Rentenerhöhung 2025: Rente soll um 3,5 Prozent steigen
Die Renten sollen 2025 voraussichtlich um 3,5 Prozent steigen, heißt es im aktuellen Rentenversicherungsbericht. Damit würde die Rentenerhöhung 2025 geringer ausfallen als in diesem Jahr. Am 1. Juli 2024 waren die gesetzlichen Renten um 4,57 Prozent gestiegen. Die Tabellen in diesem Artikel zeigen, wie viel mehr Geld Rentnerinnen und Rentner mit den Rentenerhöhungen 2025 und 2024 bekommen.
Die jüngsten Rentenerhöhungen waren die höchsten der letzten Jahrzehnte (siehe Grafik unten). Nach den Erhöhungen von 2022 (um 5,35 Prozent) und 2023 (um 4,39 Prozent) gab es auch 2024 ein kräftiges Rentenplus von 4,57 Prozent: Am 1. Juli 2024 ist der Rentenwert von 37,60 Euro auf 39,32 Euro gestiegen. Die Rentenanpassung ist gesetzlich festgeschrieben und erfolgt jedes Jahr zum 1. Juli.
Rentenerhöhung 2025: Prognose 3,5 Prozent
Einen Ausblick auf die kommende Rentenanpassung gibt der Rentenversicherungsbericht 2024, den die Bundesregierung am 13. November 2024 veröffentlicht hat. Im Rentenversicherungsbericht wird für 2025 eine Rentenerhöhung von 3,5 Prozent prognostiziert. Damit würde der Rentenwert von aktuell 39,32 Euro am 1. Juli 2025 auf 40,70 Euro steigen.
Wovon die nächste Rentenerhöhung abhängt
Die Anpassung der Renten orientiert sich insbesondere an der zurückliegenden Lohnentwicklung: Wenn die Löhne steigen, steigen auch die Renten. Für die Rentenerhöhung im Jahr 2025 ist maßgeblich, wie die Bruttolöhne und -gehälter 2024 in Vergleich zu 2023 gestiegen sind.
Im ersten Quartal 2024 lagen die Nominallöhne in Deutschland 6,4 Prozent höher als im gleichen Quartal des Vorjahres und die (inflationsbereinigten) Reallöhne stiegen um 3,8 Prozent. Im zweiten Quartal 2024 waren die Nominallöhne 5,4 Prozent höher als im Vorjahresquartal und die Reallöhne 3,1 Prozent. Die Angaben für das dritte Quartal 2024 veröffentlicht das Statistische Bundesamt Ende November und für das vierte Quartal 2024 im Februar 2025.
Gemäß dem Rentenversicherungsbericht 2024 könnte die gesetzliche Rente bis zum Jahr 2038 um etwa 42 Prozent steigen. Modellrechnungen im Bericht schätzen, dass die Rentenerhöhung 2026 3,37 Prozent, 2027 4,18 Prozent, 2,28 2,35 Prozent und 2,29 2,85 Prozent steigen könnte.
Die Bundesbank hatte in ihrem Monatsbericht für August 2024 eine positive Prognose über die nächste Rentenanpassung abgegeben. "Die Rentenanpassung Mitte 2025 dürfte ähnlich hoch ausfallen wie im laufenden Jahr", heißt es in dem Bericht.
Rentenerhöhung 2025 steht erst im Frühjahr fest
Genau beziffert werden kann die Rentenerhöhung aber erst in der ersten Jahreshälfte. Im März 2025 werden die Daten des Statistischen Bundesamtes und der Deutschen Rentenversicherung Bund vorliegen, auf deren Basis das Bundesministerium für Arbeit und Soziales bekannt gibt, um wie viel Prozent die Renten im Juli steigen werden. Diese Rentenerhöhung wird in der Rentenwertbestimmungsverordnung festgelegt, die ein paar Wochen später vom Bundeskabinett beschlossen wird.
Wie viel mehr Rente es bei 3,5 Prozent Rentenerhöhung gibt
Bei einer Rentenerhöhung von 3,5 Prozent bekommen Rentnerinnen und Rentner ab dem 1. Juli 2025 pro 100 Euro Rente 3,50 Euro mehr. Wer 1.600 Euro Rente bekommt, erhält dann neu 1.656 Euro (brutto). Bei einer Rente von 2.000 Euro gibt es 70 Euro mehr.
Rentenerhöhung 2024: So viel mehr Rente erhalten Rentner im Durchschnitt
Wie viel mehr haben Rentnerinnen und Rentner in Deutschland seit dem 1. Juli 2024? Legt man die aktuellen Werte der Deutschen Rentenversicherung zugrunde, ergeben sich bei den meisten Erhöhungen von weniger als 100 Euro pro Monat (siehe Tabelle unten).
Durchschnittsrentnerinnen und -rentner erhalten zwischen 35 und 61 Euro pro Monat mehr. Die Altersrente von Rentnern im Westen steigt von 1.279 Euro um 58 Euro auf 1.337 Euro (alle Werte gerundet), im Osten von 1.360 Euro um 62 Euro auf 1.422 Euro. Bei Rentnerinnen im Westen steigt die Rente von 789 auf 825 Euro (+ 36 Euro) und im Osten von 1.155 Euro auf 1.208 Euro (+ 53 Euro).
"Eckrentner", die 45 Jahre Beiträge für ein Durchschnittsentgelt eingezahlt haben, bekommen 77 Euro mehr. Ihre Rente steigt von derzeit 1.692 Euro auf 1.769 Euro (alle Werte gerundet und brutto). Witwen und Witwer bekommen zwischen 16 und 33 Euro pro Monat mehr. Beispielsweise steigt die Witwenrente (im Westen) von 722 auf 755 Euro (+ 33 Euro). Wer die theoretisch erreichbare Höchstrente von 3.286 Euro bekommt, erhält ein Rentenplus von 150 Euro.
Rentenerhöhung 2024: Tabelle – um wie viel die Rente steigt
Die Übersicht zeigt, wie viel mehr Rentnerinnen und Rentner mit der Rentenerhöhung von 4,57 Prozent seit Juli in der Tasche haben. Bei 1.500 Euro Rente gibt es 69 Euro mehr, bei 2.000 Euro Rente 91 Euro.
Ab wann bekomme ich die höhere Rente?
Die Deutsche Rentenversicherung Bund weist darauf hin, dass die höhere Rente nicht bei allen Rentnerinnen und Rentnern zur gleichen Zeit ankommen wird. Wer die Rente seit April 2004 oder später bezieht, bei dem geht die Rentenzahlung nachschüssig am Monatsende (in der Regel am letzten Bankarbeitstag des Monats) auf dem Konto ein. Die erhöhte Rente wird also erstmals Ende Juli ausgezahlt. Wer davor in Rente gegangen ist, erhält die Rentenzahlung vorschüssig. Die erhöhte Rente für Juli wird bereits Ende Juni ausgezahlt. Die Rentenanpassung geschieht automatisch.
Video: Rentenerhöhung
Wie viel Steuern und Sozialabgaben gehen von der Rente ab?
Bei Rentnerinnen und Rentnern, die gesetzlich krankenversichert sind, wird 7,3 Prozent der gesetzlichen Rente einbehalten. Das ist der Eigenanteil zum Krankenkassenbeitrag. Dazu kommt die Hälfte des Zusatzbeitrags von durchschnittlich 1,7 Prozent. Im Artikel "Krankenversicherung für Rentner" finden Sie weitere Angaben, zum Beispiel zu Krankenversicherungsbeiträgen bei Betriebsrenten, Versicherungen und Erwerbseinkünften.
Den Beitrag für die Pflegeversicherung müssen Rentnerinnen und Rentner selbst tragen. Der Beitragssatz ist 3,4 Prozent. Kinderlose zahlen einen Zuschlag von 0,6 Prozent, ihr Beitragssatz ist 4,0 Prozent (Werte seit 1. Juli 2023). Für Kinderlose, die vor 1940 geboren wurden, gilt der reguläre Beitragssatz von 3,4 Prozent.
Die Rente muss versteuert werden. Mit der Rentenerhöhung 2024 sind 114.000 Rentnerinnen und Rentner neu steuerpflichtig geworden, denn ihre Einkünfte übersteigen mit der Rentenerhöhung den Grundfreibetrag 2024 von 11.604 Euro (bzw. 23.208 Euro für Verheiratete). Die Höhe der Einkommenssteuer hängt unter anderem davon ab, in welchem Jahr und in welchem Alter der Rentenbeginn ist bzw. war. Einen Überblick erhalten Sie in den Artikeln "Wie viel Steuern muss ich als Rentner bezahlen?" und "Steuertabellen für Rentner".
Lese-Tipp: Wie viel Rente man maximal erreichen kann, lesen Sie im Artikel "Wie hoch ist die gesetzliche Höchstrente?".
Wie Rentenerhöhungen berechnet werden
Die Bundesregierung kann die Renten nicht einfach erhöhen, um die inflationsbedingten Verluste auszugleichen. Die Berechnung basiert auf drei Faktoren, die im Bundessozialgesetzbuch festgelegt sind: Die Entwicklung der Bruttolöhne und -gehälter aller Arbeitnehmer, Änderungen am Beitragssatz zur allgemeinen Rentenversicherung sowie dem Nachhaltigkeitsfaktor, der ausdrückt, wie sich das Verhältnis zwischen der Anzahl der Rentenempfänger und der Beitragszahler entwickelt.
Die hohe Inflation macht Rentenerhöhungen zunichte
Rentnerinnen und Rentner haben – gemessen an der Kaufkraft – aber nur dann mehr Geld in der Tasche, wenn die Rentenerhöhung höher ausfällt als die Inflation. Ein Blick auf die letzten zwei Jahrzehnte zeigt, dass die Rentenerhöhung (blaue Linie) oft niedriger war als die Inflation (orange Linie).
Zwischen 2014 und 2020 waren die Rentenerhöhungen zum Teil deutlich höher als die Inflation. Nach der Null-Runde 2021 waren die Rentenerhöhungen 2022 und 2023 zwar rekordverdächtig, aber die Inflation lag noch darüber. 2024 dürfte die Rentenerhöhung von 4,57 Prozent über der Inflation liegen, denn die Bundesregierung erwartet gemäß Jahreswirtschaftsbericht 2024 einen Anstieg der Verbraucherpreise um 2,8 Prozent.
Rentenerhöhungen reichen nicht aus, um die Rentenlücke zu schließen
Rentenerhöhungen sind grundsätzlich gute Nachrichten. Trotzdem reichen gesetzliche Renten – zusammen mit betrieblichen Renten – bei den meisten Rentnerinnen und Rentnern nicht aus, um den Lebensstandard im Ruhestand zu sichern.
Lese-Tipp: Wie viel Rente Sie erwarten können, dazu erfahren Sie mehr im Artikel "Berechnung meiner Rente: Wie viel Rente bekomme ich?".
Die Rentenlücke zwischen Ihren Einkünften und Ausgaben müssen Sie selbst schließen. Stehen Sie um Beispiel weiterhin im Berufsleben, erfahren Sie im Artikel "Worauf muss ich achten, wenn ich im Ruhestand erwerbstätig bin?", welche Folgen Gehälter und Honorare auf Rente, Steuern und Krankenversicherung haben. Lesen Sie, wie sich eine Zusatzrente organisieren lässt und worauf Sie achten sollten, um Ihre Rentenlücke zu schließen.
Tipp: Das Merkblatt "So sichern Sie Ihr Einkommen im Ruhestand" stellt Ihnen wichtige Einkommensstrategien im Ruhestand vor. Viele Kundinnen und Kunden des VZ nutzen die Etappenstrategie, die in diesem Merkblatt ausführlich vorgestellt wird.
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