5 Empfehlungen, bevor Sie Ihr Geld anlegen
Ob 100.000 Euro, eine halbe Million oder ein siebenstelliger Betrag: Wer eine größere Summe sinnvoll anlegen möchte, weiß oft nicht, wie er vorgehen soll. Schließlich geht es um viel Geld und man möchte keine Fehler machen – insbesondere, wenn es für die Absicherung im Alter gebraucht wird. Vor der Entscheidung sollte man folgende fünf Punkte beherzigen.
Haben Sie eine Erbschaft oder Schenkung bekommen, wurde Ihre Lebensversicherung ausgezahlt, haben Sie eine Immobilie verkauft oder vom Arbeitgeber einen Bonus oder eine Abfindung erhalten? Oder haben Sie eine größere Summe selbst angespart? Dann stellt sich die Frage: Wie kann ich das Vermögen so einsetzen, dass es meiner Altersvorsorge oder meiner Rente bestmöglich zugutekommt?
Wer sein Geld langfristig sinnvoll und sicher anlegen möchte, muss einige Regeln beachten. Statt sich auf einzelne Titel zu konzentrieren, sollten Anleger ihrer Strategie und ihren Zielen folgen, die Risiken im Griff behalten und Transparenz und niedrigen Gebühren verlangen.
1. Nicht auf angeblich "heiße Anlagetipps" hören
Ignorieren Sie Geldanlagen, die Ihnen im Bekanntenkreis empfohlen werden oder von dubiosen Quellen auf Social Media kursieren. Die enden nämlich meist in einem Debakel. Lassen Sie sich auch nicht zum Kauf einer Leibrente überreden, diese lohnt sich nämlich fast nie.
Tipp: Fragen Sie sich, welche Ziele Sie mit Ihrem Vermögen erreichen wollen – und suchen Sie sich dann die passenden Anlageformen für die Umsetzung.
2. Aufpassen bei der Anlagestrategie
Die Grundlage jedes Anlageerfolgs ist die individuelle Anlagestrategie. Viele Finanzinstitute bieten selbst bei größeren Vermögen nur Standardstrategien. Geben Sie sich nicht damit zufrieden, sondern investieren Sie Ihr Geld so, dass es zu Ihren persönlichen Präferenzen passt.
Tipp: Verfolgen Sie mehrere Ziele, zum Beispiel die Tochter beim Hauskauf unterstützen, in Sparpläne für die Enkel einzahlen und sich später selbst eine Zusatzrente in bestimmter Höhe auszuzahlen? Dann teilen Sie Ihr Vermögen auf und legen jeden Teil entsprechend an.
Das Anlageziel muss stets auf dem aktuellen Stand sein und der persönlichen Situation entsprechen. Steht man jetzt zum Beispiel wenige Jahre vor dem Ruhestand, sollte der Vermögensaufbau im Vordergrund sein. Ist man bereits im Ruhestand, sind die möglichen Ziele Einkommenssicherung und Substanzerhalt.
Wichtig: Wenn sich das Anlageziel oder die finanziellen Möglichkeiten ändern, muss die Anlagestrategie entsprechend angepasst werden.
3. Gefühle wie Angst und Gier ignorieren
Emotionen haben bei der Geldanlage nichts verloren. Die Grafik zeigt, dass Anleger, die emotional entscheiden, mehrfach verlieren: Viele steigen erst dann aus, wenn die Kurse schon stark gefallen sind. Anschließend verpassen sie den rechtzeitigen Wiedereinstieg, bevor sich die Kurse wieder erholen. Sowohl für den Ausstieg wie den erneuten Einstieg wird man kaum jemals den perfekten Zeitpunkt finden.
Tipp: Sinnvoller ist es, langfristig und breit gestreut zu investieren, ohne sich vom Auf- und Ab der Kurse verrückt machen zu lassen. Das gilt für die Altersvorsorge ebenso wie im Ruhestand.
Die Struktur des Depots prüfen
Die Wertpapiere im Depot sollte man regelmäßig kritisch hinterfragen. Enthält es viele Titel, die die depotführende Bank selbst auflegt und aus Eigeninteresse "empfohlen" hat? Finden sich strukturierte Produkte, deren Funktionsweisen nicht nachvollziehbar sind und die hohen Gebühren haben? Und Kleinstpositionen, die in der Regel teuer und wirkungslos sind?
Tipp: Wenn das Risiko-Rendite-Profil eines Titels nicht stimmt, sollte man passendere Alternativen suchen.
4. Unnötige Kosten und Risiken vermeiden
Bei der Anlageentscheidung spielen die Gebühren eine große Rolle, denn sie gehen zulasten der Rendite. Achten Sie vor allem auf diese Kostenpunkte: Ausgabeaufschläge (bis zu 5 Prozent des Anlagekapitals), jährliche Fondsgebühren (bis 3 Prozent) sowie Transaktionskosten, Depotgebühren und Kontoführungsgebühren (je bis 1 Prozent). Passive Indexfonds und ETFs haben wesentlich niedrigere Produktgebühren als aktiv gemanagte Investmentfonds oder Dachfonds.
Die Gebühren der Depotbanken für Transaktionen und Depotführung sind sehr unterschiedlich. Diese Kosten gehen ebenso zulasten einer Depotrendite wie die Gebühren einzelner Geldanlagen. Ein Wechsel zu einem günstigeren Institut ist einfach umzusetzen und zahlt sich sofort aus. Eine Depotbank sollte ein vernünftiges Preis-Leistungs-Verhältnis haben und wertvolle Zusatzleistungen bieten, zum Beispiel eine unabhängige Titelwahl und verständliche Dokumentationen. Außerdem könnte sich der Einsatz von günstigen Geldanlagen wie ETFs lohnen. Einen guten Vergleich bietet der Artikel "Bank, Broker oder Vermögensverwalter: Wem sollte ich mein Geld anvertrauen?".
Tipp: Vergleichen Sie die Preis- und Leistungsverzeichnisse. Entscheiden Sie sich für ein Finanzinstitut, bei dem Sie keine Ausgabeaufschläge bezahlen und in günstige Anlagen wie ETFs investieren.
Risiken in den Griff behalten
Falsch strukturierte Depots sind meist auch nicht optimal diversifiziert. Ziel ist es, dass das Gesamtrisiko eines Depots der Risikotoleranz seines Besitzers entspricht. Geht ein Anleger im Verhältnis zur möglichen Rendite zu hohe Risiken ein oder weist das Depot Klumpenrisiken auf, dann sollte man lieber umstrukturieren und für eine breite Risikostreuung sorgen.
5. Besser einen Profi engagieren
Die richtigen Anlageentscheidungen zu fällen ist eine große Verantwortung und das Wertpapierdepot selbst zu verwalten braucht viel Fachwissen und Zeit. Wenn Sie sich damit nicht belasten wollen, können Sie diese Aufgabe an eine Vermögensverwaltung abgeben. Unabhängige Finanzexperten helfen Ihnen, die Anlagestrategie zu definieren und umzusetzen.
Tipp: Die Wahl des richtigen Vermögensverwalters ist entscheidend, schließlich vertrauen Sie ihm auf längere Sicht Ihr Vermögen an. Im kostenfreien Merkblatt lesen Sie, auf welche Kriterien Sie dabei achten sollten.
Transparenz verlangen
Geldanleger können ihr Depot nur dann vernünftig verwalten, wenn sie von ihrer depotführenden Bank umfassend informiert werden. Depotauszüge sollten aussagekräftig sein und den Anleger regelmäßig über Netto-Renditen, Risiken und Kosten informieren. Ein Vermögensverwalter sollte Entscheidungen über Transaktionen oder steuerliche Auswirkungen offen und verständlich erläutern.
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