Was soll ich mit meinen Aktien und ETFs im Ruhestand machen?
Ist das Risiko zu hoch, im Ruhestand in Aktien zu investieren? Muss ich meine Wertpapiere verkaufen, um mir davon einen höheren Lebensstandard leisten zu können? Die Experten des VZ VermögensZentrums geben Antworten.
Ich spare mit Aktien und ETFs für die Altersvorsorge und habe bereits ein ansehnliches Depot. Was sollte ich zu Rentenbeginn damit machen: Behalten oder verkaufen?
Solange das Geld nicht gebraucht wird, spricht auch im Ruhestand nichts gegen Wertpapiere. In Deutschland sind die meisten Depotinhaber älter (siehe Grafik unten): Fast jeder Dritte ist über 60 und jeder Vierte ist zwischen 50 und 59 Jahren.
Für manche kann es nach der Berufsaufgabe sogar sinnvoll sein, einen hohen Aktienanteil im Depot zu behalten – zum Beispiel, wenn die Lebenshaltungskosten durch Renten und andere Einnahmen abgedeckt sind. Fällt die Pensionierung in eine Schwächephase an den Börsen, könnte sich ein Verkauf als teurer Fehler herausstellen.
Möchten Sie aber langfristig Ihren Aktienbestand reduzieren, können Sie für Verkäufe Phasen nutzen, in denen die Kurse gerade hoch sind.
Tipp: Fragen Sie sich frühzeitig, was Sie mit Ihrem Vermögen im Ruhestand erreichen möchten, zum Beispiel sich den Traum von einer Frührente erfüllen oder Vermögen an Ihre Kinder vererben. Davon hängt das weitere Vorgehen ab. Lassen Sie sich unabhängig von Finanzexpertinnen und -experten beraten, wie Sie ihre finanziellen Ziele am besten umsetzen.
Ich möchte keine Verluste riskieren und fürchte mich vor großen Kursschwankungen. Habe ich im Ruhestand überhaupt genug Zeit, um nach einer Kurskorrektur die Erholung abzuwarten?
Aktien sind bei einem längeren Anlagehorizont von zehn Jahren oder länger sinnvoll. Rein statistisch betrachtet haben 65-jährige Männer in Deutschland noch rund 18 Lebensjahre und 65-jährige Frauen 21 Lebensjahre vor sich. Mit einer solchen durchschnittlichen Lebenserwartung ist der Anlagehorizont lang genug.
Eine breite Diversifikation im Depot hilft, Wertschwankungen abzumildern. Einzelne Aktien können zwar stark im Wert schwanken. Weitaus beständiger sind ausgewogene Depots und ETFs, die breit in viele Regionen, Märkte und Branchen investieren. Die Aktienquote im Depot kann von Jahr zu Jahr reduziert werden. Wichtig ist, dass sie Ihrem Risikoprofil entspricht.
Tipp: Arbeiten Sie mit einem Finanzberater zusammen, um eine Anlagestrategie zu entwickeln, die auf Ihre individuellen Bedürfnisse ausgerichtet ist. Im Artikel "Finanzberater finden" erfahren Sie, wann Sie einen Finanzberater brauchen, welche Anbieter es gibt und worauf Sie bei der Auswahl achten sollten.
Wie kann ich die Wertpapiere nutzen, um meine Renteneinkünfte aufzubessern?
Dividenden und Zinsen, zum Beispiel Anleihen-Kupons, bringen regelmäßige Erträge. Viele Ruheständler richten ihr Depot zu Rentenbeginn auf Ausschüttungen aus.
Viele Kundinnen und Kunden des VZ nutzen die Etappenstrategie. Diese Strategie ermöglicht Ihnen ein regelmäßiges Einkommen, ohne dass Sie sich gleich von allen Aktien oder ETFs trennen müssen. Während der ersten Zehn-Jahres-Etappe wird ein Teil des Kapitals gezielt verbraucht, während der andere Teil wachstumsorientiert angelegt wird. Mehr erfahren Sie im Artikel zur Etappenstrategie.
Unvorteilhaft ist ein ETF-Entnahmeplan. Wenn die Kurse niedrig sind, müssen mehr Anteile verkauft werden, um in dem Monat die benötigte Zusatzrente zu bekommen. Auch sollten Sie sich nicht von Versicherungsverkäufern dazu überreden lassen, ihr Depot aufzulösen und davon eine Leibrente (Sofortrente) zu kaufen. Diese ist teuer, unflexibel, lohnt sich nur bei extremer Langlebigkeit und das eingezahlte Geld ist weg.
Tipp: Mit dem kostenfreien Altersvorsorge-Check finden Sie heraus, wie viel Vermögen Sie für Ihre Zusatzrente brauchen. Den Rest können Sie zum Beispiel im Rahmen einer Schenkung an ihre Kinder und Enkel weitergeben.
Weitere Informationen
Haben Sie Fragen? Die erfahrenen Ruhestands- und Anlage-Expertinnen und -Experten des VZ VermögensZentrums helfen Ihnen gerne. Schreiben Sie an kontakt [at] vzde.com (kontakt[at]vzde[dot]com) oder vereinbaren Sie einen Termin für ein unverbindliches, kostenfreies Gespräch im VZ in Ihrer Nähe.
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