Mit 750.000 Euro in den Ruhestand: Wie hoch ist meine Zusatzrente?
750.000 Euro sind ein ansehnliches Finanzpolster für den Ruhestand. Wie viel Rente man sich auszahlen kann, hängt davon ab, wie lange das Geld reichen soll und welche Rendite das Vermögen erzielt. Die Tabelle zeigt, wie viel Geld man jeden Monat entnehmen kann, wenn man 750.000 Euro zu einem bis fünf Prozent Rendite anlegt.

Für den Ruhestand braucht man Vermögen, um seine Rentenlücke zu schließen. Eine Rentenlücke besteht, wenn die Ausgaben im Rentenalter höher sind als die Einnahmen. Stellt man dies erst zu Rentenbeginn fest, ist es zu spät, Vermögen anzusparen. Besser ist es, rund zehn bis 15 Jahre vor dem geplanten Rentenbeginn ein Ruhestandsbudget zu erstellen: Welche Ausgaben und Einnahmen erwarte ich im Ruhestand? Wie viel Vermögen benötige ich, um meine Rentenlücke dauerhaft zu schließen? Wie viel Geld habe ich bereits (oder erwarte ich sicher bis zum Rentenbeginn) und wie viel muss ich in den Jahren bis zum Rentenbeginn noch ansparen?
Wie viel Geld man für den Ruhestand braucht und wie lange es reicht, zeigen die Beispiele anhand der Summe von 750.000 Euro auf.
750.000 Euro: Zusatzrente für 20 bis 25 Jahre
Je nach Bedarf lässt sich die Rentenlücke mit einer dreiviertel Million Euro bis ins hohe Alter decken. Für einen Zeitraum von 25 Jahren gibt die Vier-Prozent-Regel einen Anhaltspunkt: 25 Jahre lang kann man jedes Jahr vier Prozent des Vermögens entnehmen. Bei 750.000 Euro entspricht dies (ohne Zinsen gerechnet) 30.000 Euro pro Jahr oder 2.500 Euro pro Monat.
Die Tabelle zeigt, wie viel Geld man pro Monat entnehmen kann, wenn das Vermögen zu einer Rendite von einem bis fünf Prozent angelegt ist. Sollen die 750.000 Euro geplant in 25 Jahren verzehrt werden, ergibt dies bei zwei Prozent Nettorendite (bei jährlicher Zinsauszahlung, nach Kosten und Steuern) rund 3.139 Euro pro Monat. Bei einer Rendite von fünf Prozent sind es mit 4.223 Euro 1.084 Euro mehr. Bei einem Zeitraum von 20 Jahren sind die Entnahmen höher. Bei zwei Prozent Rendite kann man sich eine Zusatzrente von 3.747 Euro pro Monat auszahlen und bei fünf Prozent Rendite 4.776 Euro.
Ewige Rente: Rente entnehmen und 750.000 Euro weitervererben
Anders sieht die Rechnung aus, wenn das Vermögen quasi ewig reichen soll – nämlich erst für die eigene Zusatzrente bis zum Lebensende und dann bei vollständigem Kapitalerhalt zum Vererben an die Kinder. In dem Fall wird das Vermögen nicht verzehrt, sondern nur die Zinserträge entnommen.
Entsprechend niedriger fallen die Entnahmen aus (siehe linke Spalte in der Tabelle): Bei einer Rendite von beispielsweise drei Prozent dürfen 1.875 Euro pro Monat entnommen werden, bei vier Prozent Rendite 2.500 Euro und bei fünf Prozent Rendite 3.125 Euro.
Lese-Tipp: Im Artikel "Ewige Rente" ist zusammengefasst, wie man von Zinsen leben kann und sein Vermögen vollständig erhält.
Wie aus 750.000 Euro 30 Jahre Zusatzrente werden
Soll Vermögen 30 Jahre lang reichen, um zum Beispiel eine Frührente zu ermöglichen oder eine hohe Lebenserwartung abzusichern? Die dritte Spalte von links zeigt, wie hoch die Entnahmen dann sein dürfen. Trotz der langen Rentenphase sind – je nach Anlagenrendite – monatliche Entnahmen zwischen 2.000 und fast 4.400 Euro möglich. Wird das Vermögen mit einer Rendite von einem oder zwei Prozent angelegt, ergibt dies eine Zusatzrente von 2.398 Euro bis 2.736 Euro. Wählt man Anlagen mit vier bis fünf Prozent Rendite, steigt die monatliche Zusatzrente auf 3.475 Euro bis 3.872 Euro.
Wie viel Rente bekomme ich 15 Jahre lang aus 750.000 Euro
Wer das Berufsleben hinter sich lässt, möchte oft das Leben in vollen Zügen genießen und sich und dem Ehepartner einige Wünsche erfüllen. Hoch im Kurs stehen Fernreisen, Kreuzfahrten sowie kulturelle und kulinarische Erlebnisse. Viele laden ihre Kinder und Enkel zu gemeinsamen Reisen oder Festivitäten ein oder möchten sie großzügig unterstützen.
Sieht man die 750.000 Euro als "Luxus-Budget" für die ersten 15 Ruhestandsjahre vor, ergibt dies mindestens 50.000 Euro pro Jahr oder 4.167 Euro pro Monat (siehe rechte Spalte in der Tabelle). Wird das Geld zu zwei Prozent Rendite angelegt, steigt die Entnahme auf 4.769 Euro. Bei drei Prozent Rendite sind es bereits 5.083 Euro und bei vier Prozent Rendite 5.405 Euro. Die höchsten Renditestufen sind in diesem Fall eher illustrativ, da solche Anlagen mit entsprechendem Wertschwankungs- und temporärem Verlustrisiko verbunden sind.
Übrigens: In weiteren Artikeln lesen Sie, wie viel Zusatzrente Sie mit 250.000 Euro, 500.000 Euro, einer Million Euro und zwei Millionen Euro entnehmen können.
Einfluss der Inflation berücksichtigen
Die Inflation ist ein wichtiger Faktor bei der Berechnung des Finanzbedarfs für den Ruhestand. Bei einer durchschnittlichen Inflation von zwei Prozent pro Jahr sind die 750.000 Euro nach zehn Jahren rund ein Viertel weniger wert. Nach 20 Jahren hat das Vermögen ein Drittel an Wert verloren und nach 30 Jahren fast 45 Prozent. Um den Kaufkraftverlust auszugleichen, braucht man immer höhere Beträge, um die Rentenlücke zu schließen.
Lese-Tipp: Im Wie hoch die Inflation ist und wie sie sich auf die Kaufkraft auswirkt, zeigt der Artikel "Lassen Sie nicht zu, dass die Inflation Ihr Vermögen gefährdet". Alles Wichtige zur Inflation ist im kostenfreien Merkblatt zur Inflation zusammengefasst.
Nutzen Sie die Rechner des VZ
Der Altersvorsorgerechner des VZ zeigt, wie gut das eigene Rentenkonto gefüllt ist, wieviel Geld bis zur Wunschrente fehlt und wie man die Rentenlücke am besten schließt.
Mit dem Sparrechner sehen Sie, wie sich das Vermögen mit einer Einmalzahlung oder regelmäßigem Sparen entwickelt und welchen Einfluss die Inflation hat.
Weitere Informationen
Möchten Sie wissen, wie Sie Ihr Vermögen im Ruhestand am besten anlegen, um sich mit 750.000 Euro Ihre Zusatzrente zu organisieren? Oder benötigen Sie 750.000 Euro für den Ruhestand und möchten wissen, wie Sie den fehlenden Betrag am besten aufbauen? Antworten erhalten Sie von den unabhängigen Expertinnen und Experten des VZ: Sie haben viel Erfahrung in der Ruhestandsplanung und sind als Vermögensverwalter tätig.
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