Geldanlagen

Märkte rechnen nun doch mit baldiger Zinssenkung in den USA

Die kommende Zinswende in den USA hat professionelle Anleger dazu bewogen, an der Börse umzuschichten. Davon profitieren vor allem kleine und mittelgroße Unternehmen. Was die Börsen sonst noch bewegte, lesen Sie hier.

Michael Ausfelder
Marktstratege
Publiziert am
17. Juli 2024

Nach den jüngsten Inflationsdaten sind sich die Finanzmärkte so gut wie sicher, dass die US-Notenbank Fed im September den Leitzins zum ersten Mal senken wird. Zudem erscheint eine zweite Lockerung bis Ende des Jahres möglich.

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Ursprünglich war schon viel früher mit einer Lockerung der Geldpolitik gerechnet worden. Angesichts der Teuerungsrate, die bis heute deutlich über dem Ziel der Notenbank verharrt, blieb es aber lange unklar, ob die Fed im laufenden Jahr überhaupt einen ersten Zinsschritt ankündigen wird. Im Juni hat sich die Abschwächung der Teuerung aber wieder beschleunigt: 

Die Inflationsrate sank von 3,3 auf 3,0 Prozent, wobei der Rückgang breit abgestützt war. Auch die Kernteuerung – also ohne Berücksichtigung der schwankungsanfälligen Nahrungsmittel- und Energiepreise – gab von 3,4 auf 3,3 Prozent nach. Diese Abflachung der Inflation lässt erahnen, dass der Teuerungsdruck in den USA seit dem Frühjahr spürbar nachgelassen hat. Daraus resultiert die Erwartung der Finanzmärkte, dass nun die Zinswende in den USA doch noch bevorsteht. Bis Ende 2025 erwarten die Marktteilnehmer einen Rückgang des Leitzinses um 1,7 Prozentpunkte – das entspräche fast sieben Zinsschritten. 

Diese Erwartungshaltung hat dazu geführt, dass die professionellen Anleger an der Börse eine Sektorrotation vorgenommen haben. Sie haben Geld aus den großen Technologietiteln, welche die Märkte lange Zeit getragen haben, in klein- und mittelkapitalisierte Werte umgeschichtet. Dabei setzen sie vor allem auf Zykliker, denn solche Unternehmen dürften von niedrigeren Zinsen am meisten profitieren. Das bedeutet zugleich, dass auch die Marktbreite wieder zugenommen hat. Davon spricht man, wenn ein Aufschwung nicht nur von wenigen großen Titeln, sondern von einer Mehrzahl von Aktien getragen wird. Das zeigt sich etwa an der jüngsten Entwicklung des Russell-2000-Index, der 2000 kleinkapitalisierte US-Unternehmen umfasst. 

Mit den absehbaren Leitzinssenkungen der US-Notenbank verbessern sich auch die Aussichten für die Weltwirtschaft. Denn die USA sind die wichtigste und größte Volkswirtschaft der Welt. Die US-Notenbank bestimmt mit ihrem Handeln indirekt auch die geldpolitische Stoßrichtung vieler anderer Notenbanken. 

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Der vielbeachtete ZEW-Index, der die Konjunkturerwartungen in Deutschland abbildet, ist erstmals seit einem Jahr leicht gesunken. Im Juli gab er 5,7 Punkte auf 41,7 Zähler nach. Damit blicken die Börsenprofis wieder etwas pessimistischer auf die deutsche Wirtschaft. Dazu beigetragen haben vor allem die Unklarheit über die weitere Geldpolitik der EZB, die politische Unsicherheit in Frankreich und die zuletzt stärker als erwartet gefallenen Exporte. Die aktuelle Konjunkturlage wird hingegen besser beurteilt als noch ein Monat zuvor. Der entsprechende Index stieg um 4,9 Punkte auf -68,9 Zähler.     

Bitcoin wieder auf Erholungskurs

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Nachdem der Bitcoin zwischenzeitlich gut 20 Prozent an Wert eingebüßt hatte und bei 55.000 Dollar notierte, kostet er inzwischen wieder rund 65.000 Dollar. Dahinter stecken Hoffnungen von Anlegern, dass die verschiedenen Regulierungen gelockert werden könnten, sollte Donald Trump im November zum neuen US-Präsidenten gewählt werden.

China verliert an Schwung

Im zweiten Quartal des Jahres hat das Wirtschaftswachstum in China die Erwartungen der Analysten größtenteils verfehlt. Der Zuwachs gegenüber dem Vorjahr lag bei 4,7 Prozent, erwartet wurden aber 5,1 Prozent. Vor allem der Privatkonsum blieb zuletzt in vielen Sektoren rückläufig, so bei Schmuck, Autos, Kosmetik, Möbeln oder Sportartikeln. Am Montag startete die mehrtägige dritte Plenarsitzung der Regierung, bei der langfristige Wirtschaftsreformen auf dem Programm stehen.     

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