Geldanlagen

Aktionäre müssen sich 2025 auf geringere Dividenden einstellen

Einige DAX-Unternehmen werden die Ausschüttungen im kommenden Jahr deutlich reduzieren. Das zeigt: Eine hohe Dividendenrendite sollte nicht das einzige Kriterium bei der Aktienauswahl sein.

Tobias Wenz
Finanzanalyst
Publiziert am
11. Dezember 2024

In den vergangenen Jahren wurden Aktionäre in Deutschland mit stetig steigenden Ausschüttungen belohnt. Zwar gehen Analysten davon aus, dass zahlreiche deutsche Unternehmen ihre Dividende 2025 weiter anheben werden. Doch insgesamt dürfte es im DAX zu einem Rückgang der Dividendenzahlungen kommen.

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Mit Dividenden das Einkommen aufbessern

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Der Grund: Einige Branchen stecken in der Krise und dürften ihre Ausschüttungen merklich kürzen. Dazu zählen unter anderem Autobauer wie VW, Mercedes und BMW, aber auch der Chemiekonzern BASF. Mit ihren relativ hohen Gewichtungen im DAX tragen sie einen erheblichen Teil zur gesamten Dividendenausschüttung in Deutschland bei.

Interessant für Aktionäre ist vor allem die Dividendenrendite. Diese Kennzahl berechnet sich aus der ausgeschütteten Dividende in Relation zum aktuellen Kurs der Aktie. Da die Dividenden in Deutschland einmal jährlich ausbezahlt werden, werden sie oft mit den Zinszahlungen von Anleihen verglichen. Allerdings müssen sich Anleger vor Augen halten, dass die Kurse von Aktien viel stärker schwanken können als jene von Anleihen.

Dabei bietet der deutsche Aktienmarkt im internationalen Vergleich eine überdurchschnittliche Dividendenrendite. Sie betrug in den vergangenen Jahren durchschnittlich rund drei Prozent (siehe Grafik). Die Dividendenrendite ist aber nicht garantiert und kann sich jederzeit verändern. 2025 dürfte es hier im DAX zu einem Rückgang kommen. Nicht nur, weil einige Unternehmen ihre Ausschüttungen reduzieren werden, sondern auch aufgrund der stark gestiegenen Aktienkurse. Je höher der Aktienkurs, umso geringer die Dividendenrendite – sofern die Dividende nicht mindestens im gleichen Ausmaß wie die Kurssteigerung angehoben wird.

Doch wie lässt sich erfolgreich in dividendenstarke Titel investieren? Hier gilt: Nur auf einzelne Kennzahlen wie eine hohe Dividendenrendite zu schauen, greift zu kurz. Denn letztlich bieten auch üppige Ausschüttungen keinen Schutz vor Kursverlusten.

Eine Alternative bieten Dividenden-ETFs. Das sind passiv gemanagte, kostengünstige Indexfonds, die an der Börse gehandelt werden. Solche Fonds investieren in viele verschiedene Aktien und verringern dadurch das Risiko.

Bei einem ETF stellt sich zusätzlich die Frage, ob man die Dividende als jährliche Auszahlung beziehen will – oder ob man die Dividende reinvestieren möchte. Letzteres passiert mit sogenannten thesaurierenden ETFs automatisch. Sie bieten den Vorteil, dass man den Zinseszinseffekt voll nutzt. Das wirkt sich langfristig positiv auf die Rendite aus.

Eine weitere Möglichkeit, in dividendenstarke Titel zu investieren, bietet die Integration in spezielle Vermögensverwaltungsmandate. Ein professioneller Vermögensverwalter wählt Unternehmen mit hohen und zuverlässigen Ausschüttungen aus und kümmert sich um Kauf, Überwachung und rechtzeitigen Verkauf der Titel. Die Spezialisten analysieren zudem die Firmen und deren Bilanzen. Anhand dieser Prüfung beurteilen sie das Potenzial der Unternehmen, auch in Zukunft Gewinne zu erwirtschaften und Dividenden auszuschütten.

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So finden Sie die richtige Anlagestrategie

Die individuelle Anlagestrategie ist entscheidend für den Anlageerfolg. Das Merkblatt zeigt, wie Sie diese definieren.

Einige Vermögensverwalter investieren für ihre Kunden nicht in Einzelaktien, sondern in ETFs – auf Wunsch auch in spezielle dividendenstarke ETFs. Das kann für Kunden durchaus sinnvoll sein, denn das Angebot an ETFs ist riesig. Eine professionelle Auswahl kann sich deshalb langfristig auszahlen.

Unabhängig davon, ob man sich für einzelne Aktien, einen speziellen Dividenden-ETF oder für ein Vermögensverwaltungsmandat entscheidet, gilt: Man sollte sich nie nur anhand der erwarteten Ausschüttungen für eine Anlage entscheiden. Wichtig sind immer auch die persönlichen finanziellen Verhältnisse und die Gewissheit, dass Aktien starken Kursschwankungen unterliegen können. Dividendentitel sollten je nach individueller Anlagestrategie lediglich einen Teil der Anlagesumme umfassen und als Ergänzung im Rahmen einer Gesamtanlagestrategie eingesetzt werden.

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