Ruhestand

Ruhestand: Legen Sie Ihr Geld so an, dass es im Alter reicht

Wer seinen gewohnten Lebensstandard auch im Ruhestand aufrechterhalten will, muss renditestark investieren. Festgeld, Tagesgeld, Immobilien, Aktien, Anleihen, ETFs oder Gold: Was eignet sich dafür am besten?

Julian Mayer
Ruhestandsexperte
Publiziert am
02. Oktober 2024

ETFs, Aktien, Anleihen, Immobilien – oder eher Festgeld? Viele fragen sich, welche Anlagen sich am besten eignen, um Vermögen für den Ruhestand aufzubauen. Die Antwort hängt zum einen davon ab, wie viel Risiko man tragen kann und möchte, und zum anderen davon, wie die individuellen Lebensumstände aussehen.

Merkblatt

Vermögensaufbau für den Ruhestand: Welche Geldanlage ist die beste?

In diesem Merkblatt erhalten Sie einen Überblick über die wichtigsten Anlageformen und erfahren, welche Chancen und Risiken damit verbunden sind.

Grundsätzlich gilt: Es ist nicht sinnvoll, alles auf eine einzige Karte zu setzen. Die Erfahrung lehrt, dass ein kluger Mix aus den genannten Anlagen am ehesten zum Ziel führt. Denn alle haben Vor und Nachteile. Die muss man kennen und daraus für sich die richtigen Schlüsse ziehen. 

Um herauszufinden, welcher Mix für einen persönlich geeignet ist, sollte man zuerst eine Anlagestrategie definieren, die zur persönlichen Risikofähigkeit und Risikobereitschaft passt.

Denn die Strategie ist entscheidend für den langfristigen Anlageerfolg.

Festgeld und Tagesgeld 

Festgeld und Tagesgeld werfen wieder ordentliche Zinsen ab. Nach Steuern und Inflation bleibt davon aber wenig übrig. Bei einer Anlagedauer bis zehn Jahre sind andere Anlageklassen deutlich überlegen. Festgeld und Tagesgeld erfüllen aber eine wichtige Aufgabe: Sie eignen sich als eiserne Reserve für Anschaffungen und unerwartete Ausgaben. 

Tipp: Je nach Lebensstandard und Sicherheitsempfinden sollten Sie drei bis sechs Monatsausgaben in Tages- oder Festgeld parken. Den Rest investieren Sie besser in Anlagen mit höheren Renditeaussichten.

Immobilien

Für viele Menschen sind Immobilien ein fester Bestandteil des Vermögens, denn sie gelten als besonders wertbeständig. Wer seine Immobilie selbst bewohnt, zahlt keine Miete. Allerdings fallen Reparaturkosten an. 

Merkblatt

Immobilien als Kapitalanlage: Darauf sollten Sie achten

In diesem Merkblatt erfahren Sie, worauf Sie bei der Entscheidung über Kauf oder Verkauf einer Renditeimmobilie achten sollten und welche Risiken mit Investitionen in Mietimmobilien verbunden sind.

Als Kapitalanlage sind Immobilien nicht für alle geeignet. Weil die Preise in den letzten Jahren stark gestiegen sind, ist die Mietrendite vor allem in deutschen Großstädten gering. Und sie kann sich weiter verschlechtern, wenn teure Reparaturen notwendig sind oder Mieten ausfallen. Letzteres kann passieren, wenn Objekte eine Zeit lang leer bleiben, die Mieter nicht zahlen oder wenn sie die Miete zum Beispiel aufgrund von Mängeln herabsetzen. 

Für Privatpersonen ist es fast unmöglich, Immobilienanlagen zu diversifizieren: In Großstädten wie Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg oder München kosten schon kleine Eigentumswohnungen mehrere Hunderttausend Euro. 

Tipp: Immobilien können ein sinnvoller Bestandteil Ihrer Vermögensanlage sein, wenn Sie den Aufwand nicht scheuen, der damit verbunden ist (Mietersuche, Reparaturen, Abrechnungen). Auch müssen Sie sich der Klumpenrisiken bewusst sein, die Sie eingehen. Auf jeden Fall sollten Sie Immobilien mit Investitionen in andere Anlageklassen ergänzen. 

Wertpapiere 

Wer Vermögen für den Ruhestand aufbauen möchte, kommt um Aktien und Anleihen nicht herum. Damit lässt sich das Vermögen breit diversifizieren. Langfristig bringen Aktien in der Regel höhere Renditen, schwanken aber stark im Kurs. Anleihen sorgen für Stabilität im Depot, weil ihr Wert kaum schwankt. Über längere Zeiträume gleichen sich aber auch die Schwankungen von Aktien aus: Wer mindestens 15 Jahre lang in den Weltaktienindex MSCI World investierte, erlitt seit 1970 nie einen Verlust, egal wann er eingestiegen ist (siehe Grafik). Wertpapiere unterliegen Wertschwankungen, Verlustrisiken und ggf. Fremdwährungsrisiken.

Tipp: Besonders gut für die Umsetzung der Wertpapieranlage eignen sich ETFs. Sie bilden ganze Märkte ab und erlauben auch bei geringen Summen eine angemessene Diversifikation. Zudem sind sie transparent und liquide, weil sie ohne teures Fondsmanagement funktionieren. 

Gold

In politisch unruhigen Zeiten wie heute ist Gold gefragt. Doch das kann sich schnell wieder ändern. Denn im Vergleich zu Anleihen und Aktien hat Gold einen großen Nachteil: Es bringt weder Zinsen noch Dividenden ein.

Tipp: Als langfristige Anlage eignet sich Gold nur bedingt. In Ihrem Vermögen sollte es deshalb höchstens eine Nebenrolle spielen. 

Die Wahl der Anlageklasse macht einen großen Unterschied

Selbst bei einer Einmalanlage zeigt sich, wie wichtig es ist, langfristig auf die richtige Anlageklasse zu setzen (siehe Grafik unten). Im Beispiel wurden 100.000 Euro angelegt. Mit einem globalen Aktiendepot, gemessen am MSCI World Index, hat sich der Wert in 30 Jahren mehr als verneunfacht, auf 923.000 Euro. Weit dahinter liegen Immobilien (gemessen am UBS Real Estate Funds Selection), Gold und Anleihen (gemessen am Bloomberg Global Aggregate Total Return Index). Weit abgeschlagen sind Tagesgeld (Marktdurchschnitt) und Rohstoffe (gemessen am Bloomberg Commodity Index). 

Tipp: Anlagestrategien mit Aktien und Anleihen lassen sich besonders einfach mit ETFs umsetzen.

Weitere Informationen

Sie wollen Ihr Geld für den Ruhestand optimal anlegen? Bestellen Sie das Merkblatt "Vermögensaufbau für den Ruhestand: Welche Geldanlage ist die beste?". 

Haben Sie Fragen? Schreiben Sie an kontakt [at] vzde.com (kontakt[at]vzde[dot]com) oder lassen Sie sich im VZ VermögensZentrum in Ihrer Nähe beraten. Das erste Gespräch ist kostenfrei.

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