Geldanlagen

Favoritenwechsel an der Börse

An den Aktienmärkten haben die Profis im Juli kräftig umgeschichtet. Viele tauschten die bislang starken Tech-Aktien gegen Aktien kleinerer Unternehmen aus. Der Grund: Sie rechnen mit einer baldigen Zinssenkung der US-Notenbank. Wie beides zusammenhängt, lesen Sie hier. 

Michael Ausfelder
Marktstratege
Publiziert am
31. Juli 2024

Im Juli war an den Finanzmärkten keine Spur von einer typischen Sommerflaute zu erkennen. Die Schwankungen an den Aktienmärkten nahmen merklich zu und die Zinsen setzten ihren Abwärtstrend fort. 

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Neben politischen Faktoren war es vor allem die Erwartung einer bevorstehenden Zinssenkung in den USA, die für Dynamik sorgte. Die Berichtssaison zieht ebenfalls immer wieder die Aufmerksamkeit der Investoren auf sich. Besonders bei den Technologieriesen sorgten sich Anleger darum, wie schnell die Investitionen in die Entwicklung von künstlicher Intelligenz (KI) monetarisiert werden können. Während der MSCI World den Monat mit einer leicht negativen Rendite abschloss, konnten Small Caps deutlich positive Zuwächse erzielen. 

Der DAX schaffte wenigstens ein kleines Plus. Insbesondere Sartorius und der Klinikbetreiber Fresenius konnten deutlich zulegen. Des Weiteren standen MTU Aero Engines und Vonovia in den oberen Rängen der Kursliste für Juli. Schwach liefen Infineon und Siemens Healthineers.

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Warten auf die Fed hat bald ein Ende

Nachdem die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Zinsen bereits im Juni reduzierte, wird erwartet, dass auch in den USA eine Zinsanpassung bevorsteht. Die Marktteilnehmer prognostizieren, dass die US-Notenbank (Fed) am 18. September eine erste Zinssenkung vornimmt. In den letzten Monaten hatte sich die Inflation kontinuierlich abgeschwächt. Sie bewegt sich nun in Richtung Zwei-Prozent-Marke, wie von der Notenbank gewünscht.

Wie sehr die Erwartung gestiegen ist, dass eine Zinssenkung bevorsteht, zeigt sich an der jüngsten Entwicklung an den Aktienmärkten. Die Technologiewerte, die von den Anlegern zuvor wegen des Potenzials von KI-Anwendungen bevorzugt wurden, mussten Federn lassen. Stattdessen waren kleinkapitalisierte Unternehmen gefragt. Denn diese profitieren von niedrigeren Zinsen, da sie sich so günstiger finanzieren können. Zudem steigt die Nachfrage nach ihren Produkten und Dienstleistungen. Auch an den Anleihemärkten zeigen sich die Zinserwartungen deutlich. So haben sich die Renditen von US-Staatsanleihen verringert, insbesondere bei kurzen Laufzeiten. Die Renditen von zweijährigen US-Treasuries gingen im Juli von 4,72 auf 4,40 Prozent zurück (siehe Grafik).

Politische Themen sorgen für Bewegung

Die Finanzmärkte tendieren dazu, politische Unsicherheiten nicht gut zu verkraften. Dies wurde erneut nach der Europawahl im Juni deutlich. Bei der Besetzung des neuen EU-Parlaments konnten Mitte-Rechts-Parteien an Stärke gewinnen. Insbesondere für die französische Regierung unter Premierminister Emmanuel Macron war der Wahlerfolg des rechtspopulistischen Rassemblement National um Marine le Pen eine Herausforderung. Als Reaktion darauf rief Macron Neuwahlen aus, was zu einer Verunsicherung an den Märkten führte. Neben dem Euro verloren vor allem französische Aktien deutlich an Wert. Nach den Neuwahlen in Frankreich und der Gewissheit, dass der Zuwachs der Rechten moderat ausfiel, erholten sich die Aktien wieder teilweise.

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Weniger Verunsicherung, aber mehr mediale Aufmerksamkeit erzeugte die bevorstehende Präsidentschaftswahl in den USA. Nach einem schwachen Auftritt in einer TV-Debatte sanken die Umfragewerte für Joe Biden deutlich. Der Druck auf ihn, sich zurückzuziehen, wuchs stetig, sodass Biden Mitte Juli bekannt gab, seine Kandidatur zurückzuziehen. Als Favoritin gilt die bisherige Vizepräsidentin Kamala Harris. 

Sie wird voraussichtlich im November gegen den republikanischen Herausforderer und Ex-Präsidenten Donald Trump antreten. Vor dem Kandidatenwechsel der Demokraten führte Trump in den Umfragen deutlich. Zudem führte ein versuchtes Attentat bei einer Wahlveranstaltung dazu, dass Trumps Umfragewerte erneut einen Aufschwung erhielten. In den letzten Julitagen konnte jedoch Kamala Harris zunehmend in Umfragen an Momentum gewinnen. Obwohl der Ausgang der Wahl keinen starken, nachhaltigen Einfluss auf die Finanzmärkte haben dürfte, könnte die Wahl jederzeit für temporäre Nervosität sorgen.

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