmäßig konsequent darauf zurückgeführt, zum Beispiel mit dem Rebalancing.
Form und Umfang der Betreuung durch die Vermögensverwaltung
Die Beratung und Betreuung ist eine Frage der persönlichen Präferenz. Viele Kunden schätzen es, feste Ansprechpartner zu haben. Diese treffen sich mit ihnen zu einem regelmäßigen, persönlichen Austausch und stehen für Fragen telefonisch und per E-Mail zur Verfügung. Anderen genügt es, wenn sie jederzeit am PC oder in der Handy-App digitalen Zugang auf ihr Depot haben.
Immer mehr Vermögensverwaltungen bieten beides, die Betreuung vor Ort sowie ein Online-Depot.
Wer lediglich eine einfache Lösung für seine Geldanlage sucht, dem genügt meist ein reines Onlineangebot. Bei größeren Vermögen und komplexen Vermögensstrukturen ist es ein Mehrwert, wenn der Vermögensverwalter über die reine Vermögensverwaltung hinaus bei weiteren finanziellen Fragen helfen kann. Er kennt das Gesamtvermögen, die familiäre Situation und die finanziellen Ziele seiner Kunden. Damit kann er bei der Planung des Ruhestands und des Nachlasses ebenso unterstützen wie bei Fragen zu Immobilien und Steuern.
Wann ist eine Vermögensverwaltung sinnvoll?
Wenn Sie die Mindestanlagesumme erreichen, kann eine Vermögensverwaltung im Prinzip für jeden Privatanleger sinnvoll sein. Diese wird von den Vermögensverwaltungen individuell festgelegt und kann sehr unterschiedlich sein. Am niedrigsten ist die Mindestanlage bei Robo-Advisors. Dort beginnt sie bereits bei 5.000 Euro und bietet somit einen gute erste Einstiegsmöglichkeit in die Welt der Vermögensverwaltung. Eine standardisierte Vermögensverwaltung ist oft ab 100.000 Euro möglich und eine individuelle Vermögensverwaltung ab 200.000 bis 500.000 Euro.
Ein wichtiges Argument für viele Vermögensverwaltungskunden ist es, dass sie sich nicht mehr selbst um die Verwaltung ihres Wertpapierdepots kümmern müssen. Es braucht viel Fachwissen und Zeit, um sich laufend – zum Beispiel auch im Urlaub – um das Portfolio zu kümmern und es erfolgreich zu verwalten. Auch emotional ist es für viele eine Erleichterung, wenn sie diese Aufgabe delegieren können. Geht es an der Börse auf und ab, schützt sie die Vermögensverwaltung vor spontanen Fehlentscheidungen.
Eine Vermögensverwaltung verwaltet Ihr Vermögen professioneller, zeitintensiver und besser, als Sie es selbst könnten. Profis verfügen über mehr Erfahrung, Hilfsmittel und die richtige Infrastruktur. Ihr Vermögen wird entsprechend Ihres Risikoprofils angelegt und steuerliche Aspekte werden berücksichtigt. Ihre Anlagen werden überwacht und je nach Marktentwicklung angepasst. Da der Vermögensverwalter selbständig entscheiden kann, ist die Rendite im Idealfall tendenziell höher.
Die Vermögensverwaltung lohnt sich aber nur, wenn die Rendite nach Abzug der Kosten (siehe unten) über der liegt, die Sie selbst erwirtschaften würden. Sehr sicherheitsorientierte Anleger mit einer niedrigeren Renditeerwartung brauchen eine preiswerte Vermögensverwaltung, die kostengünstige Anlageinstrumente einsetzt. Sonst besteht kaum eine Chance, dass die Gewinne der Anlagen die Kosten des Vermögensverwaltungsmandats übersteigen.
Tipp: Sie müssen einen Vermögensverwalter finden, zu dem Sie ein starkes Vertrauensverhältnis aufbauen. Schließlich darf Ihr Verwalter innerhalb von gewissen Grenzen (etwa den im Risikoprofil festgehaltenen) selbständig über Ihre Anlagen entscheiden.
Wie legt eine Vermögensverwaltung mein Geld an?
Vermögensverwaltungen investieren die Gelder ihrer Kunden in der Regel in Investmentfonds, ETFs, Einzeltitel (wie Aktien und Anleihen), Rohstoffe (wie Gold) oder Zertifikate (Schuldverschreibungen). Zu Investmentfonds gehören Aktienfonds, Rentenfonds (die Anleihen und Rentenpapiere enthalten) und Immobilienfonds. Strategie- und Dachfonds sowie Mischfonds enthalten mehrere Anlageklassen (häufig Aktien und Anleihen, oder wiederum Investmentfonds). Um eine ausreichende Risikoverteilung zu erreichen, werden bei kleineren Vermögen Fonds und ETFs eingesetzt und Einzeltitel wie Aktien erst ab einer bestimmten Vermögensgröße.
Die Aufteilung und Gewichtung der Anlagen im Kundendepot hängt von der Anlagestrategie ab. Bei einer individuellen Vermögensverwaltung stellt der Vermögensverwalter das Wertpapier-Portfolio für Sie zusammen.
Dabei ist der Aktienanteil für Kunden mit einem offensiven Risikoprofil höher und für Kunden mit einem defensiven Risikoprofil geringer. Bei Standardstrategien ist das Wertpapier-Portfolio vorgegeben. Zum Teil bieten Vermögensverwaltungen mehrere Strategien zur Auswahl – wie defensiv, ausgewogen und offensiv –, die sich in der Regel in der Höhe des Aktienanteils unterscheiden.
Je nach Strategie und Anlagevermögen kann das Depot aus wenigen Anlagen (zum Beispiel ein konzentriertes Portfolio aus Top-Aktien eines Marktes) bis sehr vielen Anlagen bestehen (zum Beispiel breit gestreute globale ETF-Portfolios). Manche Vermögensverwaltungen bieten Mandate mit bestimmten Schwerpunkten an. Zum Beispiel wird gezielt in Wertpapiere investiert, die regelmäßige Ausschüttungen bieten, oder in nachhaltige Papiere (siehe nächstes Kapitel).
Welche Anlageprodukte eingesetzt werden, hängt davon ab, ob die Vermögensverwaltung abhängig oder unabhängig ist. Vermögensverwaltungen von Fondsgesellschaften und auch Banken setzen die Anlagen ein, die sie selbst herausgeben, da sie am meisten daran verdienen. Damit ist die Auswahl an Anlageprodukten sehr eingeschränkt. Unabhängige Vermögensverwaltungen hingegen können aus sämtlichen am Markt erhältlichen Anlageprodukten diejenigen auswählen, die für ihre Kunden am besten geeignet sind.
Video: "Vermögensverwaltung beim VZ"
Gibt es Vermögensverwaltungen, die sich mit ETFs und Nachhaltigkeit auskennen?
Viele Anlegerinnen und Anleger interessieren sich für ETFs und möchten ihr Geld nachhaltig anlegen. Immer mehr Vermögensverwaltungen und Robo-Advisor setzen ETFs ein und bieten zusätzlich zur klassischen Vermögensverwaltung Mandate an, die nachhaltig sind.
Exchange Traded Funds (ETFs) sind Indexfonds, die an der Börse gehandelt werden. Sie bilden die Rendite des ihnen zugrunde liegenden Indexes ab. Sie werden passiv gemanagt und sind sehr kostengünstig. ETFs sorgen im Depot für eine breite Streuung über Regionen, Länder und Branchen. Anlegergelder sind als Sondervermögen gegen einen Konkurs der Fondsgesellschaft geschützt. Allerdings unterliegen ETFs Wertschwankungen und Verlustrisiken und es können Fremdwährungsrisiken bestehen. Bei synthetischen ETFs, die die Indexrendite mit Derivaten nachbilden, besteht zudem ein Gegenparteirisiko. Beschränkt sich ein ETF auf ein Thema oder enthält nur wenige Aktien, ist die Risikostreuung gering.
Viele Vermögensverwaltungen bieten neben einer Einmalanlage auch Sparpläne mit ETFs an. Zahlen Sie regelmäßig (zum Beispiel monatlich) einen festen Betrag ein, kaufen Sie bei niedrigen Kursen viele Fondsanteile und bei hohen Kursen weniger. Langfristig erzielen Sie damit einen guten Durchschnittskurs. Prüfen Sie bei ETF-Sparplänen wie bei ETF-Mandaten, wie breit und in welche Märkte Sie damit investieren und welche Gebühren anfallen (siehe unten).
Bei einer nachhaltigen Vermögensverwaltung kommen Geldanlagen zum Einsatz, die Aktien und Anleihen von Unternehmen enthalten, die in den Bereichen Umwelt, Gesellschaft und unternehmerische Verantwortung überdurchschnittlich abschneiden. Nachhaltige Fonds mit ESG-Integration erkennt man meist am Zusatz ESG ("Environmental, Social, Governance"), wobei diese meist nicht die europäischen Vorgaben zur Nachhaltigkeit (Taxonomie-VO, Offenlegungs-VO) erfüllen. Dies trifft demnach auch auf die Anlagelösungen des VZ zu.
Beachten Sie, dass der Begriff der Nachhaltigkeit nicht geschützt ist und es viele Hundert "grüne" Investmentfonds und ETFs am Markt gibt. Informieren Sie sich, wie Vermögensverwaltungen die Anlageprodukte für die nachhaltige Vermögensverwaltung auswählen. Investieren sie in Wertpapiere von Unternehmen, die in ihrer Branche die höchsten ethischen und ökologischen Standards einhalten oder die ein nachhaltiges Kerngeschäft haben? Oder schließen sie Unternehmen aus, die ESG-Kriterien verletzen oder zum Beispiel an Geschäften mit Waffen, Glücksspiel, Tabak oder Alkohol beteiligt sind?
Was macht eine Vermögensverwaltung für Ruheständler?
Viele Ruheständler nutzen ihr Vermögen, um sich daraus eine Zusatzrente zu organisieren. Wenn Sie Ihre Anlagestrategie selbst definieren und Ihr Vermögen eigenständig verwalten, müssen Sie sich mit Geldanlagen sehr gut auskennen und viel Zeit investieren. Sie müssen Ihre Entscheidungen laufend überprüfen und Ihre Anlagen je nach Entwicklung der Finanzmärkte anpassen. Sie sind dafür verantwortlich, dass die Sicherheit Ihres Einkommens nicht gefährdet wird und der Kapitalerhalt gesichert ist. Verluste sind nur schwer wieder auszugleichen.
Viele Ruheständler übertragen diese anspruchsvolle Aufgabe einer professionellen Vermögensverwaltung. Doch nicht jede Vermögensverwaltung ist dafür gleich gut geeignet.
Die Verwaltung des Vermögens von Ruheständlern stellt andere Anforderungen an einen Verwalter, als wenn der Kapitalaufbau im Vordergrund steht. Ruheständler müssen eine Vermögensverwaltung finden, die die besonderen Bedürfnisse und finanziellen Herausforderungen von Rentnern gut kennt, auf die Einkommenssicherung im Ruhestand spezialisiert ist und langjährige Erfahrung vorweisen kann.
Die Vermögensverwaltung muss sicherstellen, dass das Einkommen des Ruheständlers jederzeit langfristig gesichert ist. Sie muss die Kapitalanlagen aktiv verwalten und Wertschwankungen sehr eng überwachen. Bei aktuellen Entwicklungen an den Finanzmärkten muss die umgehend Maßnahmen einleiten, um das Vermögen und die finanziellen Ziele seiner Kunden zu schützen. Darüber hinaus sollte sie auch bei erbrechtlichen und steuerlichen Fragen helfen können. Diese sind häufig mit der Anlage und der Verwaltung von Vermögenswerten verknüpft. Idealerweise kann der Kunde die Vermögensverwaltung auch beauftragen, als Testamentsvollstrecker dafür zu sorgen, dass das verwaltete Vermögen nach dem Tod den persönlichen Wünschen entsprechend unter den Erben aufgeteilt wird.
Wie sicher ist mein Geld angelegt bei einer Vermögensverwaltung?
Ihre Vermögenswerte liegen nicht bei der Vermögensverwaltung; sie verwaltet diese lediglich. Wenn also eine Vermögensverwaltung oder ein Robo-Advisor insolvent geht, dann hat dies in der Regel kaum Einfluss auf das verwaltete Vermögen.
Das Wertpapier-Depot, das eine Vermögensverwaltung für eine Kundin oder einen Kunden verwaltet, liegt bei einer Depotbank. Die Wertpapiere gehören der Anlegerin oder dem Anleger und werden von der Bank nur verwahrt. Geht die Bank pleite, fallen Kundendepots nicht in die Insolvenzmasse, sondern in ein Sondervermögen. Auch Investmentfonds und ETFs sind bei einer Insolvenz des Fondsherausgebers als Sondervermögen geschützt.
Lediglich Aktien oder Anleihen eines Unternehmens, das insolvent geht, werden wertlos.
Bei der Depotbank befindet sich auch das sogenannte Verrechnungskonto. Darauf liegt die Liquidität, die für Wertpapierkäufe vorgesehen ist oder aus Verkäufen von Wertpapieren stammt. Gelder auf Verrechnungskonten sind im Rahmen der gesetzlichen Einlagensicherung geschützt. Diese beträgt 100.000 Euro pro Person und Bank, bei Ehepaaren also 200.000 Euro pro Bank. Das Depot ist nur in vergleichsweise geringem Umfang geschützt, und zwar zu 90 Prozent des Wertes der Wertpapiere, aber maximal 20.000 Euro.
Fragen Sie also Ihre Vermögensverwaltung, mit welcher Depotbank sie zusammenarbeitet. Fälle wie Lehman Brothers, der Greensill Bank oder der Silicon Valley Bank zeigen, dass Bankenpleiten zwar selten, aber nicht ausgeschlossen sind. Achten Sie darauf, dass die Depotbank seriös, finanzstark ist und von einer Regulierungsbehörde wie der deutschen Bafin überwacht wird.
Was kostet eine Vermögensverwaltung?
Das hängt im Wesentlichen vom Gebührenmodell und von der Höhe des verwalteten Vermögens ab. Für die klassische Vermögensverwaltung sind 0,5 bis 2 Prozent pro Jahr des verwalteten Vermögens üblich. Je höher das verwaltete Vermögen, desto geringer ist in der Regel der Prozentsatz. Zusätzlich fallen Kosten für Transaktionen sowie Depot- und Kontoführung bei der Depotbank an. Bei einem Honorarmodell mit Erfolgsvergütung ist die Vermögensverwaltungsgebühr meist niedriger, bei Erreichen der vereinbarten Renditeziele wird aber eine "Performance-Fee" fällig. Fairer und transparenter ist eine "All-in-Fee". In diesem Pauschaltarif sind die Kosten für Transaktionen sowie Depot- und Kontoführung bereits enthalten.
Informieren Sie sich über die Produktkosten. Achten sollten Sie auf die "Total Expense Ratio" (TER). Diese ist bei aktiv gemanagten Investmentfonds mit 1,2 bis 2,6 Prozent viel höher als bei ETFs mit 0,1 bis 0,5 Prozent pro Jahr. Dabei schaffen es die wenigsten Investmentfonds, ihren Index zu schlagen. ETFs hängen beizeiten sogar aktive Fonds ab. Besonders teuer sind Strategie- und Dachfonds, denn bei ihnen fallen Gebühren für den Dachfonds und die im Dachfonds enthaltenen Fonds an.
Setzt der Vermögensverwalter Investmentfonds ein, fallen keine Ausgabeaufschläge und Rücknahmegebühren an. Privatanleger, die selbst Fonds kaufen, zahlen hingegen bis zu fünf Prozent Ausgabeaufschlag und eine Bestandsprovision von 0,1 bis 1,0 Prozent pro Jahr. Ein Vergleich lohnt sich.
Verlangen Sie, dass die Vermögensverwaltung alle Kosten und Gebühren transparent und verständlich darlegt. Der Gesetzgeber verlangt, dass Banken und Vermögensverwalter Provisionen offenlegen, die sie von Fondsgesellschaften erhalten. Auch reichen nicht alle Finanzinstitute diese an ihre Kunden weiter.
Tipp: Kosten und Gebühren schmälern die Rendite Ihrer Geldanlagen. Machen Sie den Vergleich, welche Vermögensverwaltung mit welchen Anlagen und welchem Gebührenmodell für Sie am besten passt. Für zusätzliche Leistungen wie eine Ruhestandsplanung oder Unterstützung in Nachlassfragen fallen Beratungshonorare auf Stundenbasis an.
Wer sind die besten Vermögensverwalter Deutschlands?
Die Expertinnen und Experten des VZ konnten im Wettbewerb des Fachmagazins €uro erneut überzeugen und wurden zum dritten Mal in Folge als bester Vermögensverwalter Deutschlands ausgezeichnet.
Auch in diesem Jahr prüfte die Fach-Jury die Qualität einer Anlageempfehlung für einen Testkunden mit einer größeren Anlagesumme. Im direkten Vergleich konnte sich das VZ wie schon 2022 und 2023 gegen alle anderen Anbieter durchsetzen: dank der Qualität des Portfolios, der transparenten Dokumentation und der offenen Kommunikation mit den Kundinnen und Kunden.
Wie finde ich eine Vermögensverwaltung, die zu mir passt?
In Deutschland gibt es über 600 Vermögensverwaltungen. Es ist gar nicht so einfach, den richtigen für sich zu finden. Vergleichs- oder Bewertungsplattformen gibt es nicht, und mit einem einfachen Gebührenvergleich ist es nicht getan. Mit ein paar Fragen können Sie die Zahl der infrage kommenden Vermögensverwaltungen stark eingrenzen.
Stellen Sie sich als erstes die Frage, wo die Vermögensverwaltung ansässig sein soll. Wünschen Sie telefonischen Kontakt oder E-Mails, kommen Vermögensverwaltungen deutschlandweit infrage. Haben Sie jedoch das Bedürfnis nach einem regelmäßigen persönlichen Austausch vor Ort, sollte die Vermögensverwaltung bei Ihnen in der Nähe oder in akzeptabler Entfernung ansässig sein.
Soll Ihr Vermögensverwalter unabhängig sein (Vorteile siehe oben), dann scheiden Vermögensverwaltungen wie Banken und Fondsgesellschaften aus.
Dann verschaffen Sie sich auf der Website der Vermögensverwaltung einen Überblick über die Mandate, den zur Auswahl stehenden Anlagestrategien und die Kosten und sonstigen Konditionen.
Im persönlichen Gespräch vor Ort können Sie sich ein Bild machen von der Philosophie, der Integrität, der Erfahrung, dem Stil und der Arbeitsweise des Vermögensverwalters. Wichtig ist, dass Sie sich mit dem Finanzinstitut sowie der Person wohlfühlen, der Sie die Verwaltung Ihres Vermögens anvertrauen. Alle Prozesse sollten transparent, verständlich und nachvollziehbar dargestellt werden. Außerdem sollte der Vermögensverwalter auf Ihre persönlichen Bedürfnisse und Verhältnisse eingehen.
Weitere Informationen
Einen Überblick über die Vermögensverwaltung beim VZ erhalten Sie auf dieser Website oder im Merkblatt "Vermögensverwaltung beim VZ".
Möchten Sie sich persönlich einen Eindruck verschaffen? Dann schreiben Sie an kontakt [at] vzde.com (kontakt[at]vzde[dot]com) oder vereinbaren Sie ein kostenfreies Erstgespräch im VZ in Ihrer Nähe. Die Niederlassungen des VZ VermögensZentrums befinden sich in München, Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Lörrach und Nürnberg.
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